Speyer Weiden-Rückschnitt für Sicherheit

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Sieben Weiden am Russenweiher sind kürzlich von Mitarbeitern der Stadtgärtnerei überwiegend stark zurückgeschnitten worden. Den Eingriff in der sogenannten Vegetationsperiode, die vom 1. März bis zum 30. September dauert, hat Stadt-Sprecher Matthias Nowack auf Anfrage mit der Herstellung der Verkehrssicherheit begründet.

Nach Auskunft des Sprechers bestand die Gefahr, dass Äste der Bäume oder gar Teile der Stämme unvermittelt auf den Weg im Uferbereich des Russenweihers stürzen. „Zu den Weiden gab es mehrere Gefährdungsanzeigen von Anwohnern, Anglern und von der SPD Süd“, teilte er weiter mit. Erst Mitte März hatte Franz Wetternach, der Vorsitzende der Anglerfreunde Speyer, der RHEINPFALZ mitgeteilt, dass im Sommer vorigen Jahres ein Baum „an einem windarmen Tag unvermittelt um- und zu einem großen Teil ins Wasser fiel“. Auf Anfrage der SPD-Fraktion hat Oberbürgermeister Hansjörg Eger (CDU) Anfang April im Stadtrat erklärt, dass die Situation des Baumbestands an dem See seit 2004, dem Jahr des bis dato jüngsten Eingriffs, genau beobachtet worden sei. Jetzt sei es wieder Zeit für einen Rückschnitt, der zum Schutz von Enten in der Vegetationsperiode erfolgen müsse, sagte er weiter. Der Hintergrund: In der Regel sind Rückschnitte von Bäumen, Hecken und Sträuchern nur zwischen dem 1. Oktober und 28. Februar erlaubt. Ein Ausnahmefall ist die Gefährdung der Verkehrssicherheit. Nach Mitteilung von Stadt-Sprecher Nowack sind die Weiden am Russenweiher aufgrund des Befalls durch den Pilz Schwefelporling in einem „sehr schlechten Zustand“. Deshalb habe es keine Alternative zu dem Eingriff gegeben. Demnach wurden sechs Weiden komplett und eine zur Hälfte zurückgeschnitten. Der nur teilweise Eingriff an einer Weide sei „aus Artenschutzgründen“ – aus Rücksicht auf ein Entennest in dem Baum – erfolgt. Auch die seit vergangenem Sommer im Weiher liegende Weide beherberge Vogelnester und sei deshalb nicht entfernt worden. Im Übrigen hätten die Stadtgärtner die Bäume bei dem Eingriff so weit wie möglich geschont, informiert der Sprecher. „Die Weiden waren schon 2004 wegen Pilzbefalls gekappt worden und wurden jetzt wieder ,sicher’ geschnitten, damit der Stamm erhalten bleiben kann und keine Gefahr von den Bäumen ausgeht. Die hohlen Stämme können nun wieder austreiben. Es wurde kein Baum gefällt“, teilt er mit. Der Uferweg wird von Spaziergängern und Anglern genutzt. In Ufernähe ist zudem neue Wohnbebauung geplant (wir berichteten). (tbg)

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