Zweibrücken In Oberauerbach und Wattweiler gibt’s wenig zu kaufen

Die Seniorenarbeit in Zweibrücken wird aus dem laufenden Haushalt der Stadt mit Zuschüssen unterstützt. Der städtische Sozialausschuss bewilligte am Dienstag 4905 Euro für die Seniorentagesstätte des Deutschen Roten Kreuzes in Mörsbach. Der Verein „Aktiv und mobil im Alter, Bürgerstübchen Seniorentreff Rimschweiler“ erhält 576 Euro. Geld bekommt auch der Frauennotruf: 1500 Euro. Dem Pfälzischen Verein für soziale Rechtspflege werden 10 000 Euro überwiesen.

Letzterer Posten ist für eine Sanierungsmaßnahme des in Pirmasens ansässigen Vereins gedacht. Wie es in der Beschlussvorlage heißt, hat der Verein im Jahr 2001 ein ehemaliges Fabrikgebäude gekauft, um seinen vielfältigen Unterstützungstätigkeiten nachzugehen. Mittlerweile seien Dach und Dachrinne dringend sanierungsbedürftig. Der Verein unterstütze die Arbeit der Bewährungshilfe in Pirmasens und Zweibrücken sowie der Justizvollzugsanstalt Zweibrücken. Schwerpunkte seien unter anderem soziales Training, Täterarbeit und die Beratung von Opfern häuslicher Gewalt. Auch vermittle er gemeinnützige Arbeit im Rahmen des Projekts „Schwitzen statt sitzen“. Die Stadt Zweibrücken bezuschusse die Sanierungsmaßnahme genauso wie die Stadt Pirmasens. Das sei im Stadtvorstand vorberaten und im Hauptausschuss vorgestellt worden. Ausschussmitglied Wolfgang Ohler (SPD) wollte wissen, ob der Verein auf den Zuschuss unbedingt angewiesen ist. Immerhin sei er neben dem Deutschen Roten Kreuz der größte Empfänger von Zuschüssen. Wie Sozialdezernent Rolf Franzen erklärte, hat die Sanierungsmaßnahme einen Umfang von 260 000 Euro, die 10 000 Euro Zuschuss seien ein vergleichsweise kleiner Beitrag. Zudem profitiere die Stadt Zweibrücken sehr von der Arbeit des Vereins. In der Ausschusssitzung stand auch der Pflegestrukturplan der Stadt auf der Tagesordnung. Erarbeitet hat ihn der Betriebswirtschaftler Michael Lauer in seinem Praxissemester beim städtischen Sozialamt. Lauer nannte Zahlen: Derzeit liege der Auslastungsgrad der stationären Einrichtungen bei über 95 Prozent. „25 Prozent der Bewohner kommen von außerhalb“, so Michael Lauer. Familiär gepflegt würden 613 Menschen, beim Pflegestützpunkt habe es im Jahr 2013 rund 350 Anfragen gegeben, 277 davon seien in eine Beratung gemündet. Was die Infrastruktur Pflege angehe, gebe es 342 vollstationäre Plätze, dazu kämen drei ambulante Pflegedienstanbieter mit 102 Mitarbeitern im Außendienst. Lauer hat in dem Zusammenhang auch die wirtschaftliche Infrastruktur in den Stadtteilen untersucht. Busanbindung, Supermarkt, Metzgerei und Bäckerei sollten vorhanden sein; alle vier Kriterien werden in Bubenhausen-Ernstweiler, Ixheim und Niederauerbach erfüllt. Am schlechtesten schneiden Oberauerbach und Wattweiler ab. Für die Zukunft vermeldet Michael Lauer eine steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen bei gleichzeitigem Rückgang familiärer Pflege. Auch sei ein Fachkräftemangel zu erwarten, Pflegeberufe seien nicht gerade attraktiv. Für das Zweibrücker Jobcenter trug Geschäftsführerin Edith Schaeffer-Klopf dem Sozialausschuss ihre Zahlen vom Juli vor. Im vergangenen Jahr habe man 1393 so genannte Bedarfsgemeinschaften (nach dem Sozialgesetzbuch) betreut, im laufenden Jahr seien es 1422 gewesen. Die Zahl der Personen in Bedarfsgemeinschaften sei von 2500 auf 2621 gestiegen. Die Zahl der Mitarbeiter lag im Oktober bei 41, das sind drei mehr als noch 2013. (bun)

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