Zweibrücken Endlich wieder eine A-Jugend

Die neue A-Jugend der SG Rieschweiler erobert die Kreisliga Westpfalz mit (stehend von links) Co-Trainer Mathias Hüther, Torwart
Die neue A-Jugend der SG Rieschweiler erobert die Kreisliga Westpfalz mit (stehend von links) Co-Trainer Mathias Hüther, Torwarttrainer Michael Boßlet, Abdul Abdirahin, Marcel Boßlet, Geremy Heiser, Luca Buchmann, Noel Weis, Julien Homberg, Tim Fess, Niklas Weber, Co-Trainer Uwe Junker und Trainer Pascal Frank sowie (sitzend von links) Pascal Steinbach, Marcel Bayer, Jan Gebhardt, Noah Hüther, Tim Rohr, David Borne, Silas Hüther, Robin Weis und Elias Junker. Auf dem Foto fehlen Jonas Roschy, Mark Becker, Lars Simon und Johannes Zinßius.

«RIESCHWEILER-MÜHLBACH.» Aufatmen bei der SG Rieschweiler! Im Christoph-Weis-Stadion an der dicken Eiche spielt nach drei Jahren Abstinenz wieder eine A-Junioren-Nachwuchsmannschaft und schließt die Lücke zwischen den Jugendteams und den beiden Herren-Mannschaften im Verein. „Nur mit eigenem Nachwuchs ist es uns weiter möglich, bei der SG Rieschweiler eine Verbandsliga- und eine A-Klassen-Mannschaft ins Rennen zu schicken“, sagt dazu Pascal Frank, der die neue U19 coacht.

Die A-Junioren der SG Rieschweiler spielten früher schon in der Regionalliga und in der Verbandsliga, maßen sich mit dem 1. FC Saarbrücken, dem TuS Koblenz, dem Ludwigshafener SC oder in hochklassigen Kreis-Derbys mit dem FK Pirmasens oder dem SC Hauenstein. Ein Spieler aus dieser Zeit schaffte es sogar, 2014 in Brasilien Weltmeister zu werden – Erik Durm. Als Stürmer wechselte er 2007 von Rieschweiler zum 1. FC Saarbrücken und wurde dort mit 13 Treffern Torschützenkönig der Regionalliga. Dann kam der Wechsel in die A-Jugend des FSV Mainz 05. Es folgten der Profivertrag bei Borussia Dortmund und die Berufung durch Jogi Löw in den Kader der Nationalmannschaft für die WM in Brasilien. Heute spielt Durm bei Huddersfield Town in der englischen Premier League. Nach Durm und seiner A-Jugend kam jedoch das Aus für die U19 an der dicken Eiche. „Es waren nicht mehr genug Spieler da. Wir konnten keine Mannschaft mehr melden“, erklärt Pascal Frank. Der Kapitän der Rieschweiler Verbandsliga-Mannschaft bringt sich mit seiner Ausbildung zum Bau-Ingenieur auch im Vorstand des Klubs mit ein. Er betreute schon im Vorjahr die in der Landesliga spielende B-Jugend, die nun den Kern der nach drei Jahren erstmals wieder an den Start gegangenen A-Jugend bildet. Zusammen mit den Co-Trainern Mathias Hüther und Uwe Junker sowie Torwarttrainer Michael Boßlet trainiert der 29-jährige Frank die U19 in der Kreisliga Westpfalz Süd. Mit Jonas Roschy, Jan Gebhardt und Mark Becker kamen drei Spieler des älteren Jahrgangs (2000) wieder zurück nach Rieschweiler, um hier den Versuch zu wagen, sich für die Verbandsliga-Mannschaft zu empfehlen . Marcel Bayer kam vom SV Hermersberg, und Tim Fess wechselte von einem saarländischen Verein an die dicke Eiche. „Nur das kann für uns in Rieschweiler der richtige Weg sein: eigenen Nachwuchs heranführen. Wir haben das in den zurückliegenden Jahren ja gesehen. Entweder braucht man finanzielle Mittel, um für die Verbandsliga Spieler zu bekommen. Oder es müssen Talente aus unterklassigen Vereinen geholt werden, für die der Sprung entsprechend schwer ist“, verdeutlicht Pascal Frank. Im Verein sei man froh, dass die Lücke, die Nahtstelle zwischen Jugend- und Herrenmannschaft, geschlossen werden konnte. Darauf hingearbeitet hätten alle Verantwortlichen gemeinsam, besonders die Jugendabteilung unter dem früheren Jugendleiter Armin Knerr und den jetzigen Verantwortlichen Klaus-Dieter Ross und Jürgen Brödel. Die düstere Alternative, wenn es nicht geklappt hätte mit der A-Jugend, mag sich Frank gar nicht ausmalen: „Unsere B-Junioren hätten sich wieder einen anderen Verein suchen müssen und wären vielleicht für immer für uns verloren gewesen“, weiß er. In der Kreisliga Westpfalz Süd läuft’s bisher gut für die neue A-Jugend: Nach acht Spielen (sieben Siege, eine Niederlage) ist das SGR-Team mit 21 Punkten Tabellenzweiter hinter dem JFV Pfälzer Bergland (22), spielt um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga mit. „Wir haben schon damit geliebäugelt, vorne mitzuspielen. Aber natürlich wussten wir noch nichts über die Stärke der anderen Mannschaften“, sagt Frank zufrieden über die erste Saisonhälfte. Seine Elf, die eine gute Kooperation mit Winterbach und Maßweiler hat, wo gelegentlich auch Heimspiele ausgetragen werden, hat dabei die wenigsten Gegentreffer (27:10) der Liga kassiert. „Wir haben jetzt in Rieschweiler wieder alle Altersklassen in der Jugend besetzt und leisten so einen großen Beitrag dazu, dass auch in Zukunft im neuen Christoph-Weis-Stadion guter Fußball mit Eigengewächsen gespielt werden kann“, stellt Frank zum wieder nahtlos möglichen Weg von den Bambini bis zu den Herrenteams des Klubs fest.

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