Zweibrücken Schneidewind und Fuchs in OB-Stichwahl

Homburg. Der städtische Beigeordnete Rüdiger Schneidewind (SPD), der gemeinhin als aussichtsreichster Bewerber um das Spitzenamt im Homburger Rathaus gilt, verbuchte in der Direktwahl mit 42,6 Prozent der Wählerstimmen das beste Ergebnis des Tages. Mit 31,8 Prozent begleitet ihn Peter Fuchs, der Chef der saarländischen Bundespolizei-Behörde, als Kontrahent von der CDU in die Stichwahl. Der als unabhängiger Amtsbewerber angetretene Zweibrücker FH-Professor Marc Piazolo ist zwar aus dem Rennen ausgeschieden, darf aber gleichwohl mit 17,8 Prozent der Wählerstimmen einen fulminanten Achtungserfolg verbuchen. Barbara Spaniol (Linke) landete mit 7,8 Prozent der Stimmen auf dem vierten und letzten Platz. Mit Blick auf den entscheidenden zweiten Wahlgang am Pfingstsonntag gab sich Rüdiger Schneidewind gestern Abend siegesgewiss. „Mit fast zwölf Prozent Vorsprung vor dem Zweitplatzierten halte ich dies für ein Super-Ergebnis“, hat sich der Kirrberger ausgerechnet. Andererseits zeigten sich gestern Abend aber auch Schneidewinds politische Gegner aus den Reihen der Grünen und der Gruppierung „Allianz der Vernunft“, die Marc Piazolo unterstützten, nicht minder hochzufrieden: „Unser politisches Hauptziel bleibt es, einen OB in Homburg zu haben, der nicht Rüdiger Schneidewind heißt“, zeigte sich „Allianz“-Frontmann Georg Weisweiler gestern Abend kämpferisch. Der ehemalige saarländische FDP-Gesundheitsminister kündigte für die Stichwahl eine Wahlempfehlung seiner Gruppierung zugunsten des CDU-Kandidaten Peter Fuchs an. Von Rechenspielen, laut derer es Rüdiger Schneidewind bei den Piazolo- und Spaniol-Wählern (zusammen 25,6 Prozent) in der Stichwahl eher schwer haben werde, will der Beigeordnete nichts wissen: „Ich bin sicher, dass sich die Wähler für denjenigen Kandidaten entscheiden werden, der die meiste Erfahrung hat und mit den Menschen und Strukturen vor Ort vertraut ist. Wir haben hier keine Lager-, sondern eine Personenwahl.“ Der CDU-Bewerber Peter Fuchs gab sich am Sonntagabend optimistisch: „25 Prozent der Homburger Wähler haben sich am Sonntag nicht für einen der beiden Kandidaten entschieden, die in die Stichwahl gehen“, sagte der gebürtige Westerwälder: „Um diese Wähler werde ich jetzt kämpfen.“ Am heutigen Montag, wolle er sich mit seinen Mitstreitern zusammensetzen, „um eine Strategie für die nächsten 14 Tage festzulegen“. Das Grünen-Mitglied Marc Piazolo, als unabhängiger Einzelbewerber angetreten, zeigte sich zufrieden darüber, „aus dem Stand 17,8 Prozent geholt“ zu haben – „und zwar ohne die Unterstützung einer großen Partei im Rücken“. Piazolo räumte ein, dass „vielleicht fünf Prozent mehr auch ganz schön gewesen“ wären. Es sei letzten Endes „aber gut, dass wir eine Stichwahl erzwungen haben. Ich hätte ein deutlich höheres Resultat für Rüdiger Schneidewind erwartet.“ Auch Barbara Spaniol (Linke) bezeichnete es als entscheidend, dass „die Stichwahl erreicht“ worden sei: „Das Wahlergebnis ist eben doch nicht automatisch so gelaufen, wie es manche Leute im Homburger Rathaus gerne gehabt hätten. Unsere Stadt gehört niemandem von vornherein. So haben die Bürger in 14 Tagen noch einmal die freie Auswahl.“ Ihr eigenes Ergebnis von 7,8 Prozent habe sie „in etwa so erwartet“, befand Spaniol, die im Vorfeld gesagt hatte, sie wolle als einzige weibliche Kandidatin „bewusst die Herrenriege aufmischen“. Angesichts der Tatsache, dass es „die Linke bei den Wählern in Homburg ziemlich schwer“ habe, könne sie alles in allem mit ihrem Resultat zufrieden sein. (ghm)

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