Zweibrücken Seitfallzieher, Freistoßtor – und ein Heiratsantrag

Der Blickwinkel täuscht: Auch wenn Rimschweilers Cedric Hamelin (in Grün) hier am Boden ist (gegen Mittelbachs Benjamin Gölicke,
Der Blickwinkel täuscht: Auch wenn Rimschweilers Cedric Hamelin (in Grün) hier am Boden ist (gegen Mittelbachs Benjamin Gölicke, dahinter von links Felix Pfaffenholz und Ugur Alsac), am Ende siegte der TuS 5:1.

«ZWEIBRÜCKEN.» Der Lokalkampf begann mit einem Heiratsantrag: Mittelbachs Keeper Benjamin Hunsicker-Orth bat vor dem Warmschießen auf dem Rasen seine Ehefrau auf Knien darum, ihn noch mal kirchlich zu heiraten. Die Gute stimmte zu, der Rest des Nachmittags verlief für den Schlussmann weniger erfreulich. Der TuS Rimschweiler zeigte im C-Klassen-Derby gestern bei der TSG Mittelbach-Hengstbach nämlich, worauf es im Fußball ankommt: aus Chancen Tore zu machen.

Mit 5:1 (3:0) gewann der TuS die Partie, die Mannschaft von Trainer Marco Schwarz nutzte dabei eiskalt gegnerische Abwehrfehler aus. Die Platzherren waren im ersten Abschnitt spielerisch zwar die bessere Mannschaft, allerdings machte ihre Qualität vorm Rimschweiler Strafraum abrupt Halt. TSG-Trainer Thomas Bauer sprach hinterher von mangelnder Durchschlagskraft. „Wir haben vielleicht dreimal aufs Tor geschossen“, kritisierte er. Dazu musste er die drei Gegentreffer in der ersten Halbzeit auf Fehler seiner Truppe zurückführen. Da nutzte auch eine eigentlich gute spielerische Leistung in den ersten 45 Minuten nichts. „Dafür kann man sich überhaupt nichts kaufen“, meinte Thomas Bauer. Die Gastgeber hatten durch Tim Bauer in der Anfangsphase eine gute Chance, der 18-Meter-Abschluss des sehr begabten Mittelfeldspielers strich aber am Kasten vorbei. Die Bauer-Elf machte den organisierteren Eindruck, der TuS Rimschweiler hatte das große Plus in Sachen Cleverness. In der zwölften Spielminute nutzte Alexander Hofer einen schläfrigen Moment der TSG-Defensive aus und traf ins lange Eck. Gleich darauf hätte Michael Hüther mit einer Distanzabnahme schon erhöhen können. Der zweite Gästetreffer fiel dann aber in der 25. Minute: Auf ein schönes Zuspiel von Spielertrainer Andreas Schwab traf Tobias Salamon im zweiten Versuch, nachdem Benjamin Hunsicker-Orth den ersten Schuss noch abgewehrt hatte. Auch das 3:0 für Rimschweiler durften sich die Einheimischen zur Hälfte selbst ankreiden. Auf Flanke von Michael Becker traf Christian Träutlein mit einer Art Seitfallzieher, er stand dabei völlig frei. Der Frust in der Mittelbacher Mannschaft wurde erst in der 60. Minute etwas geringer. Nachdem Rimschweilers Torwart Daniel Danner Marcus Rossi zu Fall gebracht hatte, entschied Referee Georg Liedtke aus Wolfstein auf Strafstoß. Felix Paffenholz verwandelte sicher, die Gastgeber witterten noch mal Morgenluft. Ein schneller Antritt Cedric Hamelins mit abschließendem Torschuss stellte in der 70. Minute den alten Abstand aber wieder her. Der Treffer zum 5:1-Endstand war dann der schönste der Partie: Michael Becker traf mit einem Freistoß aus knapp 20 Metern in den Winkel und machte damit seinen Trainer Marco Schwarz vollends glücklich. „Dass das so läuft, hätte ich nicht gedacht. Mir fehlten ja acht Stammspieler“, meinte er. Seine Mannschaft habe aber fast fehlerfrei gespielt und kaum eine gegnerische Chance zugelassen. So spielten sie TSG Mittelbach-Hengstbach: Hunsicker-Orth - Gölicke, Alsac, Zimmer - Paffenholz, Bauer, Arnold, Rossi, Marburger (83. Reister) - Demirel, Hasslocher TuS Rimschweiler: Danner (83. Nowak) - Qela - Hausner, Becker, Hüther - Salamon, Schwab, Alhamso, Träutlein, Hamelin - Hofer (61. Hartmuth) Tore: 0:1 Hofer (12.), 0:2 Salamon (25.), 0:3 Träutlein (32.), 1:3 Paffenholz (60., Foulelfmeter), 1:4 Hamelin (70.), 1:5 Becker (75.) - Gelbe Karten: keine - Beste Spieler: Arnold, Bauer, Rossi - Schwab, Alhamso, Hamelin - Zuschauer: 50 - Schiedsrichter: Liedtke (Wolfstein).

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