Zweibrücken „Ich will nicht alles auf den Kopf stellen“

Klaus Freiler will die ständige Sammlung in den Obergeschossen der Kreisgalerie in Dahn mehr in den Mittelpunkt rücken. Hier ste
Klaus Freiler will die ständige Sammlung in den Obergeschossen der Kreisgalerie in Dahn mehr in den Mittelpunkt rücken. Hier steht er vor einem Gemälde von Klaus Heinrich Keller in der Kreisverwaltung.

Der früher im Bauamt der Kreisverwaltung mit Rechtsangelegenheiten beschäftigte Großsteinhausener Klaus Freiler wechselte im November auf die Stelle, die sich um Kultur und Schulangelegenheiten des Kreises kümmert. Mit Freiler sitzt ein Kunstinteressierter auf dem Stuhl. „Ich beschäftige mich sehr intensiv mit Malerei“, erzählt er. Wobei ihn früher mehr die alten Meister interessierten, er der modernen Malerei aber nicht abgeneigt ist. In der Kreisgalerie sei er schon öfter gewesen, rein privat. Er findet sie toll: „Die Kreisgalerie ist ein Glücksfall. Da brauchen wir uns nicht zu verstecken“, lobt er die Aufbauarbeit seine Vorgängerin Elke Huber. Freiler will aber künftig die Auswahl der Künstler und das Rahmenprogramm von einem Kuratorium bestimmen lassen. Wie das Kuratorium besetzt wird, sei noch offen, es soll noch in diesem Jahr besetzt werden. Außerdem will er über die Art und Weise nachdenken, wie Ausstellungen gemacht werden. „Ich will nicht alles auf den Kopf stellen. Das war nicht schlecht, was vorher gemacht wurde“, betont er. Ihm fehlt jedoch der Dialog über Kunst. Die Künstler sollten mehr Führungen machen oder zu einem Künstlergespräch einladen. „Der Künstler bietet dem Betrachter eine Kommunikation über seine Bilder an und möchte, dass seine Botschaft gelesen wird. Diese Kommunikation ist schwierig“, findet Freiler. Weshalb die Künstler mehr über ihre Kunst reden sollten als nur zehn Minuten bei der Vernissage. Ein besonderes Anliegen sind Klaus Freiler die ständigen Sammlungen im Obergeschoss. „Da muss sich was ändern“, findet er. Hochwertige, alte Meister finden sich dort neben Heimatmalern. Um die ständige Ausstellung mehr in den Fokus zu rücken, will Freiler selbst dieses Jahr mindestens eine Führung dazu anbieten. „Das soll nicht hochwissenschaftlich sein“, erklärt er. Die Wechselausstellungen könnten auch mit Themenausstellungen zusammengeführt werden: „Moderne Malerei zum Wasgau fände ich spannend.“ Überhaupt gefällt Freiler die Idee von Themenausstellungen, zu denen Künstler eingeladen werden. Dass die Ausstellungen nach den Vernissagen ohne Führung geöffnet sind, will Freiler auch ändern. Lesungen oder Konzerte könnten andere Besuchergruppen in die Galerie bringen. „Das würde ich gerne mit dem Kuratorium angehen. Man kann da einiges reinbringen und das Gebäude attraktiver machen.“ Die Kontakte zu den Schulen und den Kunstvereinen im Kreis sollen intensiviert werden. An der Provision für den Kreis (zehn Prozent des Verkaufspreises) will Freiler festhalten. Eine kommerzielle Galerie nimmt mindestens 50 Prozent. Doch Geld mit der Kreisgalerie zu verdienen, sei nicht die Intention des Kreises, erläutert er.

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