Zweibrücken Die Zehn ist voll

«ZWEIBRÜCKEN». 30 Minuten lang taten sich die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken am Sonntag gegen die TG Waldsee schwer (wir berichteten gestern). Erst im zweiten Abschnitt nahm das schnelle Zweibrücker Spiel richtig Fahrt auf, und am Ende stand der verdiente 27:16 (10:9)-Erfolg. Es ist der zehnte Erfolg in Serie. Da die HSG Hunsrück ihr Spiel in Püttlingen verlor, kletterten die Zweibrückerinnen auf Tabellenplatz zwei.

Dass dieser Tag so erfolgreich enden würde, war nach den ersten 30 Minuten nicht zu erwarten. Unkonzentriert, nicht fokussiert und etwas behäbig wirkten die Zweibrückerinnen da. Diese Schlafmützigkeit ärgerte auch SV-Trainer Rüdiger Lydorf. Die Zweibrücker Fans rieben sich verwundert die Augen und prüften ihre Ohren, als Lydorf nach zwölf Minuten so lautstark mit seiner Abwehr schimpfte, dass es bis ans andere Hallenende zu hören war. „Jetzt werdet endlich mal richtig wach“, schimpfte der sonst eher leise Trainer und schmunzelte nach dem Abpfiff angesichts der Szene. „Das musste raus. Zum wiederholten Male haben wir da nicht auf einen Spielzug von Waldsee reagiert, auf den wir ganz genau eingestellt waren“. Zum Glück war SV-Torfrau Daphne Huber in diesem Moment hellwach. Sie spielte eine ordentliche erste Halbzeit, half, dass ihre Mannschaft trotz eines schwachen Auftritts mit einer 10:9-Führung in die Pause ging. Waldsee blieb vor allem über Strafwürfe im Spiel, die die körperlich sehr präsenten Gästespielerinnen immer wieder herausholten. Auch Torfrau Carolin Claus stand erfolgreichen Zweibrücker Torwürfen ein ums andere Mal im Weg. In der Pause habe er seine Mannschaft darauf hingewiesen, „dass wir noch nichts von dem gespielt haben, was wir uns vorgenommen haben und dass wir trotzdem mit einem Tor führen“, sagte Lydorf. Er appellierte an seine Mannschaft, jetzt das umzusetzen, was im Training zuvor erarbeitet wurde. Das tat die Mannschaft. Jetzt kam Tempo ins Zweibrücker Spiel. Lucie Krein, die eine ganz starke Partie in der Abwehr spielte, traf nun auch: 11:9. Renatá Szabó, die im ersten Durchgang schon versucht hatte, mit Tempo zu spielen, drehte richtig auf, war nicht mehr zu stoppen: 12:10. Die Zweibrücker Defensive, in der Levke Worm einen wichtigen Part übernahm, war nun da. Auch Torfrau Nina Schillo, die Huber nach 20 Minuten ablöste, zeichnete sich mehrfach aus. Jetzt dominierte Zweibrücken. „Für mich ganz klar der beste, weil spielstärkste Rückraum der Liga“, hatte Waldsees Trainer Gerd Götz schon vor dem Spiel mit Respekt gesagt. Dieser Rückraum drehte auf. Beim 18:10, das Annalena Frank per Strafwurf erzielte, war die Partie entschieden (40.). So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Huber, 40. Schillo – Szabó (6), Krein (4/1), Koch (5) – Schlicker (1), Hartfelder – Sohns (2) - Witzgall (1), Pfeifer (1), Frank (5/3), Worm (2). TG Waldsee: Claus – Demski (3/2), Schwarz, Barth (8/6) – Gabor, Schall – Rößler (2) - Fischer (2), Cronester (1). Spielfilm: 6:4 (14.), 6:6 (18.), 8:9 (29.), 10:9 (Halbzeit), 12:10 (34.), 18:10 (41.), 23:16 (5..), 27:16 (Ende) – Siebenmeter: 5/4:9/8 – Zeitstrafen: 1:2 – Beste Spielerinnen: Szabó – Claus - Zuschauer: 100 – Schiedsrichter: Haas/Hoffmann (Osthofen/Bretzenheim)

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