Zweibrücken „Piraten“ mit einer Top-Achse

ZWEIBRÜCKEN. Ein gutes Handball-Drittliga-Spiel mit einem absolut verdienten Sieger: 29:35 (12:19) unterlagen die Herren des SV 64 Zweibrücken am Samstag dem Leichlinger TV. Weil der SV ein gutes Spiel machte, die „Pirates“ aber noch mal um eine Klasse besser spielten.

„Diese Niederlage können wir verschmerzen, weil Leichlingen richtig gut gespielt hat“, gratulierte SV-Trainer Stefan Bullacher. „Wir haben das Spiel jederzeit im Griff gehabt. Zweibrücken konnte nur Akzente setzen, wenn wir kurz mal etwas locker gelassen haben“, analysierte Leichlingens glücklicher Trainer Frank Lorenzet. Zwei Teams, die sich im Vorfeld genau studiert hatten, trafen aufeinander. Der Unterschied: „Leichlingen hatte die individuelle Klasse, die jeweiligen Lösungen umzusetzen“, resümierte Bullacher. Das bestätigte Lorenzet: „Die Jungs haben heute wirklich all das umgesetzt, was wir uns in dieser Trainingswoche erarbeitet haben“. Er sei froh, dass sein Team vor der Partie trotz Hallenproblemen dreimal trainieren konnte. Dass Zweibrücken nur mit einer Top-Vorbereitung und Top-Leistung zu bezwingen sei, sei klar gewesen. „Das ist seit Jahren der beste Aufsteiger in der Liga. Die machen mit den jungen Leuten hier richtig gute Arbeit“, lobte der „Pirates“-Coach. Das junge SV-Team, bei dem nach überstandener schwerer Magen-Darm-Infektion Jugend-Nationalspieler Jerome Müller wieder auflaufen konnte – noch deutlich geschwächt, aber wichtig für die Mannschaft – hielt die Partie bis zur neunten Minute offen. Die ersten drei SV-Tore markierte Müller. Schon in den Anfangsminuten zeichnete sich aber ab, dass Valdas Novickis und Tim Hilgers, die sich auf der Spielmacherposition abwechselten, klare Vorstellungen hatten, wie die SV-Abwehr auszuhebeln ist. Am Kreis bereitete Felix Janssen der Zweibrücker Abwehr die erwartete Schwerstarbeit. Dass das in der Liga eine Top-Achse ist, hatte Bullacher im Videostudium erkannt. Seine Mannschaft mühte sich, diese zu stören. Selten erfolgreich. Auch weil Leichlingen in der Lage war, Bonbons wie folgende zu liefern: Rechtsaußen Patrick Ranftler setzte sich rechts durch, hatte freie Schussbahn und doch das Auge, den noch um einen Millimeter besser postierten Janssen am Kreis im Rücken der SV-Abwehr anzuspielen – 6:4. Dazu kam, dass auch die Gäste-Abwehr hervorragend auf die Zweibrücker Auslösehandlungen im Angriff eingestellt war. Lorenzet gab am Spielfeldrand immer wieder Anweisungen, wenn der SV einen Angriffszug startete, sein Team stellte früh Pass- und Laufwege zu. Nach 20 Minuten lagen die Gäste 13:6 vorne. „Aber ich muss meiner Mannschaft das Kompliment machen. Sie hat nie aufgesteckt“, lobte Bullacher. Und so keimte in der 38. Minute kurz ein winziger Funke Hoffnung auf, das Spiel vielleicht noch drehen zu können. Auf 18:22 hatte der SV verkürzt. Einen vergebenen Gegenstoß und einen Fehlpass später auf Zweibrücker Seite, rückte Leichlingens Carsten Lange mit zwei Gegenstößen zum 24:18 (39.) die Kräfteverhältnisse wieder gerade. (add)

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