Zweibrücken Job-Boom in der Westpfalz

Neueinstellungen im Frühling drücken immer die Arbeitslosenquote. Obwohl das Wetter noch nicht die ganz großen Impulse – etwa in die Gastronomie hinein – sendete, sank die Arbeitslosigkeit in Zweibrücken und in der Südwestpfalz. In der Stadt waren im März 53 Frauen und Männer weniger arbeitslos gemeldet als im Februar, im Kreis 104. Für die Westpfalz, den ganzen Bezirk der Agentur für Arbeit Kaiserslautern/Pirmasens, meldet die Verwaltung – Stand September – eine Rekordbeschäftigung.

160 760 Menschen waren im vergangenen Herbst sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Eine historische Bestmarke, die Agenturchef Hans-Joachim Omlor vermelden kann. „Von der strukturschwachen Westpfalz kann man, wenn man sich den Arbeitsmarkt genau besieht, nicht reden. Im vergangenen Jahr, von September zu September, gab es in der Westpfalz einen Aufbau von 2443 Arbeitsstellen. Das Wachstum von 1,5 Prozent ist großartig.“ Mit und um die Handelsansiedlungen in Kaiserslautern sei Beschäftigung entstanden. Zweibrücken – Omlor: „Das Flughafen-Aus steckt noch in den Zahlen drin“ – nahm zwar die gegensätzliche Entwicklung. 279 oder 1,9 Prozent sozialversicherungspflichtiger Jobs gingen im Jahresvergleich September 2015/September 2014 verloren. Im Landkreis wurden aber im selben Zeitraum 227 Arbeitsplätze (plus 1,8 Prozent) aufgebaut. Am stärksten legten die Stadt Kaiserslautern (plus 2,9 Prozent) und der Landkreis Kaiserslautern (plus 2,6 Prozent) zu. Aktuell, Mitte März, waren 1338 Zweibrücker bei der Agentur für Arbeit arbeitssuchend gemeldet. Weil das 53 weniger als im Februar waren, sank die Arbeitslosenquote der Stadt um 0,5 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent. Sie liegt damit 0,2 Punkte unter der Quote vom März 2015. Die Arbeitslosen in der Stadt verteilten sich im März auf 426 Bezieher von Geld aus der Arbeitslosenversicherung und 912 sogenannte Hartz-IV-Bezieher. Im Landkreis erhielten 1114 Jobsuchende Hartz-IV-Leistungen und 1239 Geld der Arbeitslosenversicherung. Über den tatsächlichen Umgang der Arbeitslosigkeit gibt neben den Zahlen der sofort zu vermittelnden Bewerber eine andere Zahl Auskunft: die der Unterbeschäftigung. Für sie wird neben den Vermittelbaren auch Bewerber aufgeführt, die in einer sogenannten Maßnahme sind, etwa einer von der Agentur unterstützten Höherqualifizierung, eine Aktivierung und auch Beschäftigung schaffende Maßnahme. Unterbeschäftigt in Zweibrücken sind demnach aktuell 1686 Bürger. 70 machen eine berufliche Weiterbildung, nur noch fünf haben sogenannte ABM-Stellen (Arbeitsbeschaffung). Für den Landkreis gibt die Agentur den Umgang der Unterbeschäftigung mit 2746 Personen an. ABM-Stellen gibt es keine mehr. Städtische Unternehmen meldeten im März 123 neu zu besetzende Stellen – 47 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. 402 Arbeitsplätze seien offen, meldet die Agentur. Im Kreis Südwestpfalz sank die Arbeitslosenquote gegenüber Februar um 0,2 Punkte auf 4,5 Prozent. Sie liegt damit 0,2 Prozentpunkte unter Vorjahresniveau. 2353 Südwestpfälzer sind arbeitssuchend, 104 weniger als im Februar und 96 weniger als im März vor einem Monat. Die Unternehmen aus dem Kreis haben, laut Monatsbericht, 337 Stellen zu besetzen. (cps)

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