Zweibrücken Ein Fehler-Festival

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ZWEIBRÜCKEN (add). Es ist nichts mit der Revanche für die Hinspielniederlage geworden. 23:24 (17:15) verloren die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken gestern gegen die HSG Wittlich. Überspitzt ließe sich die Partie so zusammenfassen: Gewonnen hat die Mannschaft, die in einem Fehler-Festival einen Fehler weniger gemacht hat.

Könnte man so sagen, meinte HSG-Trainer Thomas Feilen. Er wollte es allerdings positiver formulieren: „Wir haben in der zweiten Halbzeit deutlich besser in der Deckung gestanden. Das gab den Ausschlag.“ Wittlich stand so gut in der Deckung, dass den Zweibrückerinnen 19 Minuten lang kein Tor gelang. Nach 39 Minuten führten sie 21:17 und brachten dann bis zur 58. Spielminute den Ball nicht mehr im Wittlicher Tor unter. Was der Wittlicher Torfrau Nicole Ruppert, der gut schiebenden Deckung und der hohen Fehlerzahl im SV-Angriff geschuldet war. „Im ersten Abschnitt war die Deckung schlecht, im zweiten der Angriff“, sagte SV-Trainer Rüdiger Lydorf. In den ersten 30 Minuten agierte vor allem Lucie Krein stark, die im zweiten Spielabschnitt besser gedeckt wurde. „Ich hätte ihr gerne eine Pause gegeben. Aber ich konnte sie nicht rausholen, weil uns das in der Deckung geschwächt hätte“, sagte Lydorf. Zumal Mitte der zweiten Halbzeit die Partie für Nadine Zellmer (Wadenprobleme) vorzeitig beendet war und kurz darauf Kathi Handermann für einige Minuten pausieren musste, weil sie sich bei einer Rettungsaktion am ohnehin lädierten Rücken verletzt hatte. Minuten zuvor, als beide Akteurinnen noch spielen konnten, hatte es für die Zweibrückerinnen noch richtig gut ausgesehen. „Da hatten wir die Partie im Griff“, sagte Lydorf. Auch weil Torfrau Jana Specht zwei starke Paraden zeigte. Bezeichnend, dass sie nach einem Wittlicher Ballverlust am schnellsten schaltete, den Ball vor allen Feldspielerinnen aufnahm und Zellmer mit einem langen Pass bediente, die zum 20:17 traf. Handermann erhöhte dann auf 21:17. Dann war es aber erst einmal vorbei mit SV-Torjubel. Bis Sarah Witzgall in der 58. Minute auf 22:24 verkürzte. Die Chance auf einen Punkt war da. Auch weil Wittlich in Unterzahl agieren musste. Nicole Packmohr hatte Lara Schlicker rüde gefoult. Die Folge: Rote Karte und Strafwurf, den Ina Sohns zum 23:24 verwandelte. Specht parierte einen Gegenstoß von Annika Molitor. So blieb dem SV 64 noch eine Minute, um den Ausgleich zu erzielen. Das gelang jedoch nicht, weil kein Abschluss gelang und die letzte Chance, wie viele Angriffe zuvor, mit einem schlechten Versuch eines Kreisanspiels vergeben wurde. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Huber, Specht (ab 14.) – Koch, Krein (9/2), Zellmer (2) – Schöneich (3), Handermann (3) – Laura Witzgall (3) – Weick, Sohns (1/1), Schlicker, Sarah Witzgall (2) HSG Wittlich: Scharfbillig, Ruppert (ab 21.) – Barthen (5), Gräber (6/1), Lang (3) – Molitor (4), Packmohr (2) – Simonis – Rolinger, Schieke (2), Lukanowski (2) Spielfilm: 4:4 (9.), 9:6 (14.), 9:9 (17.), 15:12 (24.), 17:15 (30.), 21:17 (39.), 21:21 (51.), 21:24 (57.), 22:24 (58.), 23:24 (60.) – Zeitstrafen: 1:2 – Rote Karte: Packmohr (56./grobes Foul) – Siebenmeter: 4/3 - 2/1 – Beste Spielerinnen: Krein, Specht – Rupprecht, Barthen, Gräber – Zuschauer: 70 – Schiedsrichter: Faß/Wallenfels (HV Pfalz).

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