Rheinpfalz-Sommerredaktion Klaus Fuhrmann kann sich Radfahrer in Fußgängerzone vorstellen

Klaus Fuhrmann
Klaus Fuhrmann

„In Zweibrücken ist das Thema Radverkehr immer noch nicht so richtig präsent.“ Das sagt Klaus Fuhrmann, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Zweibrücken.

„Zum Beispiel sind in Speyer die Radler fester Bestandteil des Stadtbildes“, hat der 53-Jährige beobachtet. Was sich auch daran ablesen lasse, dass auffällig viele Straßen in der Domstadt mit sogenannten Schutzstreifen versehen seien. Das sind gestrichelte weiße Linien auf dem Asphalt, die Fahrradfahrern Vorrang einräumen.

Fuhrmann möchte seinen Beitrag dazu leisten, dass sich in Zweibrücken mehr im Sinne der Drahtesel-Fraktion tut. Im vergangenen Herbst zum Radverkehrsbeauftragten gewählt, ist er sich darüber im Klaren, „dass die Leute im Rathaus bestimmt nicht auf einen gewartet haben, der ihnen jetzt erzählt, was sie im Straßennetz zu tun oder zu lassen haben“.

Zu Beginn seiner Amtszeit habe er zuallererst die Ansprechpartner in der Verwaltung ausfindig machen müssen – unter anderem im Bauamt. Dabei habe er erfahren, dass die verkehrsrechtlichen Befugnisse der Stadtverwaltung durchaus an Grenzen stoßen. „Zum Beispiel gibt es in Zweibrücken Radwege, für die nicht die Stadt, sondern der Landesbetrieb Mobilität (LBM) zuständig ist.“

Wenn Zuständigkeiten konkurrieren

Dieser Umstand berge Konfliktstoff. Etwa wenn es um die Frage geht, wer denn nun bitteschön den einen oder anderen Radweg freischneiden soll, der von Unkraut und Gestrüpp zugewuchert ist. „Ist ein Radweg betroffen, für den der LBM zuständig ist, darf die Stadt nicht so einfach von sich aus mit dem Mäher anrücken.“

Zwar habe der LBM nichts dagegen, wenn die Stadt die Pflege solcher Radwege dauerhaft übernimmt – über eine vertragliche Regelung. „Doch dann muss sich die Stadt komplett dazu verpflichten, voll und ganz. Der LBM würde sich aus der Pflege-Verantwortung dann vollständig zurückziehen.“ Fuhrmanns Alternativvorschlag, dass die Stadt im Sommer und der LBM im Herbst den betreffenden Radweg mähen könnte, stoße beim Landesbetrieb bislang auf taube Ohren: „Da machen die nicht mit.“

Gleichwohl kann der Radbeauftragte Erfolge vorweisen. Erste Vorschläge, welche Straßen man auch in Zweibrücken mit gestrichelten Schutzstreifen oder auch mit dem Zusatzschild „für Radfahrer frei“ versehen könnte, hätten Eingang in die Beratungen im Stadtrat gefunden.

Ein „richtig dickes Brett“, so sagt Klaus Fuhrmann, sei sein Vorstoß, dass Fahrradverkehr in Teilen der Fußgängerzone zugelassen werden sollte. „Ich habe mich intensiv umgeschaut. Manche Radler sind dort ja jetzt schon unterwegs. Ich bin der Meinung, dass die meisten ordentlich langsam fahren und nicht rasen.“

x