Zweibrücken Eine Kniescheibe macht Sorgen

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ZWEIBRÜCKEN. Am 3. September wird für die Handballer des SV 64 Zweibrücken die Drittliga-Saison angepfiffen. Drei Wochen bleiben dem neuen Trainer Tony Hennersdorf und seinem jungen, teils neu formiertem Team, sich einzuspielen. Die Mission wird, wie nicht anders zu erwarten, lauten: Klassenverbleib. Dafür muss noch viel getan werden. Das zeigte sich am Samstag bei zwei Testspielen. Die Partie gegen den Oberligisten HF Illtal endete 20:20 (9:12). Dem luxemburgischen Vizemeister und Pokalsieger Handball Kaerjeng unterlag der SV 24:41 (12:22).

Ein Grund für die hohe Niederlage war die Müdigkeit im zweiten Spiel in Folge. Auch zeigte sich gegen Kaerjeng, dass man mit der Variante sieben Feldspieler Probleme hat. Die Luxemburger nahmen bei eigenem Angriff konsequent den Torhüter raus, um mit einem siebten Feldspieler die Überzahl auszuspielen. „Aus allem kann man etwas lernen“, befand Hennersdorf. Die Siebenervariante probt der SV selbst schon. Hat bisher nicht funktioniert, wurde am Samstag nicht probiert. Schon am Freitag in Niederwürzbach bestand Gelegenheit dazu, und gestern noch mal beim Testspiel in Dudelange. Echt anstrengend sei das Programm, sagen die Spieler. „Wir haben in den vergangenen Einheiten einiges an Angriffsvarianten einstudiert. Hat man heute leider kaum gesehen“, resümierte Hennersdorf am Samstag. Mehr Konsequenz im Angriff – in der Vorsaison ein Problem der 64er – muss bis zum Drittliga-Start erarbeitet sein. „Wir liegen gegen Illtal zwischenzeitlich vier, fünf Tore zurück. Obwohl wir mit zwei, drei Toren führen müssten, wenn wir unsere Chancen genutzt hätten“, analysierte Hennersdorf. Wissend, dass die Mannschaft – der SV spielte mit einer Mischung aus erster Mannschaft und A-/B-Jugend – nicht das zum jetzigen Zeitpunkt gewünschte Gesicht hatte. Die Testspiele gelten der Abstimmung, der Rollenfindung. Nils Wöschler wird als Spielmacher gefragt sein. Wenn er, wie in einigen Phasen geschehen, das Spiel an sich zieht, Druck aus dem Rückraum macht, wird es gefährlich. Der erfahrene Jonas Denk soll seine Kreisposition öfter mit dem Rückraum tauschen. In beiden Testspielen war das kaum möglich, da Kreisläufer Patrick Bach wegen Urlaub fehlte und der zweite Kreisläufer Max Sema am Comeback nach seinem Kreuzbandriss arbeitet. Das Verletzungspech in Person saß mit Krücken am Zeitnehmertisch: Torwart Rok Selakovic. Nachdem ihm im Training die Kniescheibe rausgesprungen war, ist die Vorbereitung für den Neuzugang beendet. „Pech“, resümiert Hennersdorf. Die Nummer eins im Tor ist damit der aus der A-Jugend aufgerückte Benny Berz. Und der rechtfertigte gegen Illtal das Vertrauen. Gemeinsam mit Selakovic fällt ihm die schwere Aufgabe zu, den überragenden Keeper der vergangenen Runden, Ladislav Kovacin, zu ersetzen. Hennersdorf glaubt: machbar. Auch die Neuzugänge David Oetzel (Urlaub) und Dennis Götz (verletzt) fehlten und damit Durchschlagkraft im Rückraum. Der 17-jährige Christopher Huber, vom Pfalzligisten TV Thaleischweiler gekommen, war der einzige einsetzbare Neuzugang. Der hoch aufgeschossene Spieler – für die A-Jugend gesetzt – bewies gegen die Luxemburger, dass er einen starken Wurf aus dem Rückraum hat. Seine Auflösungen an den Kreis gegen Illtal waren erfolgreich. Aber es gibt noch viel abzustimmen. Mehr Durchsetzungsvermögen mahnte Hennersdorf am Samstag immer wieder bei Niklas Bayer an. Der talentierte A-Jugend-Spieler, der die Position des nach Friesenheim gewechselten Juniorennationalspielers Robin Egelhof übernehmen soll, ließ phasenweise sein Können aufblitzen. Einen konstant überragenden Werfer wie Egelhof hat der SV derzeit nicht. Die Tore verteilten sich gleichmäßig. Im zweiten Abschnitt gegen Illtal stand die Abwehr deutlich besser. Das eröffnete Konterchancen, die Rechtsaußen Phillip Hammann und Linksaußen Benny Zellmer verwerteten. Der Schlüssel zum Klassenverbleib wird die Abwehr sein. Der aus der A-Jugend aufgerückte Luca Dobrani, ein abwehrstarker Spieler, ist prädestiniert für Angriff-Abwehr-Wechsel mit Spielern, die defensiv Schwächen haben. |add

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