Zweibrücken „Ein geiles Spiel“ begeistert Fans

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An Spannung kaum zu überbieten war die Handball-Oberliga-Partie am Sonntag, bei der sich die HF Illtal und die VT Zweibrücken-Saarpfalz 26:26 (10:16) trennten (die RHEINPFALZ berichtete gestern kurz). „Ein geiles Spiel“, lautete die Meinung der 500 begeisterten Zuschauer, wobei die Zweibrücker nach dem Abpfiff einen Moment brauchten, um sich über den gewonnenen Punkt bei den heimstarken Illtalern freuen zu können.

EPPELBORN. Hätte man ihm vor dem Spiel gesagt, dass seine Mannschaft einen Punkt holt, „wäre ich zufrieden gewesen. Jetzt bin ich vom Spielverlauf her natürlich schon ein bisschen enttäuscht“, gestand VTZ-Trainer Danijel Grgic. Bis drei Sekunden vor dem Abpfiff führte seine Mannschaft, zwischenzeitlich sogar mit sechs Toren Vorsprung. Dann trat Ex-VTZ-Spieler Sven-Malte Hoffmann für seine Illtaler Handballfreunde an den Siebenmeterpunkt. „Ein bisschen ging mir schon die Düse“, bekannte Hoffmann angesichts des wichtigen Spielmoments. Aber zum Leidwesen seiner früheren Teamkollegen behielt er die Nerven, markierte den 26:26-Ausgleich, der auch Endstand war. 60 ohnehin spannungsgeladene Handballminuten gipfelten in einer nervenaufreibenden letzten Spielminute. Der Sechs-Tore-Vorsprung der VTZ aus der ersten Halbzeit, den sich die Zweibrücker unter anderem aufgrund einer überragenden Abwehrleistung erarbeitet hatten, schmolz Tor um Tor dahin. Illtal, als die Mannschaft der zweiten Halbzeit in der Liga bekannt, wurde diesem Ruf mit einer starken kämpferischen Leistung im zweiten Spielabschnitt mal wieder gerecht. Die Gastgeber steckten auch die Rote Karte gegen Marvin Mebus weg, der Tomas Kraucevicius in der 40. Minute rüde von hinten in den Arm gegriffen hatte. „Kämpferisch war das mal wieder klasse“, freute sich HF-Trainer Steffen Ecker, der in der ersten Halbzeit auf der Bank sehr laut geworden war und angesichts fehlender spielerischer Linie schimpfte: „Spielt hier jetzt jeder was er will?“. Das taten die Illtaler, weil die VTZ einfach nicht mehr zuließ. Dass Illtal zur Halbzeit noch nicht ganz abgeschlagen war, lag unter anderem daran, dass SV-Torwart Yannic Klöckner, zuletzt sehr starker Rückhalt seines Teams, nicht seinen besten Tag erwischte. Phillipp Serr agierte zu Beginn der zweiten Halbzeit auch nicht glücklicher. Auch Illtals Keeper Robin Näckel, einer der Besten seines Fachs in der Liga, räumte bereits nach 13 Minuten sein Tor. 7:2 führte die VTZ zu diesem Zeitpunkt. Dass Näckel in der zweiten Halbzeit ins Tor zurückkehrte, besser hielt, war mit ein Grund dafür, dass Illtal wieder ins Spiel kam. „Ein Handballspiel war noch nie nach 30 Minuten zu Ende“, kommentierte Grgic, die Tatsache, dass seine Mannschaft im zweiten Durchgang mal wieder nicht an eine Top-Leistung aus dem ersten Abschnitt anknüpfen konnte. So kam es, obwohl Klöckner noch einen Strafwurf von Sebastian Hoffmann parieren konnte (50.), dass Illtal in der 59. Minute durch Sven-Malte Hoffmann per Gegenstoß zum 25:26-Anschlusstreffer kam. 24 Sekunden vor dem Abpfiff bejubelte die VTZ das vermeintliche 27:25 durch Tomas Kraucevicius. Der Treffer zählte nicht, weil Grgic just in dem Moment Auszeit genommen hatte. Die VTZ blieb in Ballbesitz, Zeitspiel war angezeigt, ein Freiwurf wurde rausgeholt. Den führte Philip Wiese aus. Seine Freiwurfaktion werteten die Schiedsrichter als taktisches Foul in der letzten Spielminute – und das hatte den Strafwurf zur Folge, den Hoffmann verwertete. So spielten sie VT Zweibrücken-Saarpfalz: Klöckner, Serr (31.–40.) - Kraucevicius (3), Mokris (7/3), Wetz (6) – Sauer (1), Hauck (2) – Wiese (3) – Kurotschkin (3), Rifel, Baumgart HF Illtal: Näckle, Alexander Dörr (13. – 30.) – Mebus, Sebastian Hoffmann (2), Holz (6) – Sven-Malte Hoffmann (2/1), Zeitz (1) – Meisberger – Becker (6), Moritz Dörr, Mees (4), Michel (1), Kiefer (3), Guther (1) Spielfilm: 2:7 (12.), 6:9 (16.), 10:16 (30.), 18:19 (46.), 19:23 (51.), 23:24 (56.), 26:26 (60.) – Siebenmeter: 2/1:3/3 – Strafzeiten: 3:5 – Rote Karte: Mebus (39./grobes Foul) – Beste Spieler: Becker, Holz, Mees – Mokris, Wetz, Wiese - Zuschauer: 500 - Schiedsrichter: Junkes/Scholer (HV Saar). |add

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