Zweibrücken Attribute des Gegners: jung, fit, unerfahren

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Zweibrücken. Nach einer Woche Spielpause geht es für den EHC Zweibrücken morgen, Sonntag, weiter. Der aktuelle Tabellenzweite der Eishockey-Regionalliga Südwest empfängt das punktlose Schlusslicht EV Ravensburg 1b. Auf dem Papier eine vermeintlich klare Sache. Spielbeginn ist um 19 Uhr in der Eishalle auf dem ehemaligen Flugplatzgelände.

Zehn Punkte haben die Hornets in ihren bisherigen vier Saisonspielen geholt. Nur in Stuttgart musste man sich im Penaltyschießen geschlagen geben. Ganz anders lief es für den Gegner vom Sonntag: vier Spiele – vier Niederlagen. Die Bilanz des EV Ravensburg ist sehr ernüchternd. Vor allem im Heimspiel gegen Bietigheim (0:9) und in Schwenningen (1:7) gab es richtige Klatschen. Auch in Stuttgart (2:6) und gegen Hügelsheim (2:5) hatten die Ravensburger nicht wirklich eine Siegchance. Morgen macht sich die ausschließlich mit jungen Spielern besetzte Ravensburger Mannschaft auf den Weg nach Zweibrücken – für sie die weiteste Anreise dieser Runde. Doch gestern Abend stand noch ein Heimspiel gegen Dauermeister Eisbären Heilbronn an. Einen guten Saisonstart stellt man sich anders vor, und es geht gleich knüppelhart weiter. Der neue Trainer Jiri Kunce hat viel Arbeit vor sich, um seine Truppe tauglich für die Regionalliga zu machen. Bereits im Vorjahr hatten die „kleinen Towerstars“ (die Profimannschaft des Vereins spielt in der DEL2, der zweiten Deutschen Eishockeyliga) im Endklassement die rote Laterne inne. In 24 Spielen gelangen nur drei Siege. Das Problem damals wie heute: die mangelnde Chancenverwertung. Der jungen Mannschaft – das Durchschnittsalter liegt unter 20 Jahren – fehlt vor allem diese gewisse Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Die beiden Heimspiele gegen Zweibrücken in der vergangenen Saison gingen nur knapp verloren, einmal im Penaltyschießen, im zweiten Spiel mit 4:5. Beim Spiel in Zweibrücken hatte EHC-Goalie Steven Teucke einen Sahnetag, sodass der 6:1-Sieg um einige Tore zu hoch ausfiel. So sieht es auch Zweibrückens Trainer Martin Deßloch: „Die sind jung, fit, aber auch unerfahren.“ Der 20-jährige Stürmer Simon Klingler, der sich in der vergangenen Saison als stärkster Ravensburger Spieler erwies, geht mittlerweile für die DEL2-Mannschaft auf Torejagd. Da am Sonntag auch die Jugendmannschaft des EVR in der Deutschen Nachwuchsliga 2 in Füssen antritt, kann auch nicht mit Unterstützung von unten gerechnet werden. Somit gibt es für den EHC am Sonntag nur eine Devise: Mit einem deutlichen Heimsieg wieder die Tabellenführung von Stuttgart zurückerobern. Da Stuttgart spielfrei ist, muss man auch nicht auf andere Ergebnisse schauen. „Wir haben durch den einen Punkt aus Stuttgart immer noch die beste Ausgangsposition. Das heißt aber nicht automatisch, dass wir die beste Mannschaft sind und durchmarschieren. Das wäre ein Trugschluss“, betont Deßloch, dass seine Mannschaft weiter an sich arbeiten muss. Vor allem in der Defensive müsse trainiert werden, was die sieben Gegentore im Spiel gegen Hügelsheim belegen. Fehlen wird nach wie vor Torhüter Marcel Kappes sowie Stephan Machura nach einem Fingerbruch. Vielleicht kann Tomas Vodicka sein Saisondebüt feiern. Das wird sich noch entscheiden. Insgesamt brachte das vergangene – für Zweibrücken spielfreie – Wochenende in der Regionalliga Südwest überraschende Ergebnisse: So unterlag der Topfavorit aus Heilbronn auf heimischen Eis dem Schwenninger ERC 4:5. Schwenningen wiederum verlor gegen den EC Stuttgart 2:3, und Stuttgart zog beim EC Eppelheim mit 3:5 den Kürzeren. Eine Liga, in der – bis auf Ravensburg derzeit – wirklich jeder jeden schlagen kann. |anbl

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