Zweibrücken Die Wende kommt zu spät

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(add). Klasse gestartet, tief gefallen und am Ende knapp gescheitert. So lassen sich aus Sicht der Handballer der VTZ Saarpfalz die gestrigen 60 Oberliga-Minuten im Top-Spiel gegen die HF Illtal zusammenfassen. Mit 25:26 (12:14) unterlag Zweibrücken den „Zebras“.

Zweibrücken Letztlich eine verdiente Niederlage, weil Illtal über die reifere Spielanlage verfügte, den Ball deutlich schneller laufen ließ. Das erkannte auch VTZ-Trainer Mirko Schwarz an: „Die Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben, da brauchen wir nicht nach Ausreden suchen“, resümierte er. Sein Team ging sichtlich motiviert in die Begegnung und kombinierte schön. Philip Wiese traf zum 1:0. Dass es sein einziger Treffer an diesem Abend blieb, war ein Grund, warum die VTZ diese Partie nicht für sich entscheiden konnte. Auch Maurice Kaufeld trug sich nur zweimal, Raimonds Trifanovs einmal die Torschützenliste ein. Zwischendurch hatte an alter Wirkungsstätte der frühere Spieler des SV 64 Zweibrücken, Michael Mathieu, für Illtal getroffen. 4:1 führte die VTZ. Ziel eins, den Start nicht zu verschlafen, war erreicht. Viel mehr klappte nicht mehr. Denn die Gästen fingen sich. „Zum Glück schneller als in der vergangenen Saison“, sagte Illtals Trainer Steffen Ecker. Mit schönem Kombinationshandball wurden immer wieder Lücken in die VTZ-Abwehr gerissen. Die VTZ, die nicht mehr so gut kombinierte wie in den ersten zehn Minuten, verstärkt auf Einzelaktionen setzte, geriet in Rückstand, ließ Illtal aber nicht wegziehen. Nach 27 Minuten markierte Max Ulbrich, nach schöner Vorarbeit von Martin Mokris, den 11:11-Ausgleich. Aber immer wieder brachte sich die VTZ durch Unaufmerksamkeiten selbst in die Bredouille. Fast unverzeihlich der Treffer zum 14:12-Halbzeitstand für die Illtaler. Mokris hatte mit seinem ersten von fünf sicher verwandelten Strafwürfen die VTZ auf 12:13 herangebracht. Sieben Sekunden waren noch zu spielen. Anpfiff, schnelle Mitte, die VTZ-Abwehr inklusive Torwart Peter Pcola im Tiefschlaf und Niklas Kiefer sagte aus zwölf Metern „danke“ und traf zum 14:12. Es kam noch schlimmer. Direkt nach Wiederanpfiff setzten die Zweibrücker ihren Tiefschlaf fort. Im Angriff wurden beste Chancen vergeben, in der Abwehr nicht zugeschoben. Torwart Pcola sah keinen Ball mehr. Illtal setzte sich verdient auf 16:12 (34.) ab. Alle warteten auf die grüne Karte zur Auszeit auf VTZ-Seite oder auf einen Wechsel, der neue Impulse setzen würde. Nichts passierte. Philip Wiese, den es am Knie erwischt hatte, brauchte eine kurze Auszeit, das riss nun auch in der Deckungsmitte riesige Lücken. Zum Tag der offenen Tür luden die Zweibrücker die Illtaler immer wieder ein. Dazu nutzten die Gäste die Angriffsfehler der VTZ zu den gefürchteten Kontern. In der 42. Minute nahm Schwarz die überfällige Auszeit, wurde sehr laut. Der Ex-Illtaler Sven-Malte Hoffmann musste trotz Fingerverletzung ran. Die Wende war es noch nicht. Die kam in der 45. Minute mit dem notwendigen Torwartwechsel: Philipp Serr hielt den ersten Ball von Illtalls Spielmacher Sebastian Hoffmann. Im Zentrum standen Wiese und Tomas Marusak deutlich besser. Illtal vergab Chance um Chance, und Mokris wurde im Angriff zum Antreiber. „Ich hatte da ein kurzes Déjà-vu“, bekannte Ecker. In der vergangenen Runde hatte der Wechsel auf Torwart Jadran Pesic die Wende zugunsten der VTZ gebracht und den Sieg eingeläutet. Dieses Mal reichte es nicht mehr. Obwohl Serr weiter gut hielt, die VTZ auf 25:26 (59.) verkürzte. Der eingewechselte Pcola entschärfte einen Strafwurf von Hoffmann. Eine letzte Angriffschance für die Zweibrücker vergab dann Mokris. So spielten sie VTZ Saarpfalz: Pcola, (ab 45. Serr) - Trifanovs (3), Mokris (10/5), Wiese (1) - Kaufeld (3), Thum - Gubisch - Marusak (2), Ulbrich (3), Wetz (3), Hoffmann HF Illtal: Dörr, (ab 31. Näckel) - Mebus (1), Hoffmann (5/3), Holz (6) - Guther (3), Zeitz (1) - Michel (5) - Meisberger (1), Mathieu (2/1), Frisch (1), Kiefer (1), Daume Spielfilm: 4:1 (8), 4:6 (13.), 11:11 (27.), 12:14 (30.), 12:17 (36.), 16:22 (42.), 21:26 (50.), 24:26 (58.), 25:26 (60.) - Strafzeiten: 4:2 - Siebenmeter: 5/5 - 6/4 - Beste Spieler: Serr, Mokris - Holz, Michel, Näckel - Zuschauer: 300 - Schiedsrichter: Hoffmann/Hummel (HV Rheinhessen).

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