Zweibrücken Schädelbrummen

91-81657658.jpg

SAARBRÜCKEN. Aus der Traum vom zweiten Sieg im Saar-Pokal. Die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken verloren gestern vor 800 Zuschauern das Pokalfinale gegen den Liga-Konkurrenten und Titelverteidiger HSV Püttlingen mit 15:24 (5:9). „Wir waren einfach nicht gut genug“, räumte SV-Rückraumspielerin Katharina Koch ein.

Gezeichnet vom Kampf, den die Zweibrückerinnen dem favorisierten Titelverteidiger phasenweise geliefert hatten, war das Trikot von Lucie Krein, die zur besten Spielerin des Turniers gewählt wurde. Blutverschmiert war ihr Jersey. „Mir hat es den Fingernagel umgebogen, es fing zu bluten an“, erzählte sie. Die schlechte Chancenverwertung sah Krein als Grund für die Niederlage. Entscheidend waren drei in Serie vergebene Strafwürfe in Halbzeit eins. „Das war der Knackpunkt“, sagte SV-Trainer Rüdiger Lydorf. Er war enttäuscht darüber, dass sich seine Mannschaft dadurch aus dem zu Spielbeginn gut aufgehenden Konzept bringen ließ. „Im Frauen-Handball ist es ganz wichtig, dass man Spielerinnen hat, die die Siebenmeter sicher verwerten. So wie bei uns Aleks Jelicic“, machte auch Püttlingens Trainer Hans-Werner Müller in den vergebenen Strafwürfen die Wende in der Begegnung aus. Mit brummendem Schädel verließ SV-Torhüterin Jana Specht die Joachim-Deckarm-Halle. In der 17. Minute hatte sie bei einem Wurf von Berta Ilazi im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf hingehalten, um ihr Team, das zu diesem Zeitpunkt 5:7 zurücklag, im Spiel zu halten. „Mir war danach beim Aufstehen ganz schlecht“, erzählte sie. Dass es gegen Titelverteidiger Püttlingen, aktuell Oberliga-Dritter, eine ganz schwierige Aufgabe werden würde, das war bereits im Halbfinale zu sehen gewesen. Die Püttlingerinnen schlugen in ihrem Semifinale den Ligakonkurrenten SG DJK Marpingen/SC Alsweiler deutlich mit 21:11 (11:5). Auch dank der Torfrau Kathrin Lill, die als beste Torhüterin des Turniers ausgezeichnet wurde und gestern einen Sahnetag erwischte. Im Finale auch zum Leidwesen des SV. Trainer Lydorf verhehlte nicht: „Marpingen wäre mir als Gegner lieber gewesen, die haben wir in dieser Runde schon zweimal geschlagen.“ Zudem habe Püttlingen in Bestbesetzung spielen können. „Wir nicht, deshalb hätte ich mir gewünscht, dass wir das Halbfinale früher für uns entscheiden“, sagte Lydorf nach dem 20:11 (8:4)-Erfolg gegen den Saarlandligisten Ottweiler/Steinbach. Der frühen Anwurfzeit um 11 Uhr waren wohl die verschlafenen ersten 20 Minuten geschuldet. Den Bann brach Zweibrücken als Krein zum 6:4 (16.) traf, dem ließen Krein und Laura Witzgall noch die Treffer zur 8:4-Halbzeitführung folgen (gespielt wurden zweimal 20 Minuten). Im zweiten Abschnitt wurden die Zweibrückerinnen ihrer Favoritenrolle dann aber gerecht. Die SV-Damen agierten nun wacher in der Abwehr, es gab Ballgewinne und erfolgreiche Tempogegenstöße. „Wir haben allerdings noch zu viele gute Chancen ausgelassen“, so Lydorf, der sich im Halbfinale über Tore von Krein (5), Sarah Witzgall (1), Weick (1), Koch (2), Laura Witzgall (2), Schlicker (1), Zellmer (4/2), Wiegand (1), Paquet (2) und Handermann (1) freute. Die Nachfolge der Herren des SV 64 Zweibrücken als Saar-Pokalsieger – Zweibrücken durfte als DHB-Pokalteilnehmer nicht im Saar-Pokal mitspielen – traten die HF Illtal an, die Völklingen im Finale mit 26:23 bezwangen. Sport

x