Zweibrücken Gerlinger als Strippenzieher

Derbykampf: SG-Akteur Max Baumann (rechts) wehrt sich gegen TSC-Spieler Jan Tüllner (Mitte).
Derbykampf: SG-Akteur Max Baumann (rechts) wehrt sich gegen TSC-Spieler Jan Tüllner (Mitte).

«ZWEIBRÜCKEN.» TSC-Trainer Sanel Nuhic war am Samstagabend nach dem Abpfiff nicht zu halten. Seinem Spielmacher und Co-Trainer Dennis Gerlinger sprang er mit Anlauf in die Arme, er freute sich wie ein Schneekönig über den Derbysieg. Mit 3:0 (0:0) gewann der Sportclub den Lokalkampf gegen die SG VB Zweibrücken/SV Ixheim, die Partie auf dem Ixheimer Kunstrasen schauten sich rund 450 Fußballfans an.

„Wir wollten weg von dem vielen Kurzpassspiel, haben diese Marschroute konsequent eingehalten“, sagte Nuhic. Seine Truppe habe ihn voll überzeugt, sich mit einer sehr guten Leistung den Dreier gesichert. SG-Spielertrainer David Schwartz konnte zumindest mit dem Auftritt seiner Mannschaft im ersten Spielabschnitt zufrieden sein. „Wir haben’s probiert“, stellte er fest. Während der ersten 45 Minute sei das Spiel weitgehend ausgeglichen gewesen, nach dem Rückstand habe man notgedrungen aufmachen müssen, was der TSC Zweibrücken mit seinen schnellen Leuten eben ausgenutzt habe. Möglicherweise hätte die Partie einen anderen Verlauf genommen, wenn Schiedsrichter Matthias Fuchs in der Anfangsphase anders entschieden hätte. In der fünften Spielminute prallten SG-Torjäger Sebastian Meil und TSC-Torsteher Joshua Prine aufeinander, die Situation war zumindest elferverdächtig. „Diesen Elfmeter muss man geben“, beschwerte sich David Schwartz. Ein wirklich gutes Spiel war der Lokalfight in der ersten halben Stunde noch nicht, die Kontrahenten tasteten sich ab, der Ball blieb oft im Mittelfeld hängen. Die größere Qualität des Sportclubs wurde aber schon sichtbar, besonders Dennis Gerlinger stellte seine Klasse unter Beweis. Mehrfach spielte er zentimetergenau in den Lauf von Sturmspitze Sayfedine Elkhadem. In der 23. Minute schoss Gerlinger aus 30 Metern einen Freistoß flach an den gegnerischen Fünfmeterraum, Elkhadem verpasste nur knapp. Die Defensive der Gastgeber putzte in der Regel aber alles weg, insbesondere Peter Raje lieferte in dem Punkt eine gute Leistung ab. So lange wie möglich die Null zu halten war der Vorsatz der Platzherren gewesen, in den ersten 45 Minuten gelang das auch. Der Führungstreffer des TSC Zweibrücken lag aber in der Luft, sieben Minuten nach dem Seitenwechsel fiel er dann. Es war die bis dahin sehenswerteste Szene des Spiels: Ausgehend von Dennis Hirt kam der Ball auf die rechte Seite zu Dennis Gerlinger, der Ausnahmespieler zog davon, flankte auf Höhe des Strafraums vors Tor, Jan-Patrick Buchheit gelang ein fantastischer Kopfballtreffer zur völlig verdienten Führung. Danach kam die Spitzenmannschaft der Landesliga noch mehr ins Rollen, das Publikum hatte Grund zum Szenenapplaus. Auffällig war unter anderem Marcel Julier, dessen Einwürfe wie Peitschenschläge in den SG-Strafraum knallten und für einige gefährliche Situationen sorgten. Eine überragende Einzelaktion von Dennis Gerlinger führte in der 77. Spielminute zum zweiten Tor des Abends. Im Mittelfeld von einem Gegenspieler fast zu Fall gebracht, verzichtete er auf Theatralik, blieb auf den Beinen und ließ drei SG-Akteure aussteigen. Dann zog er aus der Distanz mit Wucht ab, SG-Keeper Steffen Hunsicker konnte nichts ausrichten. Die gastgebende Elf hatte in diesem zweiten Spielabschnitt einige Tormöglichkeiten, unter anderem durch Pascal Bosche. Einen Einbruch bedeutete nach 70 Spielminuten die Verletzung von Felix Brunner, für den Hassan Butt ins Spiel kam. Kurz vor dem Abpfiff gelang Dennis Hirt aus der Distanz der Treffer zum Endstand. Nuhic machte sich nach dem Ausklingen der Jubelgesänge schon mal Gedanken über die nächste Aufgabe. Am Mittwoch empfängt der Sportclub um 15 Uhr am Wattweiler Berg den FC Fehrbach. Gegen die Fehrbacher werde man eine andere Marschrichtung wählen. „Da geht’s um Ballbesitz, wir müssen den Gegner am Laufen halten.“ Die SG VB Zweibrücken/SV Ixheim belegt den drittletzten Rang. Am Sonntag (15 Uhr) trifft sie auf Schlusslicht SV Herschberg. So spielten sie SG VB Zweibrücken/SV Ixheim: Hunsicker - Baumann, Janik Gerlinger, Rinner, Raje - Brünisholz (83. Göz), Brunner (70. Butt), Schwartz, Bosche (69. Förch) Genova - Meil TSC Zweibrücken: Prine - Schön, Tüllner, Schmitt, Eren (66. Penth) - Julier, Hirt, Dudka, Buchheit (85. Nendza), Dennis Gerlinger - Sayfediene Elkhadem Tore: 0:1 Buchheit (52.), 0:2 Gerlinger (77.), 0:3 Hirt (89.) - Gelbe Karten: Baumann, Raje - Julier, Hirt - Beste Spieler: Raje, Brunner, Schwartz - Schön, Julier, Gerlinger - Zuschauer: 450 - Schiedsrichter: Matthias Fuchs (Regulshausen).

TSC-Angreifer Sayfedine Elkhadem (rechts) zieht ab, Peter Raje kommt zu spät, links versucht Jannick Rinner den Schuss zu blocke
TSC-Angreifer Sayfedine Elkhadem (rechts) zieht ab, Peter Raje kommt zu spät, links versucht Jannick Rinner den Schuss zu blocken.
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