WORMS Wormser Stadtbibliothek als „Lieblingsort“

Neues Konzept: die Wormser Stadtbibliothek.
Neues Konzept: die Wormser Stadtbibliothek.

Die Wormser Stadtbibliothek soll zu einem „Lieblingsort“ oder auch „Dritten Ort“ innerhalb der Stadt werden. Das sieht ein Bibliothekskonzept für die Jahre 2024 bis 2028 vor, das der Wormser Stadtrat schrittweise umsetzen soll.

Das Konzept geht auf einen zwei Jahre alten Grundsatzbeschluss zurück, mit dem die Kommunalpolitiker auf veränderte Gewohnheiten der Mediennutzung im Zusammenhang mit der Digitalisierung reagieren wollen. Ziel ist es den Angaben zufolge, die Stadtbibliothek zu einem Erlebnisraum mit hoher Aufenthaltsqualität weiter zu entwickeln.

Diesem Ziel soll ein strategischer Leitfaden für die kommenden fünf Jahre dienen, den eine eigens eingerichtete Projektgruppe jetzt vorgelegt hat. Er definiert die Stadtbibliothek als „innovativen Ort der Begegnung und des Wohlfühlens, an dem man lernen, entdecken und sich kreativ ausprobieren kann“. Damit sorge sie für Lesespaß und Lesekompetenz, Digitalisierung und Medienkompetenzvermittlung sowie kulturelle Bildung. Darüber hinaus sei sie Treffpunkt und Begegnungsort. Aus Sicht der Projektgruppe trägt die Bücherei damit zu Chancengleichheit und sozialer Gerechtigkeit, Integration und Teilhabe bei. Zugleich unterstütze sie die Stadt bei bildungs- sowie kulturpolitischen Zielen und helfe dabei, die Attraktivität der Innenstadt zu steigern.

Ein „Dritter Ort“

Als zentrales Merkmal eines „Dritten Ortes“, wie die Verfasser des Leitfadens ihn für die Stadtbibliothek anstreben, gilt eine offene, ungezwungene und positive Atmosphäre. Sozialer Status sei nur von geringer Bedeutung. Es gebe keine besonderen Zugangsvoraussetzungen, zudem sei ein solcher „Lieblingsort“ etwa durch lange Öffnungszeiten und zentrale Lage gut erreichbar und zugänglich.

Zum Hintergrund verweist die Projektgruppe insbesondere auf „die spezifische Situation“ in Worms: So werde der Anteil der über 65-Jährigen bis 2040 um 20 Prozent, jener der Menschen über 80 Jahre sogar um 30 Prozent steigen. Vergleichsweise viele lebten mit relativ geringem Einkommen, 18 Prozent der Kinder und 15 Prozent der Jugendlichen in Armut. Rund 40 Prozent der Kinder in Wormser Kitas haben nach diesen Angaben einen Migrationshintergrund. Dem Erwerb von Sprach- und Lesekompetenzen komme damit eine besonders hohe Bedeutung zu.

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