Nachruf Bildhauer Seiji Kimoto verstorben

Seiji Kimoto
Seiji Kimoto

Im Saarland hatte er sich schnell einen Namen gemacht: Seiji Kimoto. Der 1937 in Osaka geborene international bekannte Bildhauer, der in Neunkirchen-Wiebelskirchen lebte, starb am Mittwoch im Alter von 85 Jahren. Nach Neunkirchen kam er Ende der 60er Jahre wegen seiner saarländischen Frau Ursula. Er studierte an der Saarbrücker Werkkunstschule bei Boris Kleint (1968 bis 1971), nachdem er bereits in Osaka Innenarchitektur und Zen-Malerei studierte hatte.

Sein Thema war der geschundene Mensch, seine Werke sind figürlich. Sein bekanntestes Werk im Saarland ist die monumentale Bronzekultur „Mahnmal für Fremdarbeiter“ (1997/2015), die von Metalldieben gestohlen und neu aufgebaut wurde. In der Region findet man von ihm die Rauminstallation „Sagt nein!“ (2013) in der Geschwister-Scholl-Schule in Blieskastel, die mehrere Meter hohe Stahlplastik „Abwehr - Auslieferung“ (2010) im Garten der Johanneskirche gegenüber dem Saarbrücker Rathaus. In der Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken hängt sein einziges großformatige Tafelbild „Mensch - Menschsein“ (1989) das sich mit der manipulierten Gesellschaft befasst. Von ihm stammen Mahnmale für NS-Opfer an den Gedenkstätten Mauthausen und Berlin-Hohenschönhausen.

Der stets bescheiden auftretende und zurückgezogen lebende Künstler gestaltete auch Arbeiten mit Papier. Die städtische Galerie Neunkirchen widmete ihm eine große Retrospektive zum 80. Geburtstag. Seine Arbeiten waren in der Pfalzgalerie Kaiserslautern, in Berlin, Paris, Luxemburg, Ljubljana und Tokio zu sehen.

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