Zweibrücken Drei für, einer gegen die S-Bahn

Die Reaktivierung der seit 1994 auf 7,4 Kilometern Länge unterbrochenen S-Bahn-Strecke Homburg-Zweibrücken findet mehrheitlich Unterstützung bei den vier Kandidaten für das Amt des Homburger Oberbürgermeisters, allerdings eine deutliche Absage des CDU-Kandidaten Peter Fuchs.

Bei einer Podiumsveranstaltung am Mittwoch im Homburger Saalbau untermauerte Fuchs seine Position, wonach die Reaktivierung hinter den Verkehrsprojekten Ortsumgehung Schwarzenbach/B 423 und dem Autobahnanschluss Homburg-Ost zurückstehe. „Da auch Steuergeld von Homburger Bürgern in die Haushalte von Land und Bund einfließen, muss man im Sinne einer Priorisierung Position beziehen“, begründete Fuchs seine Ablehnung. Der SPD-Kandidat, der städtische Beigeordnete Rüdiger Schneidewind, dagegen sagte, sollte die volkswirtschaftliche Nutzenanalyse – die bis August/Anfang Herbst als zweiter Teil der Vorplanung vorliegen soll – zu dem Schluss kommen, dass die Vorteile der Reaktivierung überwiegen, werde er sich „voll hinter das Projekt stellen“. Die Vize-Präsidentin im saarländischen Landtag, Linken-Kandidatin Barbara Spaniol, betonte die große Chance, dass die Bahn-Verbindung als Stärkung des Homburger Hauptbahnhofs und seiner überregionalen Verbindungen sowie für die touristische Erschließung der Biosphären-Region nun komme. „Ich weiß, dass die ersten Rückmeldungen der volkswirtschaftlichen Begutachtung positiv sind“, sagte Spaniol. Für die technische Instandsetzung inklusive neuer Bahnhöfe entlang der Strecke war ein Investitionsbedarf von 25,5 Millionen Euro ermittelt worden. Spaniol: „60 Prozent trägt der Bund, 40 Prozent müssen sich das Saarland und Rheinland-Pfalz teilen. Mir ist bekannt, dass sich Rheinland-Pfalz ganz aktuell in der Kostenfrage auf das Saarland zubewegt.“ Die saarländische Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) hatte die S-Bahn unmittelbar nach Amtsantritt mit ihrem rheinland-pfälzischen Pendant Roger Lewentz (SPD) diskutiert. Rehlinger sagte nach dem Termin im Februar gegenüber der RHEINPFALZ, das Saarland verschließe sich nicht einer Beteiligung an den Kosten. Die Entscheidung falle im Spätsommer nach Vorlage der kompletten Nutzen-/Kostenanalyse. Der unabhängige, von den Grünen unterstützte Kandidat Marc Piazolo, stellte sich klar hinter die S-Bahn-Reaktivierung. (cps)

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