Die Wochenend-Meinung Die „Alte B10“ muss nicht saniert werden, sie gehört weg

Die „Alte B10“ zwischen Niederauerbach und Contwig ist vor allem auf Zweibrücker Gebiet in einem katastrophalen Zustand.
Die »Alte B10« zwischen Niederauerbach und Contwig ist vor allem auf Zweibrücker Gebiet in einem katastrophalen Zustand.

Wer wissen will, wo die Grenze zwischen Zweibrücken und Contwig verläuft, der muss nur von der Auffahrt zur Hahnberghütte Richtung Fasanerie fahren. Dort, wo die Straße noch einigermaßen in Ordnung ist, das ist noch Contwig. Dieser Teil der Straße gehört dem Landkreis. Dort, wo es aussieht, als wären schwere Kettenfahrzeuge ohne Rücksicht auf Verluste drübergerollt, das ist Zweibrücken. „Mehr als desolat“ nennt die Verbandsgemeinde-CDU den Zustand, und sie findet, die Straße müsse dringendst saniert werden. Muss sie nicht. Sie ist in einem ganz furchtbaren Zustand, das stimmt. Aber wenn die Contwiger Bahnhofstraße bald wieder frei ist, braucht man die Straße nicht mehr. Vom Contwig aus ist es über die Ortsmitte und die L471 nur einen halben Kilometer weiter.

Natürlich kann man die Strecke als Umleitung nutzen, wenn mal die Straße an der Dorndorfkreuzung Richtung Contwig gesperrt ist. Aber das kann doch kein Argument sein, sie zu sanieren. Erstens kann man immer noch über den Flugplatz und am Outlet-Kreisel wieder herunter fahren. Zweitens würde eine solche Umleitung nur selten gebraucht. Die L471 bekam vor zehn Jahren eine neue Straßendecke und wird so schnell nicht für längere Zeit gesperrt. Und drittens halten sich die Umwege nach Contwig sowieso in Grenzen. Was sollen da die Riedelberg sagen, die über Bottenbach und Steinhausen mussten, als ihre Brücke im Tal erneuert wurde? Oder die Leute im Grenzland, die über den Flugplatz sollten, als hinter Mauschbach gesperrt war?

Die Straße sollte zum Rad- und Wanderweg umgebaut werden

Bis zur Hahnberghütte und zu den beiden Lagerplätzen kurz vor der Grenze zu Zweibrücken braucht man die Straße noch. Danach gehört sie umgebaut zum Rad- und Wanderweg. Denn genau dieses Stück fehlt zwischen dem Zweibrücker Rosenweg und dem Contwiger Freizeitweg, der zum Freibad, zum Wasserspielplatz und weiter durchs Schwarzbachtal führt. Die jetzige Route, durch die Contwigerhangstraße und entlang der L471 ist nur eine Notlösung.

Der Rosenweg endet an der Zweibrücker Schließ. Mit einem Lückenschluss ließe sich eine sichere und angenehme Verbindung zwischen den beiden Freizeitgebieten schaffen, die gerade im Sommer bestimmt rege genutzt würde. Damit würde die Achse entlang des Schwarzbachs geschaffen, von der schon Kurt Pirmann – erst Verbandsbürgermeister und später Oberbürgermeister der Stadt – vor über zehn Jahren gesprochen hat. Das könnte auch ein Anreiz für die Zweibrücker sein, deren Strecke zwar die kaputtere ist, die aber eher wenig Interesse haben dürften, den Contwigern eine Straße zu bauen.

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