Zweibrücken Phasenweise gut, phasenweise schlecht

OPPENWEILER. Am Samstagabend sind die Drittliga-Handballer des SV 64 Zweibrücken erneut knapp an einem Punktgewinn vorbeigeschrammt: Sie verloren beim HC Oppenweiler/Backnang mit 25:27 (14:9) (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete kurz). „Wir haben wieder zu viele Fehler gemacht und insofern verdient verloren“, stellte SV-Trainer Tony Hennersdorf nach einem Spiel mit etwas seltsamem Verlauf heraus.

Seltsam deshalb, weil beide Mannschaften phasenweise dominierten, phasenweise aber auch völlig neben sich standen. Dabei erwischten die Zweibrücker Löwen den besseren Start, lagen nach sechs Minuten mit 5:3 vorn, um dann ins altbekannte Muster der letzten Spiele zu verfallen – nämlich zu viele technische Fehler anzuhäufen. Insgesamt waren es am Samstag wieder 21! Hennersdorf kritisierte die teils lasche Art, Zuspiele mit nur einer Hand fangen zu wollen, was mehrfach nicht klappte. Stattdessen gab es Ballverluste und Gegentore nach Kontern. „Wir haben mit einer sehr starken Abwehr und guter Konterleistung die Grundlage für den Sieg gelegt“, stellte Oppenweilers Trainer Matthias Heinike fest, der von einem wichtigen und verdienten, aber auch glücklichen Sieg sprach. „Die letzten 15 Minuten müssen wir noch mal in Ruhe analysieren“, meinte der Oppenweiler Trainer, „da hatten wir völlig den Faden verloren“. Damit ging er auf die Phase ein, die aus Zweibrücker Sicht positive Ansätze zeigte. Hier kämpften die 64er, probierten taktisch einiges und hätten dem Spiel fast noch eine Wende gegeben. „Hier war es wichtig, dass wir nie den Ausgleichstreffer zugelassen haben“, wusste Heinike. Kämpferisch gaben die Gäste diesmal alles. Die Art der Zweikampfführung, das Rückzugsverhalten, die allgemeine Aggressivität – alles Faktoren, die gegen die SG Köndringen/Teningen nicht vorhanden gewesen waren, sie griffen diesmal in der Oppenweiler Gemeindehalle. „Mit den ersten zehn und den letzten 20 Minuten war ich echt zufrieden“, lobte Hennersdorf deshalb seine Mannschaft. In der 15. Spielminute lagen die Gastgeber, auch gestützt auf Torhüter Thomas Fink, erstmals mit drei Toren vorne. Im Zweibrücker Tor hatte Benedikt Berz begonnen. Als von den beiden spielbestimmenden Oppenweilern Tobias Hold und Benjamin Röhrle aber vermehrt Rückraumwürfe in die zuvor besprochenen Ecken einschlugen, beorderte Hennersdorf ab der 23. Minute Rok Selakovic für Berz in den Kasten. Da stand es bereits 7:12 aus SV-Sicht, zur Pause 9:14. Nach der Pause verhinderte die Zweibrücker Defensive sieben Minuten lang den nächsten Treffer der Gastgeber. Aber obwohl die sichtlich nervös wurden, gelang es der Hennersdorf-Truppe nicht, das Spiel an sich zu reißen. Nils Wöschler mit einem vergebenen Siebenmeter und einem Pfostentreffer, Philipp Hammann mit zwei „weggeworfenen“ Zuspielen auf gegenstoßlaufende Mitspieler – das waren so fast spielentscheidende Szenen. Doch auch die 18:11-Führung der Oppenweiler war noch keine Vorentscheidung. Beide Trainer setzten jetzt zum Teil auf den siebten Feldspieler, beide Teams trafen dabei auch ins leere Tor. SV-Keeper Rok Selakovic erzielte so sein erstes Saisontor. Beim 17:23-Zwischenstand (51.) ging Hennersdorf noch höheres Risiko, ließ seine Abwehr in einer sehr offensiven 4:2-Formation verteidigen. Spannung kam noch mal auf, als Dennis Götz per Siebenmeter zum 24:25 verkürzte. 100 Sekunden waren da noch zu spielen, 26:24 durch Tobias Hold, 25:26 durch Nils Wöschler. Im letzten Angriff spielten die Gastgeber dann aber nach angezeigtem passivem Spiel und der dritten Zeitstrafe gegen Tom Grieser doch die Zeit herunter und kamen durch Florian Frank zum Siegtreffer. So spielten sie HC Oppenweiler-Backnang: Fink, Grathwohl (bei einem 7m) - Sigle (2), Hold (4), Röhrle (7/5) - Maurer (2), Tom Kuhnle (1) - Hellerich (2) - Florian Frank (4), Köder (4), Philipp Schöbinger (1), Florian Schöbinger, Jonas Frank, Godon SV 64 Zweibrücken: Berz, Selakovic (ab 23.) (1) - Oetzel (1), Götz (5/3), Nils Wöschler (8/2) - Alt, Zellmer (1) - Bach (3) - Hammann (4), Grieser (1), Bayer (1), Burkholder, Dobrani Spielfilm: 5:5 (10.), 10:6 (18.), 12:7 (26.), 14:9 (Halbzeit), 18:11 (39.), 19:14 (42.), 23:17 (51.), 24:21 (56.), 25:24 (59.), 26:25 (59.), 27:25 (Ende) - Zeitstrafen: 9:5 - Rote Karte: Grieser (60., dritte Zeitstrafe) - Siebenmeter: 6/5 - 6/5 - Beste Spieler: Fink, Hold - Wöschler - Zuschauer: 650 - Schiedsrichter: Walter/Weinig (Karlsruhe). |cm

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