Zweibrücken Amelies fabelhafte Welt ...

ZWEIBRÜCKEN. Koffer packen heißt es für Handballerin Amelie Berger am Wochenende. Bevor es am Montag zur deutschen Jugend-Nationalmannschaft geht, mit der sie am kommenden Wochenende das U-17-EM-Qualifikationsturnier in Ungarn bestreitet, ist sie mit den Zweibrücker Oberliga-Frauen am Sonntag (16 Uhr) beim HSV Püttlingen im Einsatz: eines ihrer letzten Spiele für den SV 64. Kommende Saison wird sie für den TSV Bayer 04 Leverkusen spielen, und das Handball-Internat in Dormagen besuchen.

In ihrem prall gefüllten Handball-Terminkalender gilt die nächste Aufmerksamkeit dem Püttlingen-Spiel. „Dort spielt meine Auswahltrainerin Aleksandra Jelicic“, verrät die 15-Jährige ihre persönliche Extra-Motivation. „Gegen Püttlingen ist meine Mannschaft immer motiviert, leider liegen sie uns nicht besonders“, weiß SV-Trainer Martin Schwarzwald. Dazu trägt auch Jelicic viel bei, weil sie sehr gut mit der Kreisläuferin zusammen spielt und der SV-Abwehr so Probleme bereitet. Im Rückraum spielen – das könnte für Berger in Püttlingen Thema sein. Ab Montag ist die torgefährliche Linkshänderin dann bei der Jugend-Nationalmannschaft vornehmlich auf der rechten Außenbahn gefragt. Einsatz im Rückraum aber nicht ausgeschlossen. Bis Donnerstag bereitet sich das deutsche Team (Jahrgang 1998/99) von Bundestrainer Frank Hamann in Frankfurt auf die schwere EM-Qualifikation im ungarischen Budapest vor. Am Freitag, zum Auftakt, geht es gegen Mitfavorit Ungarn. „Wenn wir das Spiel gewinnen, haben wir gute Chancen auf die EM-Teilnahme“, weiß Berger, dass die Auftaktpartie der Schlüssel sein kann. Ukraine (Samstag) und Griechenland (Sonntag) sind die folgenden Gegner. „Es ist gut, dass es eine Vierer-Gruppe ist und sich die ersten beiden Mannschaften für die EM qualifizieren“, sagt Berger. Für August hat sie noch keine Urlaubspläne, die Zeit würde sie gerne mit der DHB-Auswahl bei der EM in Mazedonien verbringen. „Das ist das Ziel, auf das wir hinarbeiten“, unterstreicht sie. Zuletzt unter anderem bei einem Vorbereitungsturnier in Norwegen. Dort galt das Motto „Reisen bildet“. In punkto Handball, aber auch in punkto Kultur. Neben dem sportlichen Aspekt ist für das in Tübingen geborene sportliche Allround-Talent – Berger war Rheinland-Pfalz-Meisterin im Speerwurf bei den Schülerinnen W 14 – das Tolle an der Nationalmannschaft, dass immer ein bisschen Zeit bleibt, Land und Leute kennenzulernen. „In Norwegen sah es aus wie bei Pippi Langstrumpf“, sagt sie lachend. Handballspielerinnen aus vielen Nationen zu treffen, das findet sie nach acht Länderspielen richtig klasse. Dass auch Jennifer Souza (HSG Wittlich) für die Qualifikation nominiert ist, freut sie. Mit ihr versteht sie sich bestens. „Von der Position her kommen wir uns ja nicht in die Quere“, sagt Berger lachend. Noch besucht sie die zehnte Klasse des Hofenfels-Gymnasiums. Nächste Saison wird sie, wie Elisa Burkholder, in Nordrhein-Westfalen die Schule besuchen und dort Handball spielen. „Wir haben regelmäßig Kontakt, und Elisa gefällt es richtig gut“, nennt Berger einen Grund, warum sie ebenfalls zum TSV Bayer 04 Leverkusen wechseln wird. Von DHB-Seite ist mit Blick auf die Nationalmannschaft der Wechsel zu einem höherklassigen Team nachhaltig empfohlen worden. Blomberg-Lippe, Leipzig, Bensheim waren neben Leverkusen mögliche künftige Spielorte. „Aber Leipzig und Blomberg, das war mir dann doch ein bisschen zu weit weg“, bekennt Berger, dass die Nähe zur Familie wichtig ist. Auch wenn ihr derzeitiger Coach Martin Schwarzwald, der seit fünf Jahren ihr Trainer ist und dessen Anteil an ihrer sportlichen Entwicklung sie hoch schätzt, im kommenden Jahr Trainer in Bensheim wird, gaben Burkholders positive Erfahrungen mit den Ausschlag zugunsten von Leverkusen. A-Jugend, Zweite Mannschaft (Drittligist), aber auch B-Jugend kann sie in Leverkusen noch spielen.

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