Zweibrücken Nach Kreisers Roter Karte brechen bei Hüthers Team die Dämme

DUDENHOFEN. Nach dem Pokalkampf mit dem überraschenden 10:9-Erfolg im Elfmeterschießen am Dienstagabend über Schott Mainz hat Verbandsligist FV Dudenhofen gestern im „Kerwe-Spiel“ auch die SG Rieschweiler mit 5:1 (2:1) geschlagen.

Im ersten Spielabschnitt sah es keineswegs nach einem klaren Sieg für die Gastgeber aus. Die Gäste hielten nicht nur energisch dagegen, sie besaßen nach dem vorsichtigen Abtasten in den ersten zehn Minuten, angetrieben von den Offensivkräften Frederic Stark und Christian Singer, auch ein Übergewicht im Mittelfeld. Doch nach einer präzisen Ballstafette zwischen Rami Zein und Marius Wittemann vollstreckte Julian Scharfenberger mit überlegtem Flachschuss ins lange Eck zur FV-Führung (15.). Rieschweiler ließ sich da noch nicht aus dem Rhythmus bringen und kam kurz darauf zu einer fast hundertprozentigen Gelegenheit. Den strammen Schuss von Maximilian Buchholz aus 16 Metern hielt Marcel Johann nicht fest, den Abpraller brachte Daniel Preuß aber nicht am nun glänzend reagierenden Dudenhofener Keeper vorbei. Auch bei einem Freistoß von Florian Opitz auf Stark war Johann auf dem Posten. Kurz darauf war aber er machtlos. Eine Unachtsamkeit in der Abwehr nutzte Christoph Weis mit unhaltbarem Schuss in den Torwinkel zum verdienten 1:1. Die Gäste wollten mehr und drängten auf die Führung, die Johann mit einigen Prachtparaden verhinderte. Als Scharfenberger erneut unaufhaltsam davonzog, blieb Thomas Kreiser nur die Notbremse. Schiedsrichter Keilhauer zeigte ihm Rot und deutete auf den Punkt. Rami Zein verwandelte den Strafstoß sicher zur glücklichen FVD-Pausenführung. „Wir waren nach dem kräftezehrenden Pokalspiel in Hälfte eins körperlich und geistig nicht da. Es war die erwartet schwere Partie, bei der wir uns mit zunehmender Spieldauer aber immer besser zurecht gefunden haben. Der Rote Karton hat uns natürlich geholfen“, meinte FVD-Trainer Christian Schultz. Rieschweiler konnte mit Beginn der zweiten Spielhälfte in Unterzahl nicht mehr zulegen. Dudenhofen bestimmte eindeutig das Geschehen und erhöhte durch Isuf Dellowa auf 3:1 (54.). Weis vergab in aussichtsreicher Position den möglichen Anschluss, was sich rächte. Im Gegenzug war es Wittemann, der eine Rechtsflanke von Timo Enzenhofer zum 4:1 einköpfte (70.). Rieschweiler resignierte, und Kevin Schall netzte nach einem Enzenhofer-Freistoß zum 5:1 ein (78). Scharfenberger, gestern Mann des Tages bei den Gastgebern, weil er den ersten Treffer erzielte, den Elfmeter herausholte und aufopferungsvoll kämpfte, freute sich über seinen Treffer: „Ein wunderbarer Pass in den Lauf, den ich mir schön zurecht legen und verwandeln konnte“. Verkehrte Welt: Rieschweilers Coach Björn Hüther sah sein Team bis zum Platzverweis 44 Minuten lang besser. „Mit einem Mann weniger waren wir gegen diese Spitzenmannschaft aber praktisch chancenlos.“ (dsch)

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