Zweibrücken Bademeister krank, Freibad zugesperrt

An heißen Tagen ist ein Sprung ins Freibad genau das Richtige. Dann muss dort natürlich auch genügend Personal verfügbar sein.
An heißen Tagen ist ein Sprung ins Freibad genau das Richtige. Dann muss dort natürlich auch genügend Personal verfügbar sein.

Stell dir vor, die Sonne lacht und das Freibad hat zu. Genau das hat sich am Donnerstag überraschend in Zweibrücken abgespielt. Die Betreiber verweisen auf Personalmangel.

„Wegen Personalmangel heute ab 15 Uhr geschlossen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.“ Ein Zettel mit diesen dürren Worten war am Donnerstag am Eingang zum Zweibrücker Freibad angebracht. Wer sich nachmittags bei 28 Grad Außentemperatur an der Schließ abkühlen wollte, musste enttäuscht den Heimweg antreten. Mitten in den Pfingstferien. Am Freitag standen die Freibad-Tore dann wieder offen, obgleich die Nachmittagshitze vom Vortag am 2. Juni nicht mehr erreicht wurde.

Betrieben werden die Zweibrücker Schwimmbäder von den Stadtwerken. Deren Geschäftsführer Werner Brennemann schließt sich der Bitte um Verständnis an: „Wenn wir die gesetzlich vorgeschriebene Schwimmaufsicht nicht vorhalten können, dürfen wir das Bad leider nicht aufmachen.“ Das Problem: Der Bademeister – auf Behördendeutsch „Fachangestellter für Bäderwesen“ genannt –, der am Donnerstagnachmittag Schicht gehabt hätte, sei wegen Krankheit kurzfristig ausgefallen. Ersatz habe sich nicht mehr gefunden.

Bald Sommerpause im Hallenbad

„So etwas kann man leider nie ausschließen“, sagt Werner Brennemann, dass die Zweibrücker Stadtwerke beim Personalmangel „kein Einzelfall“ seien, „das kommt jetzt überall vor“. Hoffnungen setzt der Geschäftsführer auf Ende Juli: „Dann haben unsere beiden Azubis ihre Ausbildung beendet. Sie werden von uns übernommen, und dann sind sie im Freibad tätig.“

Aber hätte man am Donnerstag nicht Personal aus dem derzeit ebenfalls noch geöffneten Hallenbad an die Schließ beordern können? So einfach sei dies nun auch wieder nicht, bemerkt der Geschäftsführer: „Wir haben ja auch unsere festen Pläne. Es stimmt, dass im Badeparadies mehr Personal vor Ort ist. Aber dort sind jetzt auch immer noch viel mehr Besucher als im Freibad.“ Im Badeparadies, sagt Brennemann, „geht bald die Sommerpause los. Dann können wir ja sehen, wie im Freibad die Resonanz an Tagen aussieht, an denen kaum Sonne scheint.“

„Manchmal kann man nur das Falsche tun – egal, was man tut“

Der Chef der Stadtwerke erinnert an frühere Sommer, in denen warme Tage Mangelware waren: „Damals war die Kritik laut, als wir bei Mistwetter sechs Wochen lang das Hallenbad geschlossen hielten. Manchmal – das ist mir schon klar – machen wir immer das Falsche. Egal, wie wir’s machen.“

Dass der diensthabende Bademeister nun ausgerechnet an einem besonders strahlenden Donnerstagnachmittag krank geworden ist, bedauert auch Werner Brennemann. Ebenso, dass viele Badegäste auf die Schnelle nicht mehr rechtzeitig informiert werden konnten. Zwar hatten die Stadtwerke am Donnerstag noch auf ihrer Internetseite auf die überraschende Freibadschließung hingewiesen. „Aber dass dort nicht jeder Badegast extra vorher noch mal draufguckt, ist uns natürlich auch bekannt“, hofft der Geschäftsführer, dass die Zweibrücker Schwimmbäder in nächster Zeit von überraschenden Krankheitsfällen verschont bleiben.

x