Eishockey 2:4 – Zweibrücker „Hornets“ verpassen gegen Neuwied das Landes-Pokalfinale

Faires Shakehands der „Hornets“ (in Schwarz) mit den Spielern des stärkeren EHC Neuwied, der mit großer Fanunterstützung angerei
Faires Shakehands der »Hornets« (in Schwarz) mit den Spielern des stärkeren EHC Neuwied, der mit großer Fanunterstützung angereist war.

Stattdessen haben sich die Gäste das mit dem Auswärtssieg verdient. Vielleicht lag’s auch an der besseren Kondition und Fan-Unterstützung.

Dem 2:4 (1:3, 1:1, 0:0)-Endstand war in der Zweibrücker Ice-Arena ein schnelles, anspruchsvolles Spiel vorausgegangen. Verzichten musste Ralf Wolf, Trainer des Regionalligisten EHC Zweibrücken, dabei auf Erik Betzold, der beruflich verhindert war, Claudio Schreyer, der in Island Urlaub macht, sowie auf Cedric Striepeke und Valentin Kopp.

Nicht zu übersehen waren dagegen die beiden US-amerikanischen Kontingentspieler der „Hornissen“, Albert Washco und Matthew Gould. Beide drängten von Beginn des Spiels nach vorne, hatten etliche Konterchancen. Eine davon verwandelte „Rakete“ Washco nach rund 14:09 Minuten wieselflink und kaltschnäuzig zum 1:2-Anschlusstreffer. Zuvor hatten aber schon die Neuwieder „Bären“, die in der BeNe League spielen, einer Liga mit niederländischen und belgischen Teams, doppelt getroffen. Nach sieben Minuten netzte Tom Chetik ein, Björn Asbach traf auf Vorlage von Maximilian Rieger zum 2:0 (14.). 39 Sekunden vor Ende des ersten Drittels ließ der Kanadier Brett Magee dann noch das 3:1 für die Gäste folgen.

Neuwieder Anheizer mit Megafon

Beide Mannschaften starteten schnell und aggressiv, spielten druckvolles Eishockey. Dabei sahen die „Bären“ aber zumindest im ersten Drittel spritziger aus, spielten technisch besser und hatten wesentlich weniger Fehlpässe. Und mit Jan Guryca auch einen bärenstarken Schlussmann, der manchen eigentlich unhaltbaren Schuss parierte. Auch die Unterstützung mag eine Rolle gespielt haben bei Neuwieds Sieg: Über 130 mitgereiste Neuwieder Fans, die mit riesigen Fahnen, Trommeln und einem Anheizer samt Megafon für Hexenkessel-Stimmung auf den Rängen sorgten, feuerten ihre Mannschaft lautstark an, während die „Hornets“-Unterstützer höchstens mal am Rande zu vernehmen waren.

Insgesamt verfolgten offiziell 656 Zuschauer das Spiel (also kein neuer Saisonrekord). Darunter ein ehemaliger Spieler der Zweibrücker, der in der ersten Pause den Neuwiedern zubilligte, dass diese „im Gegensatz zu unseren Kondition haben“. Auch Ruhestands-Goalie Steven Teucke schaute von hinter der Bande zu, war als Ersatztorwart – Marvin Berbner ist verletzt und Michael Seitz in Mannheim gebunden – aufgestellt. Genau dort, wo Torwart Viktor Lust vor zwei Wochen von einem Puck verletzt worden war, stand während des Spiels der tapfere Teucke. Und zwar ohne Maske, wie man den Torwarthelm nennt. Darauf angesprochen, warum er nicht, wie Lust nach dessen Verletzung im darauffolgenden Spiel gegen Diez-Limburg den Helm aufziehe, zuckte dieser mit den Schultern und meinte nur: „Ich hab’ schnelle Hände“.

Im Schlussdrittel ist die Luft raus

Die brauchte auch sein Kollege Viktor Lust, denn sein Kasten stand zeitweise unter Dauerfeuer. Zu oft waren die „Hornets“ in unnötiger Unterzahl, was Lusts Aufgabe nicht einfacher machte. Nach zehn Minuten des zweiten Drittels trafen die Neuwieder „Bären“ durch Janeck Sperling zum 4:1. „Fünf Mann auf dem Eis haben gar nicht trainiert“, entfuhr es danach einem Betreuer der Zweibrücker. Bei drei Reihen, von denen eine nicht vollständig war, ging ihnen spätestens jetzt die Puste aus.

Doch gegen starke und clever spielende Neuwieder hielten sie erstaunlich lange gut mit. So erzielte erneut Albert Washco eineinhalb Minuten vor Ende des zweiten Drittels das 2:4. Das war’s dann aber auch, im Schlussdrittel brach auch die Kondition der „Bären“ ein. EHC-Trainer Wolf nahm zwei Minuten vor Schluss – wie üblich bei Rückstand – Torwart Lust vom Eis und ließ sechs Feldspieler aufs gegnerische Tor Sturm laufen. Doch auch diese Taktik änderte nichts mehr am verdienten Endergebnis zugunsten der Gäste.

So spielten Sie

EHC Zweibrücken: Lust, Teucke (n.e.) - Kremer, Brüstle; Plume, Reiss; Adolf, Göth - Dörr, Washco, Trenholm; Gould, Klemmer, Fellhauer; Ehrhardt, Engel.

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