Zweibrücken Ein weiterer Schritt

Richard Wilga war fünfmal erfolgreich und erzielte auch das Siegtor für die VTZ.
Richard Wilga war fünfmal erfolgreich und erzielte auch das Siegtor für die VTZ.

«ZWEIBRÜCKEN.» Ein Grund, warum der Meister der Handball-Oberliga VT Zweibrücken-Saarpfalz heißen wird, zeigte sich am Samstag bei der Partie der VTZ gegen die SG Saulheim: Der Spitzenreiter hatte einige Probleme, holte aber am Ende die zwei Punkte. 28:27 (15:15) gewann der Tabellenführer die Partie.

In der 58. Spielminute hatte Richard Wilga die VTZ mit 28:25 in Führung geworfen. Das schien die Entscheidung zu sein. Aber an diesem Sommerabend im April, der in der Westpfalzhalle für extrem warme Temperaturen sorgte, machte es die VTZ 60 Minuten lang spannend. Saulheims Spielmacher und Torjäger Matthias Konrad, der insgesamt zehnmal traf, verkürzte auf 26:28. Die VTZ schaffte es nicht, den nächsten Angriff mit Druck zu spielen. Vom angezeigten Zeitspiel ließ sich VTZ-Spielmacher Martin Mokris zu einem Verlegenheitswurf verleiten. Ballgewinn für Saulheim, Moritz Schlesinger verkürzte per Heber auf 27:28. Noch 33 Sekunden waren da zu spielen. Und wieder patzte die VTZ im Angriff. Den Wurf von VTZ-Kapitän Philip Wiese parierte Saulheims Torhüter Marvin Martin. Zehn Sekunden blieben dem Tabellensechsten noch, um einen Punkt, der nicht unverdient gewesen wäre, mitzunehmen. Jacob Brauns erwies sich als cleverer Verteidiger in VTZ-Reihen. Sein Foul beging er zwölf Meter vor dem Tor. Die Gefahr war aber nicht gebannt. Konrad warf den direkten Freiwurf, brachte ihn auch an der VTZ-Mauer vorbei. Torwart Yannic Klöckner, der sich im zweiten Durchgang gesteigert hatte, lenkte den Ball mit der Hand auf Fußhöhe jedoch am Tor vorbei. Die mitgereisten Saulheimer Fans, von denen einige ihr Team lautstark 60 Minuten unermüdlich angefeuert hatten, feierten ihre Mannschaft trotzdem wie ein Sieger. Die VTZ freute sich eher still über die zwei Punkte. VTZ-Trainer Danijel Grgic hatte eine Erklärung für die nur durchschnittliche Leistung: „Wir haben am Anfang ganz gut in der Abwehr gestanden. Aber wenn die Torhüter in den ersten 13 Minuten einen Ball halten, dann ist das zu wenig.“ Deshalb klappte es nicht mit dem Plan, aus einer sicheren Abwehr heraus einen Vorsprung herauszuarbeiten. Die Zweibrücker Torhüter waren vor allem gegen die Würfe von Matthias Konrad machtlos. Das 6:5 – ein Strafwurf, den Mokris sicher verwandelte – brachte die erste VTZ-Führung. Es blieb eine ausgeglichene Partie, weil Konrad traf und Außenspieler Julius Werber auch aus unmöglichem Winkel treffen durfte. Und weil Saulheims agiler Torwart Florian Hederich 35 Minuten lang mehrfach Sieger im Duell gegen die VTZ-Angreifer blieb. Seinen Spielern zollte SG-Trainer Rainer Sommer Respekt für das, was sie geleistet hatten. Sommer hatte sehr genau analysiert, dass das VTZ-Angriffsspiel extrem auf die Mitte ausgerichtet ist. Im Gegensatz zu anderen Mannschaften, die das auch schon erkannt hatten, gelang es den Saulheimern aber, dies sehr oft zu verteidigen. „Wiese und Mokris spielen derzeit sehr gut, das ist nur schwer zu verteidigen“, sagte Sommer. Auf dem Niveau, auf dem die beiden VTZ-Leistungsträger zuletzt agiert hatten, spielten sie am Samstag aber nicht, das Angriffsspiel wirkte leicht ausgebremst. Zwischendurch ließ die VTZ ihr spielerisches Vermögen aber aufblitzen. Zum Beispiel beim 23:21 durch Kreisläufer Vladislav Kurotschkin nach Klasse-Zuspiel von Tomas Kraucvicius. Oder besagtes 28:25 durch Wilga. Ein Kempa-Tor. Das Zuspiel war von Wiese gekommen. So spielten sie VTZ Saarpfalz: Klöckner, Latz (8. - 19.) - Kraucevcius (3), Mokris (7/5), Wiese (9) - Stauch, Wilga (5) - Kurotschkin (3) - Brauns, Rifel (1), Scholly SG Saulheim: Hedderich, 48. Martin - Beismann (1), Konrad (10), Kuntz (2) - Werber (5/2), Kreisel (2) - Schaaf (2) - Walldorf (2), Schäffer, Schlesinger (3) Spielfilm: 4:5 (8.), 6:5 (12.), 10:10 (20.), 15:15 (Halbzeit), 19:16 (36.), 19:19 (40.), 24:21 (49.), 27:24 (56.), 28:26 (59.), 28:27 (Ende) - Zeitstrafen: 2/1 - Siebenmeter: 5/5 – 3/2 - Beste Spieler: Wiese – Konrad - Zuschauer: 100 - Schiedsrichter: Ebert/Rosteck (Weibern/Rhein-Nette).

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