Zweibrücken Mit Wasser, Schokolade und Äpfeln ans Ziel

Etwa 350 Hobbyfahrer und 100 Semiprofis und Profis machten gestern beim Zweibrücker Fahrradtag mit. Mittelpunkt des Geschehens war der Herzogplatz.

Veranstalter war neben der Stadt auch der Radsportclub 88 Zweibrücken in Kooperation mit dem ADFC, der Zweibrücker Polizei und der Krankenkasse AOK. Bereits um acht Uhr starteten die Radtourenfahrer zu ihrer sogenannten Punktefahrt. Sie hatten vier Strecken zur Auswahl: die kürzeste mit 41 Kilometern, die längste sogar mit 151 Kilometern. Für weniger Geübte hatte die Stadt eine 24 Kilometer lange, familienfreundliche Strecke anzubieten oder die Marathonstrecke von rund 42 Kilometern. Lars und Daniela Danzenbächer aus Zweibrücken entschieden sich für die 24 Kilometer lange Kurzstrecke mit dem Ziel Hornbach. Auch Töchterchen Ylvie fieberte gegen zehn Uhr schon ungeduldig auf ihrem kleinen Drahtesel dem Start entgegen. „Am Freitag wurde unsere Kindertagesstätte in Mörsbach als Bewegungskita zertifiziert − da gehe ich jetzt mit gutem Beispiel voran“, sagte Kindergartenleiterin Daniela Danzenbächer, die zuvor nur gelegentlich Rad gefahren ist. Ihr Mann Lars hingegen tritt täglich in die Pedale, um zur Arbeit zu kommen. Das Radwegenetz in Zweibrücken sei noch ausbaufähig, findet er. In Nordrhein-Westfalen, wo das Ehepaar ursprünglich herkommt, gebe es bestens ausgebaute Radwege neben den Kreisstraßen. Der Zweibrücker Klaus-Dieter Böckler hat seine Lebensgefährtin Ruth Nord wieder zum Radfahren gebracht. Beide Freizeitfahrer begaben sich auf die 41-Kilometer-Tour in Richtung Frankreich. „Letztes Jahr hatten wir an einer ähnlichen Radtour teilgenommen, was uns sehr gut gefallen hat. Deshalb sind wir auch heute wieder dabei“, erzählte Nord. Als Proviant hatten sie Wasser, zwei Mini-Täfelchen Schokolade und zwei Äpfel eingepackt. Dauerbetrieb herrschte ab elf Uhr am Stand der Polizei, wo man sich sein Fahrrad gravieren lassen konnte. Wer sein Fahrrad mittels Gravur codieren lässt, erschwert Langfingern den Weiterverkauf auf Flohmärkten oder im Internet. Von diesem kostenlosen Dienst machte auch ein älteres Paar aus Vinningen Gebrauch. „Wir sind extra hergeradelt, um unsere Räder gravieren zu lassen. In Pirmasens gibt es diesen Dienst nicht“, sagte die Rentnerin. Auch das Team von Radsport Sieber stellte seine Dienste kostenlos zur Verfügung. Wer nicht genug Luft in den Reifen hatte, bekam sie aufgepumpt. Die Gravur im Fahrradrahmen führe sicher nicht zu Schäden, sagte Sascha Sieber. Ihm sei kein Fall bekannt, bei dem eine Rahmengravur beispielsweise Haarrisse verursachte. Höhepunkt in Siebers Ausstellung war ein schwarzes 10 000-Euro-Fahrrad, wie es Radprofis verwenden: Es wiegt nur 5,7 Kilo. Wie Verkehrsamtsleiter Thilo Huble sagte, herrschte gestern auf dem Herzogplatz auch am späten Nachmittag noch reges Treiben. Auf der Bühne spielten „Elm F. & The Rooks“, für die kleinen Besucher gab es einen Radparcours und zum Austoben eine Hüpfburg. (jo)

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