Zweibrücken Rekord aller Ehren wert

Doha. Es war ihr erster Auftritt gestern auf der großen internationalen Bühne bei der Kurzbahn-Weltmeisterschaft der aktiven Schwimmer in Doha/Katar. Gestern Morgen ging Marlene Hüther aus Dietrichingen mit der deutschen 4x200 Meter Freistil-Staffel ins Becken. Für den Finallauf am Abend reichte es zwar nicht, die 16-Jährige half aber mit, einen neuen deutschen Rekord aufzustellen.

Als die deutschen Damen der Freistil-Staffel den alten Rekord von 7:58,04 Minuten bei der dritten Kurzbahn-WM 1997 im schwedischen Göteborg aufgestellt hatten, war Marlene Hüther noch gar nicht geboren. Die kam erst ein Jahr später auf die Welt. Gestern schwamm das deutsche Quartett auf die neue Rekordzeit von 7:48,85 Minuten – eine deutliche Steigerung um über neun Sekunden. Für Daniela Schreiber (1:56,68 min), Hüther (1:57,94), deren Saarbrücker Trainingskollegin Annika Bruhn (1:57,28) und Schlussschwimmerin Silke Lippok (1:56,95) reichte es dennoch nicht zum Erreichen eines der acht Plätze im Endlauf. Die deutsche Staffel landete auf Platz zehn von 14 Teams. „Das war aber aus meiner Sicht nicht anders zu erwarten“, meinte Saar-Landestrainer Ralf Steffen zu der Leistung. Steffen war von Bundestrainer Henning Lambertz ebenfalls für Doha nominiert worden, schließlich schwammen in der 4x200 Meter-Staffel „50 Prozent Saarschwimmer“ mit. Auch wenn alle vier auf die Spitze getrieben ihre guten Leistungen von der deutschen Meisterschaft in Wuppertal hätten bringen können, hätte es aus seiner Sicht nicht fürs Finale gereicht. „Das wage ich zu bezweifeln“, meinte Steffen am Handy in Doha, „vielleicht wäre es noch 0,5 Sekunden schneller gegangen. Aber das war auch so aller Ehren wert. Insgesamt sind wir zufrieden“. Am Ende fehlten den Deutschen 2,64 Sekunden zum Weiterkommen. Die beste Vorlaufzeit zeigten die Niederländerinnen in 7:39,20 Minuten. Marlene Hüther schwamm in Doha als Zweite in der Staffel und übergab nach 1:57,94 Minuten an Annika Bruhn. Damit lag die 16-Jährige über ihrer Bestzeit von 1:56,24 Minuten, aufgestellt beim Gewinn der DM-Silbermedaille in Wuppertal. „Für sie geht es derzeit von einem Höhepunkt zum anderen. Sie ist einfach müde“, erklärte Steffen. Auch vor der WM habe sie keine Pause gehabt, sondern normal weiter trainiert. „Aber wir werden bis zu ihrem Einzelstart über 200 Meter Freistil am Sonntag deshalb jetzt ruhiger fahren“, spricht Steffen an, dass Hüther gut regenerieren muss, um am Abschlusstag der Weltmeisterschaft nicht nur weiter zu lernen, sondern auch ein gutes Rennen zu zeigen und eine passable Zeit zu schwimmen. (sai)

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