Zweibrücken Kerwe und Neujahrsempfang verlegen

„Für jeden Euro, den die Stadt ausgibt, nimmt sie einen Euro Kredit auf“, unterstrich Bürgermeister Rolf Franzen in der Ortsbeiratssitzung in Wattweiler am Montag die prekäre Zweibrücker Finanzlage. Der Bürgermeister klärte dort über die sachgerechte Verwendung des Vorortbudgets auf.

Die Rimschweilerer Ortsvorsteherin Isolde Seibert (SPD) hatte beim Neujahrsempfang bedauert, dass ein Teil des Vorortbudgets wegen unklarer Aussagen der Stadt nicht ausgegeben werden konnte (). „Bei Unklarheiten kann man ganz einfach die Kämmerei anrufen“, sagte Franzen. Kämmerei-Mitarbeiter Bruno Maier erklärte, dass mit dem Budget beispielsweise Vereine bei ihren Jubiläen unterstützt oder kleinere Dinge wie eine Tafel zum Anzeigen der Geschwindigkeit gekauft werden können. Je Posten darf dabei der Betrag von 490 Euro nicht überschritten werden. Stadtsprecher Heinz Braun erklärte jüngst, dass das Budget nicht für Investitionen genutzt werden darf oder wie er sich ausdrückte: Das Schnitzel darf man kaufen, die Pfanne zum Braten nicht. Das Schnitzel werde verbraucht, die Pfanne hingegen sei eine Investition. „Im Wattweiler Wald sind 2015 keine größeren Holzernte-Maßnahmen geplant“, sagte Revierförster Daniel Rolland. Von der Landesgrenze her habe der Forst mit der Verkehrssicherung begonnen. Die Arbeit werde bald weitergeführt. Im Bereich Langental sei letzte Woche ein Maschinenweg angelegt worden, der dazu diene, das Holz vom Hiebort abzutransportieren. Rolland wies nochmals darauf hin, dass die Benutzung des Waldes und der Waldwege auf eigene Gefahr erfolge. Waldbesitzer müssen aber alle nicht natürlichen Gefahren beseitigen, beispielsweise die, die durch die Bewirtschaftung des Waldes von ihnen erst geschaffen wurden. Für Wald an öffentlichen Straßen nach dem Straßen- und Wegerecht sehe es anders aus. Dort müssten Vorkehrungen getroffen werden, dass durch Bruch oder Umsturz keine Schäden entstehen können. „Die Bäume an den Spiel- und Parkplätzen, Grundstücken und Straßen kontrollieren wir zweimal im Jahr“, versicherte der Förster. Eher unbefriedigend war der Bericht der Ordnungsamt-Mitarbeiterin Gabriele Eitel. Sie teilte als Ergebnis der Ortsbesichtigung von Mitte Dezember mit, dass sie keinen Spiegel an der Ecke Sandrech/Raulstein befürwortet. Ein Herantasten der Autofahrer trage mehr zur Verkehrssicherheit bei. Auch sprach die Stadt-Vertreterin sich generell gegen 30er-Markierungen auf den Straßen aus. „Das Verkehrsrecht fordert dies nicht“, so Eitel. Man habe aber hinsichtlich Mölschbacher Straße ein größeres Tempo-30-Schild am Buswendepunkt angebracht. Tafeln zum Messen der Geschwindigkeit könnten diesen Monat nicht mehr im Ort aufgestellt werden. Über die Zufahrt zum Islandpferdezentrum Buchenwaldhof müsse man noch ausführlich reden, meinte Ortsvorsteher Reinhard Kunze (CDU). Durch den Schwerlastverkehr sei die Einfahrt von der Kreisstraße K1 in die Römerstraße beschädigt worden. Auch die Benutzung des Wirtschaftsweges als Abkürzung nach Webenheim störe die Spaziergänger. Eitels Vorschlag, wegen der „schwach besetzten Polizei“ sich Auto-Kennzeichen zu notieren und diese weiterzugeben, wurde von den Ratsmitgliedern nicht als Lösung angesehen. Der Ortschef teilte mit, dass das Team für den Dorfverschönerungswettbewerb „Wattweiler blüht auf“ feststeht. Er werde sich Ende des Monats mit den Ex-Ratsmitgliedern Edmund Brand, Hans Conrad, Heinrich Damm und Alt-Ortsvorsteher Jürgen Kroh zusammensetzen. „Die Wasserqualität ist in Ordnung“, sagte Ortsvorsteher Reinhard Kunze unter Berufung auf die Stadtwerke. In der letzten Ratssitzung hatte ein Ratsmitglied gefragt, wie es mit dem Wasserbehälter am ehemaligen Bundeswehrdepot hinsichtlich dem Eintrag von Schadstoffen aus dem Boden aussehe. „Das Wasser kommt aus dem Bickenalbtal und wird von einem Institut geprüft“, gab der Ortsvorsteher weiter. Auch das Gesundheitsamt achte auf die Qualität des Wattweiler Wassers. Gabriele Heilmann brachte ins Gespräch, die Wattweiler Kerwe zentraler zu feiern. Statt oben bei Marschall oder unten am Sportheim, solle die Kerwerede in der Dorfmitte gehalten werden. Ob man den Kerwestrauß auf dem Dorfplatz anbringen könne, wollte sie wissen. Kunze will sich nun mit der Straußjugend beraten . Im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung ging es darum, den nächsten Neujahrsempfang nicht mehr im kleinen Gemeindesaal der evangelischen Kirche zu veranstalten. Um mehr Einwohner einladen zu können, wurde über den Speisesaal in der privaten Mauritiusschule gesprochen. (urr)

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