Zweibrücken Nach Ostern fließt der Schweiß

Schult Angriff und Abwehr, dazu das Reaktionsvermögen, zugleich: eine der Übungsformen unter den Augen von Camp-Trainer Stefan B
Schult Angriff und Abwehr, dazu das Reaktionsvermögen, zugleich: eine der Übungsformen unter den Augen von Camp-Trainer Stefan Bullacher (rechts).

«ZWEIBRÜCKEN.» Ein Handballspruch lautet: „Lieber Schweißperlen, als gar keinen Schmuck!“ Wenn man dieses Bild aufgreifen möchte, dann darf man sagen: In zwei Zweibrücker Sportstätten werden in dieser Woche den ganzen Tag über Perlen aufgezogen. Noch bis Freitag hat der SV 64 Zweibrücken sein Handball-Camp aufgeschlagen. Die Teilnehmer lernen in der Westpfalz- und Ignaz-Roth-Halle Tricks und Kniffe des Handballsports kennen.

Dass die am Kreis platzierten Air-Bodies ein freundliches Gesicht haben, ist ab Werk so. Aber auch das Geschehen ringsum könnte die aufblasbaren Spieler-Attrappen zu ihrem Lächeln verleiten. Die Trainer Stefan Bullacher und Martin Schwarzwald haben ihre Schützlinge schon am Dienstagvormittag durch verschiedene Trainingsstationen in der Ignaz-Roth-Halle geführt. Mittlerweile wurde das Mittagessen verabreicht. Schwarzwald nimmt darauf Rücksicht. In den Countdown, den er beim Zusammenrufen seiner Gruppe zählt, baut er halbe Zählschritte ein: „Ich weiß, die Mägen sind voll“, sagt er. Die Mittagsmüdigkeit lässt sich aber vertreiben, Schwarzwald, der den Frauen-Zweitligisten TV Beyeröhde trainiert, bringt seine Gruppe wieder auf Trab. Je zwei Camp-Teilnehmer laufen auf der roten Linie zum Mittelkreis, der Trainer wirft den Ball vor sie. Wer den Ball aufnimmt, ist der Angreifer und stürmt Richtung Tor, der Übungspartner muss verteidigen. „Wir machen mit jeder Gruppe was anderes“, erklärt Schwarzwald, die Altersspanne erfordere das. Der Coach, der sich daran erinnert, vor etwa 15 Jahren selbst mal Camp-64-Teilnehmer gewesen zu sein, gibt seine Anweisungen auch auf Englisch. Zwei Mädchen aus der Gruppe sind US-amerikanischer Herkunft. „Die spielen bei Thaleischweiler“, weiß Schwarzwald. Ein halbes Spielfeld entfernt lässt Stefan Bullacher Angriffe üben. Die armlosen Aufblasgestalten werden umkurvt und Treffsicherheit unter Beweis gestellt. Neben dem Basketballkorb, in der Mitte der Halle, bedient ein Helfer eine Kamera. Die Aufnahmen werden später für die Trainingsanalyse genommen. Von Jan Graeber würde man im Moment nur ein Stand-, beziehungsweise Sitzbild bekommen. Der 13-jährige Homburger spielt in der D-Jugend des SV 64. Ihn hat vor Jahren in den Verein gelockt, dass die erste Mannschaft Dritte Liga spielte. „Außerdem hat mein Bruder hier gespielt“, erklärt Jan, dessen Trikot ihn als Torhüter ausweist. Schon im Vorjahr habe er am Camp 64 teilgenommen. Das habe ihn erstens sportlich weiter gebracht, zweitens habe er Bekanntschaften geschlossen. „Damals hat sich aus den Teilnehmern auch eine Whatsapp-Gruppe begründet. „Diesmal sind Handballer aus Saarlouis in meiner Gruppe. Schön, dass man auf die Art Leute kennenlernt.“

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