Zweibrücken Herzkatheterlabore an beiden Krankenhäusern der Stadt

Mit dem Herzspezialisten Matthias Stopp ist auch das von Stopp geführte Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) vom Evangelischen ans Katholische Krankenhaus gewechselt. Vorübergehend war die so genannte Angiografie-Anlage im Herzkatheterlabor des Evangelischen für Herzuntersuchungen außer Betrieb, nun wird sie wieder genutzt − von Mitarbeitern des Krankenhauses, ohne MVZ.

„In Kooperation mit Privatdozent Michael Kirstein vom MVZ Stopp und Kollegen führt das Evangelische Krankenhaus seit Oktober 2013 Linksherzkatheteruntersuchungen durch“, ließ das Evangelische Krankenhaus noch Anfang Mai auf seiner Internetseite verlauten − da war Kirstein allerdings schon längst weg. Wie Stopp arbeitet auch er nun für das Nardini-Klinikum. Der Landesverein (LVIM) für Innere Mission, der das Evangelische Krankenhaus betreibt, bestätigt auf Nachfrage: „Bis Ende März war dem Evangelischen Krankenhaus die Nutzung des Angiografiegeräts für kardiologische Diagnostik und Therapie wegen noch bestehender vertraglicher Verpflichtungen nicht möglich.“ Wie diese vertraglichen Beziehungen aussahen, wollte der Landesverein nicht sagen. Auch nicht, wie lange das Gerät nicht genutzt werden konnte, das der Landesverein 2013 als eines der weltweit modernsten pries. Für andere Untersuchungen im Krankenhaus habe das Gerät jedoch zur Verfügung gestanden − nur nicht für Herzuntersuchungen. Matthias Stopp wollte sich dazu ebenfalls nicht äußern. Er hatte im Dezember am Evangelischen gekündigt (); mit ihm hatten weitere Chefärzte das Krankenhaus verlassen. Die Akutversorgung von Herzpatienten sei jedoch „durchgängig gewährleistet“ gewesen − „auch durch die Kooperation mit dem Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg“, berichtet Pressesprecherin Susanne Liebold. Demnach wurden Patienten, die am Herzen untersucht werden mussten, zwischenzeitlich nach Homburg geschickt, was dort zu langen Wartezeiten geführt haben soll. Seit April stehe das Gerät am Evangelischen Krankenhaus nun „sämtlichen hochqualifizierten Medizinern der Abteilung Innere Medizin“ zur Verfügung, so Liebold. Man habe in den vergangenen Wochen weitere Mitarbeiter geschult, die das Gerät bedienen sollen. Mit dem Angiografiegerät können Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht und behandelt werden. Bei Herzkatheter-Untersuchungen unterscheidet man grundsätzlich zwischen dem Rechtsherzkatheter und dem Linksherzkatheter. Der Zugang zu den Gefäßen erfolgt häufig über den Unterarm. Bei beiden Varianten können beispielsweise Verengungen der Herzkammern und Herzkranzgefäße sowie angeborene Herzfehler oder auch Tumore dargestellt werden. Der Landesverein hatte das Angiografie-Gerät im Herbst 2013 nach eigenen Worten für das Evangelische Krankenhaus neu angeschafft. Was es gekostet hat, wollte der Landesverein nicht sagen. Einen Zuschuss vom Gesundheitsministerium gab es laut Ministerium nicht. Das katholische Krankenhaus bestätigte auf RHEINPFALZ-Nachfrage, dass das MVZ Stopp und Kollegen seit mehreren Wochen in Diensten des Krankenhauses steht. Im dortigen Herzkatheterlabor werden ebenfalls Linksherzkatheteruntersuchungen vorgenmommen. Dort ist neben dem MVZ Stopp und Kollegen auch der Herzspezialist Cem Özbek vom Völklinger Herzzentrum Saar tätig.

x