Zweibrücken So kommt das Superfood aus dem Meer in die Eistüte

Carolin Regitz ist für die Eisdiele Maurer in Ixheim im Einsatz.
Carolin Regitz ist für die Eisdiele Maurer in Ixheim im Einsatz.

Die neue Eissaison in Zweibrücken hat eine Menge ganz besonderer Sorten zu bieten. Neuerdings prickeln hier sogar Ziegenmilch und Algen auf der Zunge.

Die Temperaturen steigen, die Eisdielen bereiten sich mit neuen Ideen auf den Sommer vor. Stefan Pautler, der Inhaber des Eiscafés Maurer in Ixheim, bringt gerade frisches Eis zur Ladentheke. Es müsse jeden Tag frisch sein, betont er, da es ohne Chemikalien sonst nicht lange haltbar wäre. Nicht nur frisch, sondern auch gut ausgetüftelt sei das Rezept, erklärt er am Beispiel seines Haselnusseises. Dafür habe er erst sechs unterschiedliche Versionen ausprobiert, bis er es für ihn perfekt war.

Besonders stolz ist Pautler auf sein Bourbon-Vanille-Eis. Das sei neben dem Klassiker Schokolade nicht nur sein persönliches Lieblingseis, sondern auch das seiner Kunden. Nach dieser Eissorte wird im Laden am meisten gefragt. Auch ungewöhnlichere Sorten wie Mascarpone und Fior di Latte hat er im Programm. Letzteres sei erst seit Kurzem erhältlich; es sei ein italienisches Milcheis.

Milch kostet 60 Prozent mehr im Einkauf

Die Preise bei Maurer liegen eher im unteren Segment, doch jetzt muss auch Pautler 1,20 Euro pro Kugel verlangen. Nur so könne er sein Geschäft noch wirtschaftlich führen, angesichts stark gestiegener Rohstoff- und Energiepreise. Zum Beispiel müsse er für die Milch jetzt 60 Prozent mehr ausgeben. Dennoch sind hier weiterhin Eisbecher auch für vier Euro zu haben.

Maikon Rabello arbeitet im La Perla am Hallplatz.
Maikon Rabello arbeitet im La Perla am Hallplatz.

Mit „Alles wird teurer, nur bei La Perla bleibt’s gleich“, berichtet auch Mirco Foltran, der Inhaber des Eiscafés am Hallplatz, von steigenden Rohstoffkosten. Den Verkaufspreis von 1,40 Euro pro Kugel lässt er aber gegenüber dem Vorjahr unverändert. Wie unterschiedlich die für diesen Tarif erhältlichen Eissorten sind, zeigen bereits die seiner Erfahrung nach beliebtesten Varianten Weißer Pfirsich, Nutella, Nuss Nougat, Pistazie und die Sorte Cremino, die er aufgrund der veganen Rezeptur mit Hafermilch seine außergewöhnlichste nennt. Allerdings sei für den Erfolg auch das Wetter entscheidend. Bei warmen Temperaturen bevorzugen die Kunden Fruchteis – darunter seine Lieblingssorte Heidelbeere –, während an kalten Tagen vermehrt nach Milcheis gefragt werde.

Eismesse Sigep in Rimini

Inspirationen hat sich Mirco Foltran auch in diesem Jahr wieder auf der Eismesse Sigep im italienischen Rimini geholt, weshalb die Zweibrücker sich ab Mai auf neue Varianten freuen können.

Sophie Hilgert bedient im Eiscafé Cantonati.
Sophie Hilgert bedient im Eiscafé Cantonati.

Sucht man etwas Ausgefallenes, kann man in der Eisdiele Cantonati in der Hauptstraße fündig werden. Dort findet man beispielsweise Eis mit Algen. Grünblau, in vielen Formen erhältlich. Die proteinreiche Spirulina-Alge gilt schon seit Jahren als sehr gesundes Superfood; jetzt ist sie auch im Bananeneis der Eisdiele angekommen. Aber nicht nur diese Sorte ist seit diesem Frühjahr im Sortiment zu finden. Auch Pistazie-Crunch, Maracuja-Hibiskus und Cookie-Eis aus Hafermilch und Haferkeksen erweitern die Auswahl der Eisdiele in der Innenstadt. Neu ist auch die Sorte Maracuja-Mandarine mit Ziegenmilch, die die Inhaberin Tiziana Rosi wegen des Geschmacks, der „nichts für jeden“ sei, als ihre außergewöhnlichste Sorte bezeichnet. „Mit traditionellem Rezept, viel Liebe und noch wie früher“, betont Rosi, seien auch die beliebtesten Sorten Mango-Lassi und Limoncello Basilikum entstanden. Der Preis gleicht mit 1,40 Euro dem im La Perla. Auf die Frage nach ihrem persönlichen Lieblingseis antwortet sie ganz schnell „Zitrone“ – am besten in Kombination mit Lakritz-Eis, wie sie lachend ergänzt.

Salvatore Cutaia, hier noch in seinem Verkaufswagen.
Salvatore Cutaia, hier noch in seinem Verkaufswagen.

„Ich liebe sie alle“

Etwas vertrautere Sorten bietet das neue Geschäft Salvatore Eis in der Hofenfelsstraße 221 in Niederauerbach. Sechs Monate hat es gedauert, bis die Baugenehmigung für sein Eiscafé in der Hofenfelsstraße vorlag, berichtet Salvatore Cutaia. Jetzt steht er hinter einer richtigen Eistheke, nicht mehr nur im Verkaufswagen. Hatte der voriges Jahr noch vor dem ehemaligen Friseursalon gestanden oder wurde für Veranstaltungen gebucht, ist nun die neue Eisdiele seit 1. März geöffnet. Bei der Werbung verlasse er sich auf Mundpropaganda statt auf das Internet, sagt Cutaia. Betrieb sei je nach Wetter. Das sei so wenige Wochen nach der Eröffnung aber noch schwer zu beurteilen, ergänzt er. Geöffnet ist jeden Tag ab 12 Uhr. Schließen wird er zum Sommer hin immer später; momentan gegen 19.30 Uhr. Eis gibt es hier nur zum Mitnehmen, Sitzgelegenheiten findet man nicht. Das Angebot möchte Cutaia so belassen, wie es ist. Seine gut 20 Sorten bezeichnet er als Standard-Sortiment, wobei neben Klassikern wie Erdbeer und Stracciatella auch Sorten wie Karamell und saure Apfelringe zu finden sind. Die Kugel für 1,20 Euro und auch Becher zum Mitnehmen bietet er an, eine spezielle Lieblingssorte hat er nicht. „Ich liebe sie alle“, sagt er nur.

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