Zweibrücken Koch-Kunst wider das Vergessen

Die VHS Kaiserslautern möchte eine Skulptur des in Zweibrücken aufgewachsenen Künstlers Gérard Koch (1930-2014) ankaufen und ausstellen und hat dazu die Spendenaktion „Wider das Vergessen“ gestartet. Der Bildhauer wurde 1926 als Günther Manfred Julius Koch in Kaiserslautern geboren. Als Kind jüdischer Eltern musste er aus Zweibrücken, seinem Wohnsitz in der Kindheit, fliehen, um überleben zu können.

Michael Staudt, früher Leiter der Zweibrücker VHS, heute Leiter der Kaiserslauterer VHS, der den Künstler in Paris aufspürte, hierher holte und für die Ausstellungen der Koch-Werke in Zweibrücken (1999), Kaiserslautern (2004) und Rockenhausen (2012) sorgte, startete die Aktion im September. „Bis jetzt sind 7000 Euro eingegangen“, berichtet er. Er hofft, dass es 10 000 Euro werden. Welche Skulptur angekauft werden soll, steht noch nicht fest, am liebsten wäre Staudt eine Skulptur aus der Reihe „Tanzende Schilder“. Mit dem Ankauf sollen die Witwe des Künstlers, Therese Koch, geborene Bloch, unterstützt und das Andenken an diesen herausragenden Künstler mit Pfälzer Wurzeln in Ehren gehalten werden, so Staudt. Gérard Koch starb am 31. März 2014 in Paris . 2010 wurde sein Lebenswerk von der französischen Académie des Beaux-Arts mit dem Preis der Kulturstiftung Simone und Cino del Duca ausgezeichnet. In den Anfangsjahren als Künstler hat er Bronzeskulpturen geschaffen, die ausdrucksvoll den Schmerz und die Verzweiflung zum Ausdruck gebracht haben, was es heißt, ein Ausgestoßener zu sein und die ganze Familie in den Vernichtungslagern im Osten verloren zu haben. Zweibrücken hat bereits eine Skulptur von Gérard Koch. Sie steht im Foyer des Rathauses und heißt „Clairière – Waldlichtung“. Sie ist der Zweibrücker Familie Eskeles gewidmet und setzt das Lichtspiel auf einer Waldlichtung im Pfälzer Wald künstlerisch um. „Vor dem Hintergrund zunehmender neonazistischer Agitationen in der Pfalz kann mit dem Ankauf eines Kunstwerkes von Gérard Koch ein Zeichen wider das Vergessen gesetzt werden“, so Staudt. Demnächst sollten die Öffentlichkeit und die Spender zu einer Benefizveranstaltung eingeladen werden. Die Spendenaktion läuft bis 28. Februar. Sie wird unterstützt von der ehemaligen Leiterin des Theodor-Zink-Museums, Marlene Jochem und Roland Paul, dem Direktor des Institutes für pfälzische Geschichte. (adi)

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