Zweibrücken Grüne in Mörsbach dicht an der Macht

In Mörsbach steht mal wieder eine Ortsvorsteher-Stichwahl an: Die Bewohner des Stadtteils müssen sich entscheiden zwischen Kurt Blinn (SPD) und Susanne Murer (Grüne), die gestern mit 46,7 Prozent die meiste Zustimmung im Vorort erhielt. Schlägt sie Blinn am Pfingstsonntag aus dem Rennen, hätte Mörsbach erstmals eine grüne Ortsvorsteherin.

Der Höhenflug der zuvor politisch nicht in Erscheinung getretenen Heilpraktikerin ist wohl mit der Debatte um die Mülldeponie zu erklären, die Murer mit dem Verteilen eines Flugblatts lostrat. Die 50-Jährige sieht das selbst auch so. „Wir haben mit dem Thema den Nerv vieler Mörsbacher getroffen“, sagte sie gestern Abend. Die Tage bis zur Stichwahl will sie zum intensiven Wahlkampf nutzen. „Es geht darum, die Wähler noch mal zu mobilisieren und die, die an Pfingsten verreisen, zur Briefwahl zu bewegen.“ Mit einem guten Ergebnis habe sie gerechnet, aber nicht damit, gleich in die Stichwahl zu kommen. Kurt Blinn konnte seinen Frust schlecht verbergen. Ihn ärgere, dass die grüne Kandidatin wegen der Mülldeponie-Geschichte so viele Stimmen auf sich vereinen konnte. Damit habe er nicht gerechnet. Er habe die ganze Zeit wenig Wahlkampf betrieben, „aber jetzt fange ich an zu kämpfen“, kündigte der 61-jährige Blinn gestern an, der am Pfingstsonntag, dem Tag der Stichwahl, 62 wird. CDU-Kandidat Paul-Michael Thiery ist mit 20,7 Prozent in Mörsbach aus dem Rennen. Stichwahlen haben in Mörsbach eine gewisse Tradition: 2004 und 2009 verpasste Rolf Schimmeyer (SPD) im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit, setzte sich aber jeweils in der Stichwahl zweimal gegen Blinn durch. Die Nachfolge von Jürgen Kroh in ist entschieden: Reinhard Kunze, Vorsitzender der CDU Wattweiler, wird neuer Ortsvorsteher. „Es war aber nicht so einfach wie ich mir das vorgestellt hatte“, räumte er gestern ein. Er hatte keinen bequemen Vorsprung, sondern erhielt nur 34 Stimmen mehr als sein Konkurrent Thomas Körner von der FWG. Ein spannendes Rennen lieferten sich in der Amtsinhaber Andreas Hüther (CDU) und sein Herausforderer Erik Durez (SPD). Der 58-jährige Hüther gewann es, allerdings keineswegs haushoch. Für ihn stimmten 55,6 Prozent der Oberauerbacher Wähler, für Durez 44,4 Prozent. Ihr Ziel, den Ortsvorsteher-Sessel zurückzuerobern, müssen die Oberauerbacher Sozialdemokraten nun 2019 noch mal angehen. Mit Hedi Danner war bis 2009 eine SPD-Frau Oberauerbachs Ortsvorsteherin. Alter und neuer Ortsvorsteher in ist Kurt Dettweiler (FWG). Er setzte sich gestern mit 71 Prozent souverän gegen Herausforderer Fritz Huppert (SPD) durch. Der 59-jährige Dettweiler ist bereits seit 1997 der Ortsvorsteher des Stadtteils. Ohne Konkurrenz war in Isolde Seibert zur Ortsvorsteher-Wahl angetreten; 84,1 Prozent der Wähler stimmten gestern zu, dass sie im Amt bleibt.

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