Zweibrücken Trockenheit zunehmend ein Problem für Zweibrücker Wald

Auch der Zweibrücker Wald leidet unter den Folgen des Klimawandels, sagt die Stadt.
Auch der Zweibrücker Wald leidet unter den Folgen des Klimawandels, sagt die Stadt. Foto: imago

Für den Zweibrücker Wald ist Trockenheit zunehmend ein Problem. Das geht aus den Antworten der Stadt auf eine Anfrage der Stadträtin Barbara Danner-Schmidt hervor. Die Grünen-Stadtratsfraktion fordert, den Wald nicht nur als Rohstoff, sondern mehr als Lebensraum zu betrachten.

In Ergänzung zu einem von der CDU-Fraktion geforderten Sachstandsbericht hatte die Grünen-Stadträtin 13 Fragen an die Stadt gerichtet, in denen es um die Struktur und Nutzung des Waldes, Waldschäden und Fördermöglichkeiten durch das Soforthilfe-Programm der Bundesregierung geht.

Nach Auskunft der Stadt gibt es in Zweibrücken rund 13 000 Hektar Waldfläche, davon sind 480 Hektar Stadtwald, 345 Hektar Staatswald und 510 Hektar Privatwald. Überwiegend handelt es sich um Laub- und Laubmischwälder, der Anteil der Fichten beträgt der Stadt zufolge rund zehn Prozent, Tendenz fallend. Pro Jahr werden im öffentlichen Wald rund 4500 Festmeter Nutzholz eingeschlagen. Abzüglich der Erntekosten verbleiben laut Stadt noch circa 150 000 Euro für Waldpflege. Wie viel Holz in privaten Wäldern eingeschlagen wird, darüber liegen der Stadt keine Zahlen vor.

Zwar ergebe sich der Eindruck einer grundsätzlich nachhaltigen Bewirtschaftung des kommunalen Waldes, so Danner-Schmidt, dennoch litten öffentliche und private Wälder unter der Trockenheit der vergangenen Jahre und somit unter dem fortschreitenden Klimawandel. Der Stadt zufolge können im gesamten Stadtgebiet durch Trockenheit absterbende Bäume beobachtet werden – vor allem Ebereschen und Buchen seien davon betroffen. Hinzu kommt, dass viele Baumarten mit Schädlingen und Krankheiten zu kämpfen haben: die Fichte mit dem Borkenkäfer, der Bergahorn mit der Rußrindenkrankheit, Eichen mit dem Prozessionsspinner und Eschen mit dem Eschentriebsterben.

Ein Schritt, den Bestand nachhaltig zu stärken, sei die Umsetzung der nationalen Biodiversitätsstrategie (NBS). Diese sieht vor, zehn Prozent des öffentlichen Waldes dauerhaft aus der Bewirtschaftung herauszunehmen. „Wir sollten unseren Wald weniger als Rohstoff, sondern vielmehr als Lebensraum betrachten“, betont Danner-Schmidt. Für den Staatswald des Landes sei die Zehn-Prozent-Quote nachgewiesen, für den Kommunalwald sei dieser Anteil noch nicht erreicht. Da aber der Kleinprivatwald im Stadtgebiet nur zum Teil bewirtschaftet wird, liege der Anteil nicht bewirtschafteter Waldflächen deutlich höher, bei mindestens 20 Prozent, teilte die Stadt mit. Danner-Schmidt regt an, den Waldklimafonds der Bundesregierung schnellstmöglich in Anspruch zu nehmen. Das Geld sollte dann für eine Waldentwicklung eingesetzt werden, die auf Klimaschutz, Wasserspeicher, Luftfilterwirkung, Naturschutz und Naherholung abhebt. Zudem solle der Stadtrat regelmäßig über förderfähige Maßnahmen, Waldschäden und Forstwirtschaftspläne informiert werden.

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