Saarbrücken Saar-Dokumentarfilm „Die Kundin“ über 83-jährige Feministin und das Gendern

„Die Kundin“: Feministin Marlies Krämer
»Die Kundin«: Feministin Marlies Krämer

Der Saarbrücker Dokumentarfilmer Camilo Barrero nimmt mit seinem Film „Die Kundin“ am des Münchner Dokumentarfilmfestival teil. Er kann den Publikumspreis bekommen. In Barrerros 65-minütigen Film geht es um die 83-jährige saarländische Feministin Marlies Krämer aus Illingen und um Gendern. 1990 entschied sich Krämer, ihre neuen Ausweispapiere nicht zu unterschreiben, da im Unterschriftsfeld nur die männliche Variante „Inhaber“ stand. Nicht so verbissen wie viele andere Mitstreiterinnen, sondern vielmehr geprägt vom stoischen saarländischen Humor, kämpft sie seitdem um weibliche Gleichberechtigung in der Sprache und scheute auch eine öffentliche Auseinandersetzung mit dem Skandalrapper Bushido nicht. „Ich will nie als Frauenrechtlerin bezeichnet werden – ich bin Feministin!“, sagt sie. Aber als ihre Bank sie 2018 weiterhin als „Kunde“ betrachten will, wehrt sie sich vehement. Sie schreibt, sie demonstriert und zieht vor Gericht. Der Film betrachtet die 83-Jährige mit zarten Erstaunen und skizziert einen Lebensweg. In fast altmodischer Zurückhaltung begegnet der junge deutsch-kolumbianische Filmemacher der Unbeugsamen aus der saarländischen Provinz.

Wer für den Film abstimmen möchte: dokfest-muenchen.de/Publikumspreis. Einen Trailer kann man sich unter „Die Kundin“ in Youtube anschauen. Wer sich den ganzen Film anschauen möchte, kann das bis einschließlich Pfingstsonntag tun: www.dokfest-muenchen.de/films/view/25029. Ticket: sechs Euro. thof

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