Zweibrücken Geschäftsbriefe kommen zu spät

„Schneckenpost“ wird die Brief- und Zeitungszustellung zuweilen abfällig genannt. Denn naturgemäß braucht der Transport realer Sendungen länger als der von Fax-Nachrichten oder Emails. Das weiß jeder. Ärgerlich kann es aber sein, wenn die Briefe nicht morgens im Kasten stecken, sondern erst abends nach Büroschluss. Genau dies passiere bei ihm seit vier Wochen, beklagt sich der Zweibrücker Michael Paulus. Die Deutsche Post empfiehlt ein Postfach, will man Sendungen gleich morgens verfügbar haben.

„Seit etwa vier Wochen kommt die Post bei uns erst um 17 Uhr oder später“, moniert Paulus. Bei Urlaubskarten fände er das nicht problematisch; bei Geschäftsbriefen schon. Oft schickten ihm Geschäftspartner vertragsrelevante Nachrichten, auf die er gleich antworten soll, so der Gewerbetreibende aus der Mühlbergstraße. Abends sei es dafür manchmal zu spät. „So funktioniert das nicht“, meint der Wirtschaftsingenieur. Eine feste Zeit, bis zu der Post zugestellt sein muss, gibt es nicht. Das schickt Post-Pressesprecher Heinz-Jürgen Thomeczek in seiner Antwort auf eine RHEINPFALZ-Anfrage voraus. Der Zusteller sei unterwegs, bis alle Sendungen ihr Ziel erreicht hätten. Einige Kunden erhielten ihre Post früh, andere später. „Wenn es Verschiebungen bei der Zustellzeit gibt, kann das an neuen Zuschnitten der Zustellbezirke liegen“, klärt der Mann von der Deutschen Post auf. Einmal jährlich erfolgten Bemessungen, um die Arbeit gleichmäßig zu verteilen. So könne es vorkommen, dass ein Straßenzug, der bislang vormittags bedient wurde, plötzlich nachmittags drankommt – und einen anderen Zusteller erhält. Geschäftskunden versuche man zwar möglichst früh anzufahren. Das sei aber nicht in allen Fällen möglich. „Am sichersten fahren Kunden, wenn sie ein Postfach mieten“, empfiehlt Thomeczek. In Zweibrücken liege die Briefpost dann um 9 Uhr zur Abholung bereit, unabhängig davon, ob Postfachnummer oder Wohnanschrift auf dem Kuvert steht. Laut Internetseite der Post kostet das Fach einmalig 15 Euro. Und das konkrete Problem in der Mühlbergstraße? „Da wurde der Stamm-Zusteller vertreten, und die Aushilfe kannte den Bezirk nicht so gut“, hat der Pressesprecher recherchiert. Mit der Rückkehr des vertrauten Postboten werde sich die Situation entspannen. (npm)

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