Zweibrücken Das besondere Spiel

ZWEIBRÜCKEN. „Ziel sind immer drei Punkte. Dass man die gegen Homburg noch lieber holt, ist auch klar.“ Für Peter Rubeck, Trainer des SVN Zweibrücken, ist das Regionalliga-Derby gegen den FC Homburg heute (14 Uhr, Westpfalzstadion) ein „besonderes Spiel“. Wegen der direkten Nachbarschaft der Städte und wegen der vielen Niederauerbacher mit Homburger Vergangenheit.

„Ich weiß gar nicht, wie viele Homburger mittlerweile hier sind. Wir sind ein Ableger mit denen, die dort nicht gebraucht worden sind“, sagt Rubeck mit einem Augenzwinkern. Denn sportlich hat die „Filiale“ den Stammverein mittlerweile überflügelt. 46 Zähler hat der SVN auf seinem Konto, 40 der FC Homburg. Ob des Kaders mit vielen gestandenen Fußballern wurde der FCH vor der Saison zum Favoritenkreis gezählt, während sich der Verein im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in der Liga konsolidieren wollte, um im nächsten Jahr um den Aufstieg mitzuspielen. Nur neun Punkte aus zehn Rückrundenspielen holte die Mannschaft und stürzte von Vorrundenplatz vier ab. Die Verantwortlichen sahen keine Weiterentwicklung mehr, verloren den Glauben an den Dreijahresplan und zogen in der Vorwoche die Reißleine. Der bei Teilen der Fans ungeliebte Trainer Christian Titz musste gehen. Interimstrainer Sebastian Stache, der mit Torwarttrainer Oliver Müller und Sportdirektor Steven Dooley das Kommando führt, konnte den Abwärtstrend gegen Offenbach (1:2) nicht stoppen. „Das Lokale in dem Spiel ist mir nicht so präsent“, sagt Stache. Der 34-jährige Sportlehrer an einem Kölner Gymnasium stammt aus dem Hunsrück, er lässt den Derby-Charakter außen vor und sagt: „Als Trainer will man jedes Spiel gewinnen. Wir müssen endlich den Schalter umlegen und in die Erfolgsspur zurückfinden.“ Und doch erwartet er ein „hitziges Spiel voller Emotionen.“ Einer, der mit dem Lokalen in diesem Spiel viel mehr anfangen kann, ist Dennis Gerlinger. Der 23-jährige FCH-Stürmer ist gebürtiger Zweibrücker, trainiert eine Jugendmannschaft des TSC Zweibrücken und ist im Sommer 2011 vom SVN nach Homburg gewechselt. „Das ist nicht einfach nur ein Spiel, bei dem es um drei Punkte geht. Es geht um die Ehre. Wir wollen zeigen, dass wir das bessere Team sind“, sagt Gerlinger, der zum markanten Gesicht der Kampagne „Wir sind Homburg“ geworden ist. Die Brisanz kennt auch Irvin Parra, einer der Niederauerbacher mit Homburger Vergangenheit. „Das ist ein besonderes Spiel für mich“, bemerkt der 20-Jährige. „Ich glaube an meine Mannschaft“, sagt der US-Boy, der durch die Dooley-Soccerschule den Weg über den großen Teich nach Homburg fand, und rechnet mit einem Heimsieg. Seine Rückrundenleistung sieht er kritisch. „Ich war in der Vorrunden besser als in der Rückrunde, ich werde im Training weitermachen und Gas geben“, versprach er. „Wir freuen uns auf das Spiel“, sagt Rubeck, „man hat auch im Training gemerkt, dass sich die Mannschaft darauf freut. Die, die nicht gespielt haben, haben richtig Gas gegeben.“ Der SVN-Trainer hofft auf eine große Kulisse: „Weniger als 100 Zuschauer wären eine Enttäuschung.“

x