Zweibrücken Bis zu zehn Millionen Euro für Solarpark

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Die Firma WVE aus Kaiserslautern möchte sich am Ausschreibungsverfahren der Bundesnetzagentur für den Bau einer Photovoltaikanlage an der A 8 zwischen Ixheim und der Abfahrt Contwig/Flugplatz beteiligen. Ein Vertreter von WVE präsentierte dem Bauausschuss am Dienstagabend die Planvorstellungen. Dabei geht es um eine Investition von neun bis zehn Millionen Euro auf einer Fläche von etwa zwölf Hektar.

Damit sich WVE an der Ausschreibung beteiligen kann, muss die Kommune bereit sein, die Bauleitplanung anzupassen. Der Bauausschuss begrüßte die Photovoltaikpläne. WVE, eine 1994 gegründete Tochtergesellschaft der Stadtwerke Kaiserslautern, will nun für die Sitzung des Bauausschusses am 22. November die Änderung des Flächennutzungsplanes und die parallele Aufstellung eines Bebauungsplanes für das zwischen der A 8 und dem Mühltalerhof gelegene Gebiet beantragen. Über den Aufstellungsbeschluss soll schließlich der Stadtrat am 7. Februar entscheiden, damit sich WVE im Frühjahr 2017 an der Ausschreibung beteiligen kann. Die Bundesnetzagentur, die den im Solarpark erzeugten Strom abnimmt, zahlt dafür 7,4 bis 7,6 Cent pro Kilowattstunde. Kurt Schwan, Projektentwickler für regenerative Energieprojekte bei WVE, erläuterte dem Ausschuss die Pläne für die zehn Megawatt große Freiflächen-Photovoltaikanlage, für die man auch die Stadtwerke Zweibrücken als Partner gewinnen wolle. Derzeit werde die nach Süden geneigte Fläche unterhalb der Autobahn in Richtung Mühltalerhof, die von der Autobahn her nicht einsehbar sei, noch landwirtschaftlich genutzt. Für das Projekt sei deshalb eine Änderung des Flächennutzungsplanes und schließlich ein Bebauungsplan notwendig. Nach den Ausschreibungsunterlagen der Bundesnetzagentur muss die Photovoltaikanlage einen Mindestabstand von 40 Metern zum Fahrbahnrand einhalten, gleichzeitig darf die Entfernung des Solarparks zur Autobahn aber maximal 110 Meter betragen. Als Abnehmer des erzeugten Stroms von etwa zehn Megawatt kommt laut Schwan vor allem das nahegelegene Werk von Terex in Frage. Der Landesbetrieb Mobilität habe keine Einwände, dass die zwölf Hektar große Fläche südlich der A 8 vor der Ausfahrt Flugplatz als Solarpark genutzt wird, sagte Schwan. Da WVE erst mal die Zustimmung der Stadt für das Projekt benötige, habe sich das Unternehmen im Vorhinein noch nicht mit den Grundstückseigentümern in Verbindung gesetzt. „Es gibt insgesamt 14 Eigentümer – hauptsächlich Stiftungen und zwei Landwirte“, so Schwan. Ein Problem, das die Kosten für den Bau der Anlage in die Höhe treiben und es schließlich unwirtschaftlich machen könnte, sei die Kampfmittelräumung. Hier stünden noch Untersuchungen an. „Es könnte dort noch alte Westwallbunkerreste geben“, so Schwan. Er wies darauf hin, dass die Anlage innerhalb von zwei Jahren gebaut werden müsse. Bauherr und Betreiber werde WVE sein, eventuell unter Beteiligung der Stadtwerke Zweibrücken. WVE hat bisher Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 35 Megawatt gebaut, etwa im Hölzergraben in Kaiserslautern auf einer ehemaligen Deponie und auf einer Freifläche in Otterberg sowie im Harz. Oberbürgermeister Kurt Pirmann informierte den Ausschuss, dass die Zweibrücker Stadtwerke von Anfang an mit am Tisch saßen und über die Pläne im Bilde sind. Dirk Schneider (SPD) meinte, das Projekt sei sehr zu begrüßen. Es werde sowohl im Bauausschuss als auch später im Stadtrat auf Zustimmung stoßen. Als möglichen Abnehmer des erzeugten Stromes nannte er noch Kubota und die Betriebe im Gewerbegebiet am Funkturm. Auch Norbert Pohlmann (Die Grünen) findet die Photovoltaikanlage „eine tolle Sache, von der auch die Gewerbebetriebe profitieren können“. Er regte an, dass auch Flächeneigentümer und Genossenschaften Anteile an der Betreibergesellschaft erwerben können. Matthias Nunold (Die Linke) brachte eine mögliche Erweiterung des Solarparks ins Spiel. „Nach einem Jahr könnte ein neues Projekt in der Größe von bis zu zehn Megawatt im Umkreis von 2,5 Kilometern realisiert werden“, sagte Schwan.

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