Zweibrücken Da würde sich der alte Hilgard freuen

Hinterm Hilgardhaus sind Bagger und Kran im Einsatz. Laut Eigentümergesellschaft wird am Kanal gearbeitet und der Zustand der Fa
Hinterm Hilgardhaus sind Bagger und Kran im Einsatz. Laut Eigentümergesellschaft wird am Kanal gearbeitet und der Zustand der Fassade begutachtet. Die Innenarbeiten sollen im Laufe des Jahres starten.

Seit 30 Jahren steht das Hilgardhaus leer und wechselte immer mal wieder den Besitzer. Es gab genügend Ideen für die Nutzung des historischen Gebäudes, aber es mangelte stets an der Umsetzung. Die Bausubstanz wurde derweil nicht besser. Jetzt hält der neue Besitzer die Baugenehmigung in der Hand und will bald loslegen.

Seit Wochen sind Bauarbeiter um das Hilgardhaus an der Ecke Hofenfels-/Saarlandstraße zu sehen. „Es laufen erste Sicherungsmaßnahmen “, sagt Sascha Hertel, Sprecher der St. Ingberter Firma GR Projektbau, die das Gebäude 2015 gekauft hatte. Der Kanal und das Regenfallrohr seien bereits repariert worden. Derzeit sei man dabei, den Zustand der Fassade und die Gebäudestatik zu begutachten. Die Sanierung des 1893 errichteten Hauses habe aber noch nicht begonnen. Hertel versichert, dass die Arbeiten im Laufe des Jahres starten werden. Im Vorfeld sei auf viele architektonische Details zu achten, und man müsse sich wegen den geplanten Umbauten eng mit der Landesdenkmalpflege abstimmen. Das koste Zeit. Die Planung sei an ein Architekturbüro innerhalb der Firmengruppe vergeben worden. Auf einen genauen Zeitpunkt, wann mit dem Umbau begonnen werden kann, legt sich Hertel nicht fest. Dafür gebe es zu viele Unwägbarkeiten. Als Beispiel führt er an: Für die Baugenehmigung habe man mit einer dreimonatigen Bearbeitungszeit gerechnet – es habe dann neun Monate gedauert. Derzeit werde die Statik des Gebäudes untersucht. Bei Sonderwünschen potenzieller Mieter, die konkrete Vorstellungen des Zuschnitts der Räume haben, sei es notwendig, dies statisch zu überprüfen und die Änderungen mit der Denkmalbehörde abzustimmen. Wie lange das dauert, sei nicht verlässlich zu sagen. Deshalb sei es unredlich, jetzt über den Zeitpunkt des Baubeginns zu spekulieren. Er wolle keine falschen Erwartungen wecken, meint Hertel: „Wir beginnen zeitnah.“

2020 können die ersten Mieter einziehen

Es sei realistisch, von einer Bauzeit von neun Monaten bis zu einem Jahr auszugehen, so Hertel. Das bedeute, dass noch „2020 die ersten Mieter ins Hilgardhaus einziehen können“. Die Hälfte der Nutzfläche von insgesamt 2000 Quadratmetern ist laut Hertel vermietet. „Da haben wir bereits Mietverträge geschlossen. Wenn die Bauarbeiten beginnen und mehr Verbindlichkeit herrscht, gehen wir den nächsten Schritt bei der Vermarktung des Gebäudes.“ Dabei strebe die GR Projektbau eine harmonische Mischung zwischen Ärztehaus, Büroflächen und Gewerbe an. Auf vier Etagen könne man jeweils 500 Quadratmeter vermieten. Das Dachgeschoss sei nahezu komplett zu nutzen, da es kaum Schrägen gebe. „Während wir die erste Etage schon fast komplett vermietet haben und auch Teile des Dachgeschosses, ist das gesamte Erdgeschoss noch frei“, sagt Hertel. Durchschnittlich seien die Mietobjekte etwa 100 Quadratmeter groß, „wir können aber auch Zuschnitte von 80 bis 500 Quadratmeter anbieten“. Die historischen Treppenhäuser sollen an Ort und Stelle restauriert und nicht innerhalb des Hauses anders angeordnet werden. Um Barrierefreiheit zu gewährleisten, werden ein Aufzug und auf allen Etagen behindertengerechte WCs eingebaut, wie Hertel erläutert. Ärzte könnten sich daher auf jeder Etage einmieten.

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