Zweibrücken Kein Schönheitspreis

Baut sich vor dem TSG-Werfer auf: der Koloss im Tor der VTZ Saarpfalz, Sven Mevissen.
Baut sich vor dem TSG-Werfer auf: der Koloss im Tor der VTZ Saarpfalz, Sven Mevissen.

«HASSLOCH.» Das Drittliga-Derby zwischen Gastgeber TSG Haßloch und der VTZ Saarpfalz erfüllte am Samstagabend alle Vorhersagen. Am Ende einer hart umkämpften Begegnung, die für Handball-Ästheten aber wenig zu bieten hatte, stand ein 23:23 (11:11) auf der Anzeigetafel (die RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete).

Haßlochs

Sportlicher Leiter Thomas Müller sollte mit seiner Einschätzung im Vorfeld Recht behalten: Es gab „keinen Schönheitspreis zu gewinnen“. Spielerische Glanzpunkte blieben Mangelware. Das zähe Ringen im TSG-Sportzentrum lebte von der Spannung. Am Ende feierte die VTZ Saarpfalz ausgelassen einen Punktgewinn, während auf Haßlocher Seite die Enttäuschung sichtlich überwog. Entsprechend positiv fiel das Fazit von VTZ-Kapitän Philip Wiese aus: „Ein ganz wichtiger Punktgewinn. Wir hatten schon so viele knappe Spiele. Die letzte Woche standen wir gegen Saarlouis, obwohl wir hätten gewinnen müssen, ohne Punkte da. Daher war es wichtig, dass wir dieses Mal den Ausgleich geschafft haben.“ TSG-Spielgestalter Oliver Zeller dagegen war mit der Punkteteilung überhaupt nicht zufrieden. „Meiner Meinung nach waren wir spielerisch mit Abstand die bessere Mannschaft, daher werte ich das Ganze als Punktverlust“, bilanzierte er. Tatsächlich hatten die Gastgeber in der zweiten Halbzeit mehr vom Spiel, versäumten es aber mehrfach, den entscheidenden Abstand zwischen sich und die aufopferungsvoll kämpfende VTZ zu bringen. Danach sah es zu Spielbeginn nicht aus. Die Gäste fanden besser in die Begegnung und führten, angetrieben von Spielmacher Tom Paetow, nach 15 Minuten mit 9:6. Auch der wendige Kreisläufer Vladislav Kurotschkin gab der 6:0-Abwehr der Gastgeber Rätsel auf. Mit zunehmender Spielzeit stellte sich die Truppe von Trainer Tobias Job aber besser auf den VTZ-Angriff ein. Und der gut aufgelegte Haßlocher Keeper Daniel Schlingmann setzte ein deutliches Zeichen, indem er Rückraumwürfe von Paetow und Linkshänder Tomas Kraucevicius fing – die Höchststrafe. So gelang es der Job-Truppe in einer teilweise zerfahrenen, von Fehlern geprägten Partie bis zur Pause auszugleichen. Schon da wäre mehr möglich gewesen, doch auch die VTZ-Keeper Yannic Klöckner und Sven Mevissen vereitelten einige Hochkaräter der TSG, unter anderem Strafwürfe von Götz und Seelos. Nach der Pause änderte sich wenig am Spielcharakter, doch nun legten die Gastgeber meist vor. Der Treffer von Kreisläufer Lars Hannes (42.) brachte die erste Drei-Tore-Führung für die TSG. Eine Auszeit von VTZ-Coach Danijel Grgic zeigte zunächst wenig Wirkung. Dass das VTZ-Team sich in der Schlussviertelstunde noch das Remis erkämpfte, lag primär an der mangelhaften TSG-Chancenverwertung. Unter anderem scheiterten Seelos, Zech und Borodovskis in aussichtsreicher Position am Aluminium. Und VTZ-Torhüter Klöckner vereitelte noch einige Haßlocher Möglichkeiten. „Latten- und Pfostenwürfe in Serie, Siebenmeter verworfen, am Torwart gescheitert: Da darf man sich nicht beschweren, wenn der Gegner noch ausgleicht“, lautete das Fazit von Haßlochs Kreisläufer Stefan Job.

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