Zweibrücken „Alles reinschmeißen, was wir haben“

Grün gegen Blau: Am Dienstagabend war im Training der „Hornets“ lockeres zocken mit Schussübungen angesagt.
Grün gegen Blau: Am Dienstagabend war im Training der »Hornets« lockeres zocken mit Schussübungen angesagt.

«ZWEIBRÜCKEN.» 15 Spieler scharrte „Hornets“-Coach Terry Trenholm am Dienstagabend im ersten Training nach der unglücklichen 5:6-Niederlage in Bietigheim um sich. Die Stimmung war prächtig, wie schon die ganze Saison. „Das Spiel vom Sonntag ist abgehakt. Wir wissen, was wir falsch gemacht haben. Jetzt werden die Karten neu gemischt“, blickt er optimistisch nach vorne. Wird vor den Endspielen Besonderes trainiert? „Nein, die Saison war so lang, da ändern wir jetzt nichts mehr. Dienstags ist es etwas lockerer, mit Schuss- und Passübungen. Ein wenig zocken, wie man so schön sagt. Die Feinjustierung, was den Gegner betrifft, ist donnerstags beim Abschlusstraining “, erklärt er. Für ihn als Head-Coach ist es die erste Finalserie. „In Hügelsheim war ich als Torwarttrainer schon mal im Endspiel. Als hauptverantwortlicher Trainer noch nie. Es ist auch für mich was Besonderes.“ Kein Neuland sind die Finals für zwei alte Zweibrücker Kämpen: Kapitän Stephen Brüstle und Ex-Kapitän André Nunold erleben beide schon ihre dritte Endspielserie in der Regionalliga Südwest. Vor drei Jahren unterlagen sie in zwei Spielen dem EHC Heilbronn, vor zwei Jahren gelang die Revanche mit zwei Siegen. Damals war Nunold, mittlerweile 36 Jahre, noch Spielführer. Bis auf wenige Jahre in der Mannheimer Jugend spielte der gebürtige Zweibrücker immer für seinen Heimatverein. Für den mittlerweile in Speyer wohnenden und beruflich tätigen Nunold ist der Zeitaufwand zu groß geworden. Für ihn heißt es am Sonntag Abschied nehmen: „Es ist definitiv mein letztes Heimspiel. Ich werde meine Karriere nach dieser Spielzeit beenden.“ Ein herber Verlust für die „Hornets“, nicht nur sportlich, sondern auch menschlich. „Die Anspannung in den Endspielen ist sowieso groß, für mich nun noch mehr. Ich spiele mit dem ein oder anderen schon Jahrzehnte zusammen, das wird sehr emotional“, weiß er. „Schöner kann man sich sein Karriereende aber doch nicht vorstellen, wenn das letzte Heimspiel sogar ein Finale ist“, meint Nunold. Mit einem Sieg könnte er eine Woche darauf aber noch einmal auswärts für seine Farben auflaufen. Sein Nachfolger als Spielführer, Stephen Brüstle, war bei der Meisterschaft vor zwei Jahren auch schon dabei. „Wir müssen am Sonntag alles reinschmeißen, was wir haben. Bietigheim ist eine läuferisch und spielerisch starke Mannschaft. Am Sonntag haben wir gesehen, wie abgezockt die ihre Tore machen. Aber trotzdem sind sie schlagbar. Wir haben schon ihre Schwächen in der Defensive aufgedeckt“, glaubt er. So sieht es auch Mitspieler Maximilian Dörr: „Die Niederlage ist abgehakt, nun liegt der Fokus auf Sonntag. Da gewinnen wir. “ Neu im Team ist Fabian Fellhauer, vor dieser Saison aus der DPL (Hobbyliga) nach Zweibrücken gewechselt und auf Anhieb ein Leistungsträger. Fellhauer hat in der Jugend und bei den Junioren des Mannheimer ERC schon vier Meisterschaften gefeiert, aber noch keine im Seniorenbereich. „Die Anspannung ist vergleichbar. Aber hier sind viel mehr Fans, die Stimmung ist besser, das macht einfach noch mehr Spaß“, findet er. „Dass Bietigheim schlagbar ist, haben wir letzte Woche gesehen. Hätten wir das erste Drittel nicht verschlafen, hätten wir gewonnen. Wenn wir am Sonntag disziplinierter und konzentrierter spielen, gewinnen wir.“ Fellhauer ist mit den eigenen Fans im Rücken guter Dinge, das dritte Finalspiel zu erreichen. Info —Tageskasse geschlossen, Einlass 15.30 Uhr —Grillstation, Schankwagen —Nationalhymne mit dem Zweibrücker Sänger Julian Coles und dem Gitarristen Maciej Spiczak

x