Zweibrücken Grenzenloser Vorgeschmack auf die CD der Partnerstädte

Am Sonntag, 6. Juli, 11 Uhr, geben die Zweibrücker Stadtkapelle und die Harmonie Municipale von Boulogne-sur-mer in der Zweibrücker Festhalle ein Konzert, auf dem sie die Titel ihrer ersten gemeinsamen CD vorstellen. Sie trägt den Titel „Grenzenlos – Sans frontières “ und soll im Frühherbst erscheinen.

Etwa 110 Musiker werden an diesem Sonntag auf der Bühne stehen – sogar aus drei Orchestern, denn die Musiklehrer des Konservatoriums von Boulogne haben ein eigenes Orchester. Es macht den Auftakt mit der „Suite Delphique“ von André Jolivet (1905-1974. Die städtische Zweibrücker Musikschule, die Herzog-Wolfgang-Musikschule, dagegen hat die jungen Musiker ihres Orchesters in die Stadtkapelle integriert, wie Volker Lehner, der Vorsitzende der Stadtkapelle, erklärt. Musikschulleiter Walther Theisohn spielt dann auch in der Stadtkapelle mit (an der Oboe). Das achtteilige Auftaktwerk wurde natürlich mit Bedacht gewählt, es ist deutsch-französisch: Jolivet komponierte es 1943 als Szenenmusik für das Theaterstück „Iphigenie in Delphi“ von Gerhard Hauptmann. Die Harmonie Municipale spielt dann drei Stücke nach ihrer Wahl, gefolgt von der Stadtkapelle Zweibrücken mit vier Stücken, die sie sich ausgesucht hat, bevor sich die Orchester auf der Bühne vereinen, um drei melodisch wie rhythmisch sehr markante Kompositionen zusammen zu spielen: den Paso Doble „Espana Cani“ von Alfred Reed (1921-2005), den melodiösen Bravourmarsch „Per Aspera ad astra“ von Ernst Urbach (1872-1927) und den ebenfalls weltweit beliebten „Florentiner Marsch“ von Julius Fucik (1872-1916). Diese drei Stücke werden in der Festhalle mitgeschnitten für die CD. Alle anderen Stücke sind dann bereits im Kasten. Denn schon Mitte Juni reiste das Zweibrücker Aufnahmeteam um Uli Schell nach Boulogne, um dort die Aufnahmen mit der Harmonie Municipale zu machen. Dazu gehören die Ouvertüre der Oper „Carmen“ von Georges Bizet (1838-1875), das „Ave Maria“ von Giulio Caccini (1551-1618) und die spanische Marschfantasie „Arturo“ von Lorenzo Pusceddu (geboren 1964). Für die CD hat sie noch drei weitere Stücke eingespielt, die nicht im Konzert zu hören sind, den „Peacherine Rap“ von Scott Joplin, den „Wild Cat Blues“ von Thomas Fats Waller und das Chanson „La mer“ von Charles Trenet. Der Samstag, 28. Juni, ist als Aufnahmetag für die Stadtkapelle Zweibrücken vorgesehen. In der Aula der Realschule Plus sollen möglichst an einem Tag die Stücke eingespielt werden, die die Zweibrücker gerne auf der CD hätten. Dazu gehören das mythologische Stück „Fate of the Gods“ von Steven Reineke (Jahrgang 1970), in dem die Sage von Ragnarok umgesetzt wird, „In the Forest of the King“ von Pierre la Pante (Jahrgang 1943), das zwei französische Volkslieder enthält, das monumentale Stück „Ross Roy“ von Jacob de Haan (Jahrgang 1959) über ein Gebäude in Australien und das jazzige „Caravan“ von Duke Ellington (1899-1974). Die Wahl der Stücke zeigt bereits, dass die Zuhörer im Konzert wie auf der CD ein vielfältiges Programm erwartet, das sich nicht auf Werke deutscher und französischer Komponisten beschränkt: Es ist international und bietet anspruchsvolle Unterhaltungsmusik. „Wenn die letzten Titel für die CD eingespielt sind, werden die Aufnahmen noch technisch ausgefeilt. Dann muss man sie der Gema melden, und danach können wir die CD herausbringen“, beschreibt Volker Lehner den weiteren Zeitplan. Spätestens am Tag der Vereine in Zweibrücken, am 27. September, soll die CD fertig sein und offiziell vorgestellt werden. Doch Lehner hofft, sie schon vorher präsentieren zu können. 1000 Exemplare für Zweibrücken und 1000 Exemplare für Boulogne sollen gepresst werden. Das CD-Cover ist schon entworfen, aber es kann sein, dass sich die Stücke, die zu hören sind, noch einmal ändern. Denn es werden mehr Stücke aufgenommen, als für die CD vorgesehen sind. „Die besten werden ausgewählt“, so Lehner. Das ambitionierte Projekt der Partnerstädte wurde im Vorjahr vorbereitet – und in diesem Jahr nach einem strengen Zeitplan umgesetzt . Die Kosten schätzt Lehner auf 8000 bis 9000 Euro pro Stadt. „Die meisten Kosten verursachen nicht die Aufnahmen an sich, – das technische Equipment haben wir, wir haben ja bereits ein CD herausgebracht – sondern die Begegnungen der Musiker“, erläutert er, „wenn die Boulogner hierherkommen, untergebracht und verpflegt werden müssen“. Schließlich kommen allein über 50 Musiker. Für drei werden noch Unterkünfte gesucht (4. bis 7, Juli, bitte melden unter Telefon 0151/18765198) Zu den Förderern des CD-Projekts gehören die Stadt Zweibrücken, ihre Töchter Gewobau und UBZ, die Fördervereine der Stadtkapelle und der Musikschule, die Stiftung Kulturförderung der Stadt Zwiebrücken, Fritz Presl sowie einige Firmen, auf französischer Seite die Stadt Boulogne, die Communauté d’Agglomération du Boulonnais und die Region Nord-Pas-de-Calais. So ist der Löwenanteil der Kosten gedeckt. Dass das Projekt so zügig durchgezogen werden konnte, liegt an den beiden professionellen Leitern, so Lehner. Sowohl Björn Weinmann, der neue Leiter der Zweibrücker Stadtkapelle, als auch Marc Lajouanique, der schon seit Jahrzehnten die Harmonie Municipale dirigiert, sind ausgebildete Kapellmeister.

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