Zweibrücken Einmal gegen einen Weltmeister spielen

ZWEIBRÜCKEN. Ein Spiel gegen einen Handball-Weltmeister: Das kann heute Abend für die Spieler des Drittligisten SV 64 Zweibrücken Wirklichkeit werden, wenn sie den Titelfavoriten TGS Pforzheim empfangen (18 Uhr, Westpfalzhalle). Pforzheims Trainer Andrej Klimovets, Weltmeister 2007, spielte in den ersten beiden Saisonspielen mit, versuchte seinen Beitrag zu leisten, die Pforzheimer Deckung zu stabilisieren.

Das gelang noch nicht so ganz. Die Pforzheimer sind mit zwei Niederlagen gestartet. Doch davon lassen sich die Zweibrücker nicht blenden. Denn in der vergangenen Saison startete der TuS Ferndorf gleichfalls mit zwei Niederlagen, gewann anschließend alle Spiele und stieg in die Zweite Liga auf. „Hoffen wir mal, dass Pforzheim kein zweites Ferndorf ist“, sagt Trainer Stefan Bullacher lachend. Nicht, dass er Klimovets, der mit dem All-Star-Team von Christian „Blacky“ Schwarzer anlässlich des 50-jährigen SV-Vereinsbestehens schon mal gegen den SV 64 Zweibrücken spielte, Erfolge nicht gönnen würde. Wenn Pforzheim seine Siegesserie erst nach einem Saisonstart mit drei Niederlagen beginnen würde, „hätten wir nichts dagegen“, so Bullacher. Gegen das international top besetzte Pforzheimer Team, „sind wir klarer Außenseiter“, sagt Bullacher. Eine Chance habe seine Mannschaft, „wenn es meine Jungs schaffen, eine sehr, sehr gute Leistung abzurufen. Denn wir müssen jeden Pforzheimer Angreifer doppeln und die Achse Rückraum-Kreis stören“, erläutert Bullacher. Wenn das funktioniere, die Abwehr ständig in Bewegung sei und schiebe, dazu die Abschlussschwäche aus den ersten beiden Partien ausgemerzt werde, „dann könnte etwas drin sein“, sagt Bullacher. Dass Pforzheim mit zwei Niederlagen gestartet ist, will er nicht überbewerten: „Im Laufe der Saison werden die vorne mitspielen, die haben einen Top-Kader.“ Die fehlende Abstimmung hat Klimovets als eine der Ursachen für den Pforzheimer Fehlstart ausgemacht. Den Rückraum mit dem zweitbesten Torjäger der vergangenen Runde in der Süd-Staffel, Florian Taafel (236 Tore), dem nicht minder wurfgewaltigen Rückkehrer Valentin Hörer und dem früheren Friesenheimer Nils Brandt, „würde ich mit der Schubkarre nach Zweibrücken fahren“, wertschätzt Bullacher die Qualität des Teams, das mit David Sdunek (kam vom Zweitligisten TV Bittenfeld) einen Hochkaräter fürs Tor verpflichtete. Aus der Bundesliga wechselte der langjährige Kapitän der SSG Bietigheim-Bissingen, Christian Heuberger, zur TGS Pforzheim. Der Neffe des früheren Bundestrainers Martin Heuberger ist Kreisspieler. Den Platz teilt er sich mit dem kroatischen Juniorennationalspieler Davor Sruk. Dazu kommt der Spanier Willy Miro, „und noch einige mehr“, verweist Bullacher auf den zweitligatauglichen Kader, in dem der Handballweltmeister Klimovets selbst aushilft. Der SV 64 Zweibrücken, der beim Erfolg in Großsachsen gesehen hat, dass mit dem Glauben an sich selbst und dem notwendigen Quäntchen Glück Punkte zu holen sind, freut sich auf das Duell mit einem der Topteams der Liga. Personell kann Bullacher auf den Kader der vergangenen Wochen bauen. (Archivfoto: Kunz)

x