Zweibrücken Das Kinderbuch: „Geheimnis des Weltalls“ und die Jugendkunstschule

Das Buch ist für Kinder ab sieben Jahren gedacht.
Das Buch ist für Kinder ab sieben Jahren gedacht.

Die Zweibrückerin Esther Ringling liebt neue Projekte. Stillstand ist für sie keine Option. Aus verrückten Ideen und vielen Zufällen entwickelte sich nach und nach ein Kinderbuch für Acht- bis 13-Jährige. Diese Woche erscheint es. Das Buch hat sie mit einem Projekt verbunden. „Es war ein seltsamer Weg, wie es zu diesem Buch gekommen ist“, erzählt sie und zeigt auf die Bilder um sich herum. Fantastische Gemälde sieht man da: Prinzessinnen, Schlösser und das Universum, auch irdische Bilder wie das von der Burg Trifels im Pfälzerwald. In der Zweibrücker Jugendkunstschule sieht man über 30 Bilder der Schüler, die sie im Buch als Illustrationen verwendet hat. „Den Text habe ich vor etwa zehn Jahren geschrieben, da habe ich noch in Neustadt gewohnt, mit fünf Kindern im Alter von ein bis 15 Jahren. Das war eine Gemeinschaftsproduktion: Wir haben zusammen geschrieben und gezeichnet.“ Es ist eine fantastische Geschichte, die im Technikmuseum Speyer ihren Anfang nimmt. Man kann selbst entscheiden, welchen Weg man im Buch weitergehen möchte. „Es gibt nach jedem Kapitel immer zwei Möglichkeiten, für die sich die Kinder entscheiden können.“ Das macht die Geschichte spannend: Der Leser setzt sich in der Raketenabteilung in eine Rakete und findet sich im Weltall wieder. Dabei werden die Leser direkt angesprochen: „Du sitzt in der Rakete und siehst einen Sternenhimmel vor dir tanzen.“ Mit solchen Passagen zieht Ringling ihre Leser in die Geschichte. Anschaulich geschrieben weckt schon der Ausgangspunkt die Neugier. Zur Entstehungszeit hielt die heute 64-Jährige mit den Kindern Lesungen ab. „Wir sind gut beim Publikum angekommen“, erinnert sie sich. Zehn Jahre lag das Manuskript in ihrer Schublade, noch ohne Zeichnungen. „Dann habe ich letztens das Skript im Regal stehen sehen.“ Die Illustrationen kamen durch einen Zufall dazu., Ein Mitglied aus meinem Französischkurs kannte Jürgen Ecker und Jochen Schael von der Jugendkunstschule und schlug vor, dass ihre Schüler die Bilder im Buch malen könnten. Sie waren vom Projekt sofort begeistert.“ Seit Mai legen sich die Kinder zwischen acht und 13 Jahren mit den Illustrationen ins Zeug. Jürgen Ecker, der Leiter der Jugendkunstschule, hat ein Auge auf sie. „Es gibt verschiedene Aspekte, wie die Bilder entstanden sind“, sagt er. „Manche Bilder sind extra fürs Buch entstanden, andere haben die Kinder schon vorher gemalt“, erklärt er. Auch Ringling hat eine Illustration beigesteuert. „Mein Trifels sieht aus wie ein Boot“, lacht sie. Das Buch ist in anschaulicher Sprache geschrieben und gedacht für Kinder ab sieben Jahre. Ringling spricht die Leser direkt an: Es gibt keine Figuren im Buch. Protagonist ist der Leser selbst. „Du läufst einige Schritte. Das ist beeindruckend!“, schreibt Ringling und weckt damit die Neugier der Kinder. Mit vielen Adjektiven bekommen die Leser einen Eindruck von den Orten. Und davon kommen viele im Buch vor: In der Rakete im Technikmuseum nimmt die Geschichte ihren Anfang. Dort muss sich der Leser zum ersten Mal entscheiden: Wenn er sich dafür entscheidet, wird er ins Weltall katapultiert. Wenn er den zweiten Weg wählt, findet er sich im Meer wieder und geht dort auf Entdeckungsreise. Denn versunken im Ozean ist ein Schloss. Und wieder muss er sich entscheiden, ob er es erkunden möchte oder nicht. So zieht sich das wie ein roter Faden durchs Buch: Weitere Schauplätze sind ein Wald, ein anderes Schloss einer Prinzessin oder ein Museum. Meist ein bis zwei Seiten geht eine Geschichte, ehe man sich wieder für einen anderen Weg entscheiden muss. Am Ende sind die jungen Künstler abgebildet, die für die Illustrationen verantwortlich sind. Eine bunte Reise wartet in den Geschichten auf den Leser, der sich die Orte und Situationen durch die Bilder gut vorstellen kann. So wirkt auch der Weltraum wie ein Katzensprung. Die Autorin plant schon weitere Projekte. „Ich möchte aber noch nicht so viel verraten.“ Lesezeichen Esther Ringling: „Geheimnis des Weltalls. Du entscheidest“, Verlag VDM Heinz Nickel, 2018, 48 Seiten, mit farbigen Illustrationen von Schülern der Jugendkunstschule Zweibrücken, zwölf Euro. | Patrick Göbel

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