Zweibrücken Bescherung an der Bergstraße

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ZWEIBRÜCKEN. Der verspätete Nikolauswunsch von Tony Hennersdorf, Trainer das Handball-Drittligisten SV 64 Zweibrücken, ist einfach: „Wir müssen deutlich besser Handball spielen, dürfen uns auf keinen Fall noch einmal so präsentieren wie am Samstag in Pforzheim.“ Am Samstag können die Zweibrücker Handballer den Wunsch ihres Trainers beim Gastspiel beim TV Germania Großsachsen erfüllen (Anwurf: 20 Uhr).

Das wird allerdings kein leichtes Unterfangen. Großsachsen ist in dieser Saison zu Hause noch ungeschlagen, hat noch keinen Punkt abgegeben und unter anderem die Top-Teams Balingen-Weilstetten II, Meisterschaftsaspirant Nußloch und Fürstenfeldbruck geschlagen. Ziel Nummer eins der Mannschaft von Trainer Stefan Pohl lautet deshalb: die weiße Heimweste bewahren. Dass Großsachsen durchaus zu schlagen ist, beweisen die Gegner, wenn das Team von der Bergstraße auf Reisen geht. Denn auswärts konnte der TVG zwar bei zwei Remis punkten, aber bisher noch nicht gewinnen. „Das ist schon eine gute Mannschaft, mit einem sehr gut besetzten Rückraum“, sagt Hennersdorf über den TVG, der gerade zu Hause oft sehr körperbetont zu Werke geht. Dreh- und Angelpunkt ist Rückraumspieler Jan Triebskorn, „aber die haben einige Spieler mit einem ganz starken Wurf“, weiß Hennersdorf, dass es nicht reichen würde, nur Triebskorn aus dem Spiel zu nehmen. Bester Werfer des TVG ist Kreisläufer Philipp Ullrich, der 2015, nach dem Abstieg der TSG Friesenheim aus der Ersten Bundesliga, von Ludwigshafen nach Großsachsen wechselte und in dieser Saison bereits 80 Tore erzielte. Für Hennersdorf ist wichtig, dass seine Mannschaft sich erst einmal auf und ihre eigenen Möglichkeiten besinnt. „Es kann nicht sein, dass wir freitags im Training taktische Vorbesprechungen machen, die Dinge auch direkt vor dem Spiel noch mal ansprechen. Dann wird das Spiel angepfiffen und wir kriegen dreimal das gleiche Tor, weil einige offensichtlich vergessen oder nicht verstanden haben, was wir angesprochen haben“, ärgert sich Hennersdorf. Hier sei mehr Cleverness gefordert, deutlich mehr Konzentration. Handball in der Dritten Liga bedeute auch, dass hier höhere taktische Anforderungen an die Spieler gestellt würden. „Die kennen das ja auch alle“, ist für Hennersdorf unerklärlich, warum seine Mannschaft in Pforzheim all das nicht verinnerlicht hatte. Dass die Dinge, die analysiert, angesprochen und trainiert werden, auch umgesetzt werden, das will er am Samstag sehen. Wobei ihn die Trainingssituation nicht übermäßig optimistisch stimmt. „Ich hoffe, dass wir zumindest heute im Abschlusstraining ziemlich vollzählig trainieren können“, sagt Hennersdorf, der diese Woche erneut einige Absagen fürs Training erhielt, weil Spieler krank oder angeschlagen waren. Nach dem Freitagstraining geht es zur SV-Weihnachtsfeier. Vielleicht inspiriert diese die Spieler dazu, sich selbst und ihren Trainer am Samstag in Großsachsen auch zu beschenken. Zumindest mit einer guten Leistung, besser noch mit Punkten. |add

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