Zweibrücken Klimovets’ Jungs sind sportlich besser drauf

Zweibrücken. Es ist ein Aufsteigerduell in der Dritten Handballliga, und doch trennen die Kontrahenten sportlich mittlerweile Welten: Die VT Zweibrücken-Saarpfalz gastiert heute, 19 Uhr, bei der TGS Pforzheim. Während der VTZ im Abstiegskampf das Wasser bis zum Hals steht, hat sich Pforzheim mit 25:25-Punkten im Mittelfeld festgesetzt.

Eng verbunden ist der Pforzheimer Erfolg, unter anderem hat die TGS gegen den Tabellendritten Hochdorf drei von vier möglichen Punkten geholt, mit dem Trainer. Andrej Klimovets, Weltmeister von 2007, hat bei der TGS seit Saisonbeginn das Sagen und seinen Vertrag bereits verlängert. Die Spieler an die Anforderungen der Dritten Liga heranführen, sie individuell stärken und ein professionelleres Arbeiten, hatte Klimovets nach dem 31:26-Sieg im Hinspiel in Zweibrücken im RHEINPFALZ-Gespräch als Schwerpunkte seiner Arbeit skizziert. „Offensichtlich ist ihm das gut gelungen“, zollt VTZ-Trainer Mirko Schwarz, der diese Woche krankheitsbedingt die Verantwortung für das Training an Marek Galla abgab, der TGS Respekt. Im gesamten Umfeld mache sich das offensichtlich bemerkbar, denn „die Zuschauer in Pforzheim honorieren diese Arbeit. Die Zuschauerzahlen sind ja gestiegen, es gibt mittlerweile sogar einen Fan-Club“, nennt Schwarz Entwicklungen, wie sie sich auch die VTZ wünschen würde. „Dass das mal gelingt, dafür werden wir alles tun“, sagt Schwarz. Die professionelle Einstellung, die Klimovets von seinen Spielern fordere, „die braucht es dafür unbedingt“, weiß Schwarz und schiebt lachend nach: „Aber vielleicht glauben Spieler das eher, wenn es ihnen ein Weltmeister sagt“. In Pforzheim erwartet die VTZ eine schwere Aufgabe: Der Top-Torjäger der Liga im linken Rückraum, Florian Taafel, hat in dieser Saison bereits 200 Treffer erzielt. Nicht weniger gefährlich ist der Halbrechte Nils Brandt, der früher unter anderem für Friesenheim in der Bundesliga spielte. „Pforzheim spielt sicher nicht mit dem Tempo wie Coburg, aber alles was sie machen, hat Hand und Fuß“, sagt Schwarz, auch mit Respekt vor der starken Abwehr. Hinter der steht mit Jonathan Binder ein sicherer Rückhalt. „Für mich einer der besten Torhüter der Liga“, lobt Schwarz. Auf die Aufgaben, die die TGS-Mannschaft der VTZ stelle, gelte es, die richtigen Antworten zu finden. Schwarz geht davon aus, dass alle Spieler einsatzfähig sind, auch wenn die Trainingswoche nicht ideal war. Spielmacher Björn Zintel bestritt den Lehrgang der deutschen U18-Nationalmannschaft in Saarbrücken, Medizinstudent Max Ulbrich hatte an der Uni Prüfungsstress. Und die Erkältung, die Schwarz sich eingefangen hat, setzte auch Rechtsaußen Steffen Kiefer zu, der mit Grippe pausierte. Obwohl die beiden Teams sportlich einiges trennt, gibt es doch eine Parallele. Auch in Pforzheim spielen zwei hochklassige Handballmannschaften – das zweite Handballteam ist Oberligist Pforzheim/Eutin –, die nicht nur um Fans, sondern auch um Hallenzeiten konkurrieren. In Zweibrücken ja durchaus eine immer mal wieder aufflammende Diskussion. Aktuell wird die in Pforzheim aber sehr heftig geführt. Dort realisiert die Stadt eine moderne Sporthalle, die 2000 Zuschauern Platz und damit auch Perspektiven in Richtung Zweite Bundesliga bietet. Wessen Heimspielstätte diese Halle werden soll, darüber wird in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Aber nur im Umfeld: Klimovets und seine Jungs konzentrieren sich auf den sportlichen Part, wollen ihre Serie von zuletzt 7:1-Punkten weiter ausbauen. (add)

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