Zweibrücken 40 bis 50 Läden mehr: Verfahren zur Outlet-Erweiterung gestartet

Das Fashion Outlet Zweibrücken aus der Luft. Der Ausbau soll nach Süden hin, im Bild nach rechts unten, über den ehemaligen Spor
Das Fashion Outlet Zweibrücken aus der Luft. Der Ausbau soll nach Süden hin, im Bild nach rechts unten, über den ehemaligen Sportplatz hinaus, erfolgen.

Die Struktur- und Genehmigungsbehörde Süd (SGD) hat das Verfahren für den geplanten Ausbau des Outlets Zweibrücken am Mittwoch gestartet. Via Outlets braucht eine Ausnahmegenehmigung, um das 21 Jahre alte Outlet um 40 bis 50 Läden erweitern zu können, von jetzt 21.000 Quadratmetern Verkaufsfläche auf 29.500.

Zwei Jahre nach dem Kauf von Neinver hatte der niederländisch-britische Eigentümer VIA angekündigt, das Fashion Outlet in Richtung Süden, hin zum Multimedia-Internetpark von 1&1, erweitern zu wollen. Entsprechende Grundstücke hatte man sich aus der Insolvenz des Flughafens gesichert. Nach der Outlet-Stadt Metzingen ist das Zweibrücker Outlet das zweitgrößte Deutschlands und noch immer das größte in geschlossener Bauform.

Mehr Platz für Luxusmarken

Mit dem Ausbau – zwölf Jahre nach der letzten Erweiterung – will Via die Marktposition zu stärken. Anbieter vor allem aus dem Luxus-Segment sollen Platz finden. Via verspricht sich davon, den vor der Corona-Pandemie auf 134 Millionen Euro geschätzten Jahresumsatz auf etwa 190 Millionen steigern zu können. In der Pandemie musste das Outlet wie der übrige stationäre Einzelhandel zweistellige Umsatzverluste hinnehmen und erreichte auch nicht die Rekordzahl von 4,1 Millionen Besuchern aus dem Jahr 2019.

Der Zweckverband Entwicklungsgebiet Flugplatz Zweibrücken (Zef), der Stadtrat und der Kreistag Südwestpfalz hatten sich bereits 2019 eindeutig hinter die Ausbaupläne gestellt. „Dem Outlet den Ausbau zu verweigern, hieße ihm die Zukunft zu nehmen. Das sieht man an der Entwicklung von Outlets im Ausland“, sagt Zweibrückens Oberbürgermeister Marold Wosnitza, zurzeit Zef-Vorsteher, am Freitag. Zu den jetzt rund 1250 Arbeitsplätzen werden mit dem Ausbau nach Schätzungen von Via Outlets 350 bis 400 hinzukommen. 50 Millionen Euro will Via investieren und Ende 2024 eröffnen.

Wie positionieren sich Nachbarstädte?

Die SGD Süd in Neustadt sammelt bis zum 30. Juni Stellungnahmen zum Vorhaben. Zunächst sollen rund 100 Behörden und Organisationen ihre Meinung kundtun, unter anderem die Nachbarstädte von Zweibrücken. Vor Gründung des Outlets waren insbesondere Pirmasens, Homburg und Neunkirchen namens ihres Einzelhandels gegen den Bau von zunächst 40 Läden am Flughafen Sturm gelaufen. Erst 2003 hatte man sich mit Homburg und Neunkirchen außergerichtlich geeinigt. Grundlage damals war die Zusage, die Nettoverkaufsfläche auf 21.000 Quadratmeter zu begrenzen.

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