Zweibrücken OP-Räume dringend benötigt

„Wir bleiben hier, aber wir brauchen Operationsräume.“ Auf diesen kurzen Nenner bringt die plastische Chirurgin Eva Lang die Situation in ihrer Schönheitsklinik an der Steinhauser Straße. Die Klinik laufe nach wie vor gut, an Patienten mangele es nicht, aber an Platz zum Operieren, seit das Evangelische Krankenhaus geschlossen wurde. Als Lösung kommen für Lang zwei Optionen in Frage: entweder ein Anbau an ihre Klinik oder ein erneutes Einmieten in das frühere Evangelische Krankenhaus – sollten dort die angekündigten Pläne in die Tat umgesetzt werden.

Wie zuletzt am 29. Juni berichtet, will ein HNO-Arzt aus Ramstein aus dem früheren Krankenhaus eine deutsch-arabische Klinik mit angegliederten Facharztpraxen und Pflegediensten machen. „Wenn dieses Projekt umgesetzt wird, könnten wir ja wieder Operationssäle dort mieten“, so Lang. Die Räume seien noch vorhanden und ihres Wissens auch intakt. Allein, ob aus dem Projekt tatsächlich etwas wird, stehe derzeit in den Sternen. Nach Informationen der RHEINPFALZ stockt es. Vom Besitzer des früheren Evangelischen Krankenhauses, dem Landesverein für Innere Mission in der Pfalz (LVIM), ist nicht viel zu erfahren. Man spreche „mit mehreren Interessenten über eine ganzheitliche Verwertung der Immobilie am Oberen Himmelsberg“, hieß es von dort auf Anfrage Ende Mai. Auf eine erneute Anfrage Ende Juni teilte der LVIM mit, „dass es hierzu gegenwärtig keinen neuen Stand gibt“. „Da müssen wir halt abwarten, wie die Geschichte im ehemaligen Evangelischen Krankenhaus ausgeht“, meint dazu die Chirurgin Eva Lang, die mit einer Entscheidung nicht vor Herbst rechnet. Momentan operiere sie teilweise in den eigenen Klinikräumen an der Steinhauser Straße, da diese nicht ausreichten aber auch an der Uniklinik Homburg. Für die Patienten sei das kein großer Umstand, „wir organisieren selbstverständlich den Transport“. Ein Dauerzustand könne es aber auch nicht sein. Weshalb sie als weitere Möglichkeit zur OP-Erweiterung über einen Anbau an die Villa nachdenke, unterhalb des Parkplatzes, wo sich eine Wärmepumpe befindet und ein Übergang zum Haus geschaffen werden könnte. In der Villa selbst sei die Einrichtung weiterer OP-Räume aus baulichen Gründen, Stichwort Denkmalschutz, nicht möglich. Beim Bauamt der Stadt habe sie wegen eines eventuellen Anbaus schon mal vorgesprochen und eine positive Auskunft bekommen. „Das ist allerdings sechseinhalb Jahre her, und es war nur eine mündliche Aussage“, so Lang. Ziehe sie die zweite Option mit dem Anbau und darin untergebrachten zusätzlichen OP-Sälen vor, könne sie sich auch vorstellen, letztere ihrerseits an Kollegen zu vermieten. „Mehreren Ärzten in Zweibrücken fehlen hier die Operationsmöglichkeiten“, weiß Lang. In ihrer Schönheitsklinik seien derzeit auch Räume untervermietet: an einen Physiotherapeuten und Osteopathen sowie an eine Ernährungsberaterin und Sporttherapeutin. Im Dachgeschoss seien noch zwei Räume zu vermieten, vorzugsweise an einen Psychotherapeuten, denn die Klinik verfolge ein ganzheitliches Konzept. Eva Lang ist auch Handchirurgin, diese Operationen führt sie nach eigenen Worten hauptsächlich in ihrer Praxis in Waldmohr durch, wo sie auch Kassenpatienten behandele. Außerdem bietet sie einmal in der Woche eine Sprechstunde in Luxemburg an. Dort operiere sie aber nicht.

x